Kapitel 9 - Seba estaba alli

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„Camila", sage ich ganz leise. Sie steht da mit Ludmila und Violetta.

*Camila*
Nach dem Proben im Musikraum fragt mich Ludmila ob ich Bock hätte, etwas spazieren zu gehen, da sie ihr neues Auto nun hat. Natürlich antworte ich mit Ja und Vilu schließt sich uns an. Naty und Fran sind schon beide nach Hause gelaufen, weil sie wichtiges tun müssen. Als wir gerade zur Tür laufen, stehen Broduey und Mariana da und küssen sich fast. Mein Herz wird schwer. Das ist das schlimmste, was mir seit ich in Studio bin je passiert ist! „Camila", höre ich ihn noch sagen, als meine Trance vergeht. „Sag mal geht's noch? Du gibst dir das Recht sie auch noch anzusprechen?", gibt Ludmila von sich. „Ihr habt sie doch nicht mehr alle! Habt ihr nicht gesehen, was hier beinahe geschehen wäre? Und das ist alles durch euer dummes Starren kaputt gegangen." Ich kann nicht glauben was diese... diese... mit fällt kein Begriff ein.. diese Tarantel nenne ich einfach Hohlbratze. Ich kann einfach nicht glauben was sie eben gesagt hat. Und das scheint Vilu auch nicht zu tun. „Okay, sowas habe ich noch nie getan aber ich werde ihr hier und jetzt den Kopf abreißen! Na warte du.." Leon kommt von hinten und zieht sie zu sich. „Ruhig bleiben, Schatz. So kenne ich dich ja gar nicht." „Gewöhn dich daran, denn wenn dieses Mädchen weiterhin hier bleibt dann.." Ich unterbreche sie. „Vilu, Süße die ist es nicht wert deine Süße Art zu zerstören, glaub mir. Trotzdem finde ich es stark, dass du mal gezeigt hast, was in dir steckt. High Five!" Wir "high-fiven" uns die Hände. Broduey löst sich von dem Mädchen und öffnet seinen Mund um etwas zu sagen.. „Spar es dir. Ich habe gedacht, du wärst etwas besonderes. Aber tut mir leid eure romantische Szene zerstört zu haben. Macht ruhig weiter wo ihr sufgehört habt, ich bin weg." Ich laufe an denen vorbei und will einfach nur in eine Grube fallen. Irgendwo bin ich auch Schuld an dem Ganzen. Hätte ich mich nur nicht in Seba verguckt, hätte ich Broduey an dem einen Tag nur geküsst. All das liegt daran, dass ich nicht weiß, was Gefühle sind. Richtig geliebt habe ich noch nie. Ich schaue auf mein Handy; eine Nachricht von Ludmila: Wo steckst du? Wir können dich nach Hause fahren. Ich will gerade niemanden sehen, weshalb ich einfach nur 'Danke, ich komme zurecht' antworte. Ich werde immer schneller. Dann fängt es auch noch an zu regnen. Womit habe ich das alles nur verdient? Ich laufe aber weiter und plötzlich hält mich jemand am Arm fest. „Cami, ich muss mit dir reden." Bitte nicht Broduey, denke ich mir. Ich drehe mich um. Gute Nachricht: es ist nicht Broduey sondern Leon. Schlechte Nachricht: ich wollte allein sein und bin irgendwo im nirgendwo und er ist mir gefolgt. „Ich will nicht reden Leon." Was ich sage ist ihm wohl egal. „Als meine beste Freundin solltest du mir eigentlich zuhören, aber wer nicht will - der kriegt noch." Ohne wirklich zu wissen, was passiert, hängt mein Oberkörper an Leon's Rücken runter. „Der Spruch lautet doch nicht einmal so!", schreie ich. Das scheint ihn wieder nicht zu interessieren. Später lässt er mich runter. Wir stehen vor seiner Haustür. Er öffnet die Tür und wir gehen rein.

