Kapitel 25- Adios, Seba

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... „Broduey! Dich hätte ich hier gerade gar nicht erwartet. Diese Lilie ist wunderschön, danke", schwärme ich während ich an ihr rieche. „Mein Gefühl sagte mir, dass diese dir gefallen würde." Er lächelt mich an. „Das tut sie." Ich erwidere das Lächeln. Hinter mir höre ich Gekicher. Ich drehe mich mit weitgeöffneten Augen um und seine meine Freundinnen lachen. Schnell nehme ich Broduey's Hand und laufe mit ihm aus dem Studio. „Wieso so eilig Camila?" „Dieses Gekicher hat mich nervös gemacht", sage ich als wir uns auf die Steine vor dem Studio setzen. Ein kleines Lächeln entwickelt sich auf seinem Gesicht. Dieses Lächeln.. Es ist zwar simple, aber mir wird warm. „Hey, Camila? Alles gut?", fragt er mich voller Sorgen und fasst meine Schulter an. Und da wird mit wärmer. Ich weiß nicht wie ich reagieren soll also rutsche ein wenig von ihm weg, um normale Temperatur in meinen Körper zu bringen. „Alles bestens, nichts passiert..." Von meinem Seitenwinkel kann ich erkennen, dass er diesen Moment genießt, mir so nah zu sein. Er nimmt meine Hand in seine und mir wird wieder warm. 'Camila, was ist los mit dir?', frage ich mich selbst. Ich löse meine Hand von seiner und schaue ihn an. „Broduey spürst du diese Wärme hier auch?" „Das Wetter ist erfrischend, warum fragst du?" Ich merke, dass er und ich nicht über die gleiche Wärme reden also stehe ich einfach auf, um der Peinlichkeit zu entkommen. „Ach nichts, ich gehe lieber." Ich gehe die Steine runter und bin keine zwei Meter gelaufen, als plötzlich zwei kräftige Hände mich umdrehen und nun auf meinem Rücken Platz nehmen. Mein Herz schlägt schneller als üblich und ich kriege kaum Luft. Jetzt wäre der perfekte Moment für einen Kuss gewesen, doch er lässt mich los. „Du hast deine Lilie vergessen", gibt er von sich. Er öffnet meine Faust, legt die Lilie rein und schließt sie wieder. Zum Schluss bekomme ich ein breites Lächeln zu Gesicht und er geht. „Er hätte mich küssen können", denke ich laut und schaue genauso verwirrt wie ich bin. „Er hätte mich küssen können, tat es aber nicht."

Nach meinen Tanzunterricht mit meiner Gruppe, ziehen sich alle um. Natalia kommt auf mich zu. „Und wie war es mit Mr. bald Camila's Boyfriend?", lacht sie. Ich schlage sie auf den Arm, und schiebe sie zurück in den Tanzraum, damit keiner uns hört. „Natalia, ich weiß nicht was mit mir passiert ist! Seine Nähe hat mich ins Schwitzen gebracht. Ich weiß nicht wieso, aber mein Herz schlug schneller als sonst..." Ich werde von lautem Geschrei von hinten unterbrochen und kann mir schon denken, wer das ist. Mit kompletter Sicherheit drehe ich mich um. Vilu, Fran und Lu stehen an der Tür und rennen zu mir und Naty. „Cami! Die Liebe ist ein wunderschönes Geschenk. Nehme es an", schwärmt Violetta und nimmt Fran in den Arm. „Aber Leute ich weiß doch gar nicht wen ich will!" Sie werden alle ruhiger. Doch im inneren kann ich ahnen wen ich will...

In meiner Pause laufe ich in den Musiksaal und fange an 'Alcancemos las estrellas' zu singen und kriege mit, wie sich eine mir bekannte Stimme einbaut. Es ist Diego. Er setzt sich neben mich. „Was machst du so alleine hier?", fragt er mich lächelnd. „Nachdenken. Warum ich mich in zwei Typen verliebe. Auf zwei unterschiedliche Weisen..." Ich schaue etwas deprimiert zu ihm. „Wünsch dir was", sagt er zu mir. „Bitte was?" - „Wünsche dir von ganzem Herzen die Person, die für dich bestimmt ist." Ich denke etwa nach. „Wie soll ich denn wissen wen ich will?" Mehr sagt er nicht. Diego lächelt mich an und sagt: „Öffne deinem Wunsch dein Herz. Ich lass dich jetzt allein. Doch vergiss nicht: gleich ist unsere Gesangstunde dran." Mit langsamen und geheimnisvollen Schritten verlässt er den Saal. Öffne deinen Wunsch dein Herz. Gut. Ich richte mich auf und schließe die Augen. Meine Hände binde ich aneinander und konzentriere mich ganz genau auf meinen Wunsch, beziehungsweise die Person, die mein Herz erobern wird. Nach klaren Minuten öffne ich die Augen und es fühlt sich an, als sei eine große Last aus meinem Herzen gefallen. „Camila? Ich muss mit dir reden", höre ich Seba sagen, der gerade die Tür reinkommt. So schnell ist mein Wunsch in Erfüllung gegangen? War er das? „Seba, es freut mich dich zu sehen! Schieß los." Ich lächle ihn an, doch er schaut mich traurig an. „Seba, was.." - „Die Rock Bones haben einen Vertrag bekommen. Wir werden international veröffentlicht und können ein eigenes Album aufnehmen." Mein breites Lächeln ertönt wieder auf meinem Gesicht. „Das ist ja fantastisch", umarme ich ihn. „Ich bin ja so stolz auf euch. Aber wieso schaust du denn so traurig?" Seba schaut zu Boden und wieder hoch. Noch richtet er sich nicht zu mir. Irgendwas stimmt hier nicht. „Camila wir bleiben nicht hier. Wir werden nach Mexiko ziehen. Dort wird sich unser ganzes Musikleben verändert und erarbeitet." Ich kann nicht fassen was ich da gerade höre.

Bromila StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt