Kapitel 19

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Kapitel 19

Malia

1 Woche später

Ich laufe mit meinem Einkauf zu Dakota in die Küche, gefolgt von Justin. Wir stellen unseren Einkauf in der Küche ab und räumen es anschließend gemeinsam ein.

„Um wie viel Uhr bist du weg?", fragt Justin mich während des Einräumens.
„Um drei.", sage ich beim Einräumen. „Sicher, dass Trevis mitkommen soll?" Ich nicke sofort.
„Ja, ich möchte, dass du das Boot verkaufst und will es endlich loswerden. Du kannst ja später nachkommen zur Spendenaktion.", merke ich an und räume noch die letzten Lebensmittel in den Kühlschrank ein. Dakota verlässt gerade die Küche, da läuft Justin auf mich zu, umfasst mein Gesicht und küsst meine Lippen. Während des Kusses streicht er immer wieder seine Finger über meine Wangenknochen - liebevoll und verdammt zärtlich. Kurz bleibt die Welt stehen. Es fühlt sich alles wieder so besonders an.

Wir lösen uns voneinander und nach dem Kuss folgt ein Kuss auf meiner Stirn. Dabei schließe ich lächelnd die Augen. „Ich liebe dich.", haucht er gegen meine Stirn und daraufhin folgt der nächste Kuss, genau dieselbe Stelle auf meiner Stirn. „Wenn ich dich jemals verlieren sollte, weiß ich jetzt schon, dass ich mich ebenfalls verlieren werde.", flüstert er gegen meine Stirn.
„Du wirst mich nicht verlieren. Nicht, wenn du mich nicht verletzt.", wispere ich und umfasse seine Handgelenke, die immer noch mein Gesicht umfassen. „Ich liebe dich auch, Justin."
Erneut küsst er meine Stirn.
Wieder ein Kuss.
Noch ein Kuss.
Ein weiterer Kuss.
Ein letzter Kuss.
So schöne Küsse ..

Wir schauen uns in die Augen, küssen ein letztes Mal unsere Lippen, ehe ich mich dann von ihm löse, um mich im Schlafzimmer fertigzumachen.

Als ich fertig bin, runzle ich die Stirn, als ich von unten laute Schreie höre. Im nächsten Moment reißt jemand meine Türe auf und Dakota steht panisch vor mir. Sie sagt nichts, denn ich renne bereits an ihr vorbei, die Treppen runter und oben sehe ich bereits, wie Justin auf Jeremy einschlägt. Jeremy liegt auf den Boden. Justin über ihm. Ein Schlag folgt zum nächsten. Trevis ist machtlos. Justins Kraft ist in diesem Moment unbesiegbar.
„Justin!", sage ich lauter. Trevis bekommt Hilfe von Matthew, einer der neuen Sicherheitsleuten, und so zerren sie ihn von Jeremy. Jeremy liegt auf dem Bodem und streicht sich das Blut aus dem Gesicht. Ich bücke mich zu Boden und will ihm aufhelfen.
„Finger weg!", zischt Justin mich wütend an und will an Trevis und Matthew vorbei, doch sie lassen ihn nicht. Plötzlich verpasst Justin Matthew die nächste Faust. Matthew wird wütend und schlägt nun auch auf Justin ein. Jetzt geht es wieder los und sie prügeln nun aufeinander ein. Jeremy steht auf den Beinen, nachdem ich ihm trotzdem geholfen habe.
„Dakota, kannst du ihn vielleicht verarzten?" Dakota nickt sofort und verlässt mit Jeremy den Flur.
„Justin, komm mal runter!", zischt Trevis ihn dann an, als er es geschafft hat sich zwischen den beiden zu drängen, um sie voneinander fernzuhalten.
„Der Bastard soll das Haus verlassen!", brüllt Justin und sein hasserfüllter Blick schaut Jeremy hinterher. Sein Körper will ihm auch folgen, doch Trevis drückt ihn zurück.
„Was zum Teufel ist verkehrt mit dir? Dein eigenen Vater so verprügeln? Denkst du das ist die Lösung?", frage ich ihn entsetzt. Justin schaut mir nicht in die Augen. Mit seinem Handrücken streicht er sich das Blut von der Nase.
„Die Lösung ist ihn umzubringen.", raunt er wütend.
„Die Lösung ist, dass du mal runterkommst.", zische ich ihn an und dann schaut er mir endlich in die Augen. Ich weiß genau, wie schwer es ihm fällt mich anzuschauen, weil ich ihn wahrscheinlich mit einem wütenden aber gleichzeitig auch enttäuschten Blick anschaue. Trevis und Matthew verschwinden aus der Runde, also stehen nur noch Justin und ich im Flur.„Es ist immer noch dein Vater, der versucht sich bei dir zu entschuldigen. Der mir dir reden will."
„Ich scheiß drauf. Ich will ihn hier nicht mehr sehen, fertig. Das sollte er jetzt begriffen haben." Ich schaue ihn lange an, bis ich dann spreche.
„Was ist zwischen euch passiert?", frage ich ihn.
„Malia, misch dich einfach nicht ein." Ich lache auf.
„Du verprügelst deinen Vater in meinem Haus und außerdem bin ich deine verdammte Frau. Ich mische mich da sehr wohl ein.", äußere ich mich gereizt.
„Es ist eine Sache zwischen ihm und mir."
„Mittlerweile ist es auch eine Sache zwischen uns beiden. Wenn du nicht mit mir redest dann werde ich mit ihm sprechen." Justin kommt mir bedrohlich nahe. So nah, dass ich sein heiß Atem spüren kann.
„Tu das.", knurrt er. „Dann bist du aber nicht meine Frau." Ich schlucke, als er das sagt. Ich lasse mich nicht von ihm runterkriegen. Ich lasse mich nicht verärgern. Ich lasse mich nicht provozieren. Er ist sauer. Er muss runterkommen.
„Dann hoffe ich, dass du früher oder später mit mir sprichst.", flüstere ich. Lange schaut er mir in die Augen, bis er dann spricht, nur letztendlich nicht das, was ich hören will.

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