Kapitel 9

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Kapitel 9

Malia

Ich laufe völlig übermüdet in mein Zimmer, dankbar für das Gespräch, welches Luna mir noch um kurz nach Mitternacht erlaubt hat. Als ich im Zimmer ankomme, bleibe ich verwirrt stehen, als ich neben meinem Bett einige Geschenke entdecke. Ein Lächeln ziert auf meinen Lippen, weil ich weiß, dass Luna sie hier aufrichtig platziert und sich dafür die Zeit genommen hat. Bevor ich schlafen gehe, packe ich die Geschenke noch in Ruhe aus. Anschließend falle ich müde ins Bett.

Am nächsten Tag verabrede ich mich mit Danny, dem ich ein wenig die Stadt zeige, ehe ich ihm dann zum Abschluss das Anwesen zeige.
„Das willst du verkaufen?", fragt er mich, als er sich erstaunt herumschaut.
„Ja ... ich kann hier nicht alleine drin leben.", sage ich.
„Das muss doch das fetteste Haus in New Orleans sein.", lacht er.
„Ich glaube auch.", erwidere ich amüsiert. „Wie lange bleibst du noch in der Stadt?", frage ich ihn neugierig. Er zuckt mit den Achseln.
„Ich habe noch keinen Rückflug gebucht.", gibt er zu. Ich nicke verständlich. „Es fällt mir schwer zurückzufliegen, mit den Gedanken, dass ich dich vielleicht nie mehr wiedersehe." Mein kleines Herz bricht gleich. Gott, fühle ich mich unfassbar schlecht, obwohl ich mich nicht schlecht fühlen sollte.
„Dann zieh doch her.", schlage ich vor. „Was hält dich in Afrika?"
„Mein Job.", lacht er. „Hier wird es schwer sein was zu finden. Außerdem muss ich mich dann um ein Visum kümmern ... Lass mal lieber.", sagt er.
„Hm ..", murmele ich bloß verträumt. Anschließend verlassen wir das Anwesen, laufen zum Auto und ich fahre ihn zu seinem Hotel. Bevor er aussteigt, beugt er sich zu mir und umarmt mich liebevoll.
„Danke für deine Zeit. Ich hoffe dein Freund nimmt es mir nicht übel.", haucht er, ehe er sich wieder zurücklehnt.
„Alles gut.", lächele ich bloß und erwähne nicht, dass Justin und ich keine Beziehung haben. In meinem Kopf führen wir eine Beziehung.
In meinem Kopf führen wir eine Ehe und haben zwei Kinder. „Wir sehen und hören uns.", verabschiede ich mich von Danny und schaue ihm hinterher, als er verschwindet. Es ist seltsam, wenn man bedenkt, dass ich mit ihm in Afrika oft Sex hatte und wir nah wir uns waren. Jetzt tun wir so, als wäre nie etwas gewesen. Es fällt mir auch nicht schwer, denn Justin ist der, den ich wirklich will.

Mein Handy vibriert. Eine Nachricht vom Makler, mit einem Link zu einer Wohnung. Eine Wohnung für Patricia. Also starte ich den Motor und mache mich auf dem Weg zu Justin und Pattie.

Als ich vor Justins Wohngebäude halte, starre ich zu Justin, der außerhalb seines Wohngebäudes steht und das nicht alleine - eine Frau ist bei ihm. Sie tauschen sich untereinander etwas aus - was es ist, kann ich leider nicht erkennen. Es kocht in mir, auch wenn ich nicht weiß, was genau dort vor sich geht. Es gefällt mir nicht zu sehen, wie eine andere Frau in seiner Nähe steht. Ich steige aus dem Auto und starre noch in seine Richtung. Während ich das Auto schließe, laufe ich in das Wohngebäude rein und gehe gar nicht erst auf ihn zu. Ich klopfe an der Haustüre und zum Glück öffnet Patricia mir die Türe. Sie lässt mich herein, wir laufen gemeinsam in die Küche, wo ich ihr die Wohnung zeige. Sie ist sofort sichtlich begeistert und ich kann ein Strahlen in ihrem Gesicht erkennen.
„Auch wenn ich gerne bei Justin bin, freue ich mich, wenn es mit der Wohnung klappen würde."
„Es wird klappen.", sage ich zuversichtlich und genau in dem Moment öffnet sich die Haustüre. „Und wenn du eine Wovnung hast, muss ich mich um meine kümmern.", sage ich grinsend.
„Ich hab gehört du bleibst erstmal hier ... das freut mich sehr.", sagt sie lächelnd. „Was ist denn mit dem Anwesen?", fragt sie mich.
„Da kann ich nicht alleine leben ... ich würde mich unwohl fühlen. Deswegen schaue ich, dass eine Sohnung finde. Für mich war es wichtiger, dass mein Makler sich erst um eine Wohnung für dich kümmert.", sage ich lächelnd und sofort schaut sie mich schmollend an, doch ich kann das ‚Danke' in ihrem Gesicht lesen. Justin kommt in die Küche, also richten wir beide unseren Blick zu ihm.
„Wer hat eine Wohnung?", fragt er.
„Malia hat für mich eine Wohnung gefunden ... Morgen werde ich sie mir anschauen." Justin nickt verständlich.
„Und du suchst auch eine Wohnung?", fragt Justin mich.
„Ja .. ich kann ja nicht ewig bei Luna leben." Er nickt wieder. Ich richte meinen Blick wieder zu Patricia.
„Das wollte ich dir nur kurz mitteilen.", sage ich und will mich von ihr verabschieden, doch natürlich will sie nich nicht gehen lassen.
„Hast du Termine?", fragt sie mich. Ich schüttele meinen Kopf.
„Dann lass uns zusammen kochen, meine Süße. Ich wollte Gulasch machen.", sagt sie und dreht sich dann zum Kühlschrank um, als wäre es in trockenen Tüchern, dass ich hier bleiben werde. Ihr konnte ich natürlich keinen Wunsch abschlagen.

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