„Hör zu, Camila", fängt er an zu sprechen als er mir gerade seine Decke übergelegt hat und mir einen warmen Tee in die Hand drückt. „Wir kennen Broduey nicht lange, aber ich weiß, dass er sie nicht geküsst hätte." Ich schlürfe in Ruhe meinem Tee. „Das schlimme daran ist, dass er mir aus dem Weg geht, weil ich mir über meine Gefühle nicht sicher bin und dann taucht diese Malena oder wie auch immer sie heißen mag auf und schon bin ich Vergangenheit?" Darauf findet Leon keine passenden Worte. Er holt sein Handy raus und tippt eine Nachricht ein. Er macht mir ein Zeichen, dass ich warten soll. Etwa fünfzehn Minuten später taucht Vilu mit meinem Lieblingsessen auf dieser Welt auf. Schnitzel vom Spanier! „Vilu! Danke, du bist die beste!" Sie setzt sich zu uns. „Eigentlich war das Leon's Idee", sagt sie. „Wir wollen dir helfen", beendet Leon den Satz. „Leute, was ich für Broduey empfinde, kann ich mir selbst nicht beschreiben. Aber ich kann verstehen wieso er sich eine Neue gesucht hat. Lassen wir ihm seinen Spaß und wir werden sehen, wie lange das nun gehen kann." Ich schneide ein Stück von meinem Schnitzel und stecke es in Vilu's geöffneten Mund. Süß! „Vielleicht hast du Recht", gibt Leon von sich. „Was in ihn gefahren ist, dass weiß keiner. Aber er war vielleicht verletzt. Man weiß nie. Doch Cami, du kannst uns nicht verbieten, mit ihm befreundet zu sein." Ich lache laut los. Das war sei Alte Cami. Früher habe ich als ich mit Francesca zerstritten war nie gewollt, dass wir die gleichen Freunde haben. „Keine Sorge. Ich bin anders geworden. Ich mache mich mal auf den Weg nach Hause. Vielen Dank für dieses Gespräch." Ich drücke die beiden und laufe aus dem Haus. Es hat aufgehört zu regnen.
Ich habe wieder meine Musik angemacht und laufe glücklich durch die Gegend. Eines Tages werde ich mir ein Tattoo stechen lachen, wo draufstehen wird "Music is my passion." Aufeinmal sehe ich nichts mehr: ich werde von jemandem gedrückt. Er löst sich wieder von mir. Es ist Seba. „Seba! Gut dich hier zu treffen." „Freut mich dich hier zu sehen. Wollte dich gerade suchen gehen und hier bist du... Jedenfalls brauche ich deine Hilfe mit dem Tanzen. Meine Jungs und ich haben die ganze Woche gesungen und ein Instrument perfekt gelernt. Und fehlt nur noch das Tanzen." Ich bin irgendwie froh ihn zu sehen. Ich lächele ihn an und antworte: „Bin dabei! Von mir aus können wir es jetzt tun."

Nach zwei Stunden pausenlosem Training, sind wir alle vier mehr als erschöpft. Ich habe Sebas Freunde kennengelernt, sehr freundliche Burschen. „Camila, Mateo, Peter! Noch eine Runde, dann können wir gehen." „Mein liebster Sebastian: WURDEST DU VON DEN GEISTERN VERLASSEN?", schreit Peter - der Frontmann -. Ich platze vor Lachen, da ich Sebas Gesichtsausdrücke nach einer eiskalten Antwort liebe. Sebastian. Der Name klingt so höflich. Und dann kommt ein Junge, der in einer Rock Band spielt. Ich will gerne mal seine Eltern sehen. Vielleicht lieben sie Rock, oder sind sehr unterschiedlich von ihrem Sohn. Wer weiß. „Morgen ist auch noch ein Tag", gibt Mateo mit letzter Kraft von sich. Er liegt auf meiner Tasche und bewegt sich kein Bisschen. Ich stehe endlich auf. „Mateo hat recht, bis zur Aufnahmeprüfung sind es noch zwei Tage. Wir packen das schon. Lasst uns nach Hause gehen." „Ich fahre Mat nach Hause. Ihr zwei süßen könnt bei Seba mitfahren." Ich verstehe direkt worauf Peter hinaus möchte. Seba zieht mich an der Hand und wir laufen zu seinem Motorrad. Zum Glück hat er einen zweiten Helm, sonst wäre ich nickt mitgefahren. „Bereit?", fragt er mich sicherheitshalber. „Bereit", bestätige ich die Frage. Ohne weiteres fährt er los. In Filmen ist es so, dass da Frau die hinten sitzt sich frei wie ein Vogel fühlt. Ich wiederum denke, dass ich bald sterben würde. „Keine Sorge, ich bin vorsichtig und passe auf dich auf", kann ich leicht von Seba hören. Diese Worte haben mein Herz berührt. Vor meiner Haustür hält er an. Wir steigen aus. „Danke", lächle ich ihm zu. „Ich danke dir! Ohne dich wäre ich nicht so gut im Tanzen geworden." Das stimmt, sein Tanzstil ist viel besser und ich bin stolz auf mich. Er fährt sich durch die Haare, was ihn sehr attraktiv macht. „Es ist fast neun. Geh lieber nach Hause, Camila. Nicht, dass deine Eltern denken, du seist verschwunden." Ich muss lachen. Seba drückt mir einen Kuss auf die Wange und steigt auf sein Motorrad zurück. Ich öffne die Tür und bin überglücklich. Ich laufe die Treppen hoch und bin noch glücklicher...

Bromila StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt