Kapitel 27 - ein Feuerwerk

86 13 1
                                    

Ludmila stimmt ihre Akkorde und fängt an zu spielen. Sie setzt kurz darauf ihre Stimme ein. Ich kann "Ahi estare" identifizieren. Das Lied hat sie schon immer perfekt gemeistert. Mit ganzem Stolz stehe an der Tür und schaue sie mir an. Ich spüre jedoch Broduey's Präsenz in meiner Nähe. Ich drehe mich zu meiner Seite und da steht er immer noch. Schnell drehe ich mich wieder nach vorne und lehne mich an die Tür, um Ludmila weiterhin zu zuhören. Sie schaut ab und zu zu mir und lächelt. Ich schaue Marotti an und sehe, dass er fasziniert ist. Wer ist das denn bitte nicht? Nachdem sie fertig gesungen hat, applaudiere ich und freue mich riesig. Marotti steht auf und läuft zu ihr. „Das war der Wahnsinn! Du bist ein echter Stern..." - „..der bestimmt zu leuchten ist, ich weiß! Ich bin eine Supernova", beendet sie voller Stolz den Satz und macht den typischen 'Hairflick'. Marotti muss lachen. „Du bist auf jedenfall bei der YouMix-Party dabei!" Ludmila springt und rennt zu mir und umarmt mich feste. „Ich wusste, dass du es packst!" „Ja ich auch", freut sie sich und löst sich dann von mir, um mich dann in den Musiksaal zu zerren. „Sag mal bemerkst du denn hier etwas nicht?", fragt sie mich. Ich schüttle verwirrt den Kopf. „Broduey. Ich glaube ihr seid bestimmt, um zusammen zu kommen!" Anstatt, dass diese Worte mich aufmuntern, demotivieren sie mich eher. Schon wieder denke ich daran, dass Seba weg ist. Ludmila kommt nicht weiter dazu, etwas zu sagen, da jemand an der Tür steht. „Ich lass euch beiden mal alleine", zwinkert sie mir zu. Ich drehe mich um und blicke in Broduey's schöne Rehaugen. „Also Seba ist nun offiziell weg..." Ich nicke etwas traurig, schaue aber nicht mehr hoch. Er kommt näher und hebt mein Kinn hoch. Mein Herz rast wieder. Wird er mich jetzt küssen? Nein. Das tut er nicht. Er umarmt mich. Und aus dieser Umarmung möchte ich am liebsten nicht mehr raus. Kurze Zeit später löst er sich von mir.. Na toll. „Komm mit, ich habe eine Idee, wie wir dich aufmuntern können." Broduey nimmt meine Hand und wir laufen in die Nueve de Julio, die nicht sehr weit von hier ist, wo gerade eine kleine Band am Stadtrand Lieder singt. Es läuft sehr schöne Musik und die Menschen sind sehr interessiert. Kein Wunder auch, bei diesen Stimmen! Hier läuft so tolle Musik, dass ich dem Rhythmus nach tanze. Broduey nimmt meine Hand und dreht mich, nimmt dann meine andere und tanzt weiter mit mir. Es macht echt Spaß mit ihm. Nach einigen Liedern kriegen sie einen tollen Applaus von uns und wir laufen dann wieder in Richtung Zuhause. Broduey begleitet mich bis zu mir. „Diese Straßensänger waren so unglaublich! Ich habe noch nie so tolle Musik auf der Straße gehört!" Ich muss grinsen. „Die waren echt toll. Straßenkünstler sind in Brasilien so talentiert, dass ist nicht mal mehr fassbar. Damals, als kleiner Junge habe ich mich immer zu ihnen gestellt und getanzt. Durch mich haben die meist ihr Geld bekommen oder die Aufmeksamkeit. Wenn ich welche sehe, erinnert es mich an Brasilien. Wie sehr ich meine Familie vermisse. Meine Eltern, meine Schwestern.." Er muss Lächeln, ich aber nicht. Das hat mich wieder an meinen Bruder erinnert. „Ich vermisse meinen Bruder auch." „Du hast einen Bruder?", fragt er mich mit ganzer Ruhe. Ich nicke und erzähle ihm die ganze Vorgeschichte. Man sieht ihm an, dass es ihm die Sprache verschlagen hat. „Camila, du wirst ihn noch zu sehen bekommen, das verspreche ich dir." Er nimmt meine Hand. Ich fühle mich viel besser. Kurz vor meiner Haustür bleiben wir stehen. Broduey holt etwas aus seinem Rucksack heraus. Es ist ein Bild von ihm als kleiner Junge, am Tanzen. Ich habe noch nie so etwas süßes gesehen. „Hayy, bist du süß gewesen! Dios en el cielo, ich möchte das Bild behalten!" - „Es gehört nur dir", lächelt er mir zu. Ich halte das Bild an mein Herz und grinse ihn an. Broduey drückt mir einen Kuss auf die Wange. „Gute Nacht, Camila" - „Bye, Broduey." Nach diesen Worten schaue ich ihm nach wie er dann im Dunkeln verschwindet. Ich laufe ins Haus und muss grinsen. Ich laufe in unsere große schwarze Küche und begrüße Calvin und Carola, unsere Haushälterin. „Wer war dieser Typ, den ich gerade gesehen habe?", fragt mich Calvin. „Camichu hat einen Freund? Oh mein Baby!" Carola umarmt mich und küsst meine Wange. „Das war Broduey und er ist nicht mein fester Freund." Carola's Blick wird traurig und mein Stiefvater schaut etwas erleichteter. „Was, Papa? Willst du etwa nicht das ich einen Freund habe?" Zum ersten Mal habe ich ihn Papa genannt. Es scheint Calvin als auch Carola zu erfreuen, dass ich ihn so genannt habe. Er drückt mich feste und sagt glücklich: „Natürlich bin ich das. Hast du denn noch was von Fred gehört, seid dem letzen Mal?" Ich schüttle den Kopf. „Seitdem er nach Cordoba gezogen ist, haben wir kein Wort miteinander gewechselt." Bevor Calvin antworten kann, bekomme ich eine Nachricht von Broduey auf meinen Handy. „War ein schöner Nachmittag. Wir sehen uns morgen. Gute Nacht." Diese kurze Nachricht hat ein ganzes Feuerwerk in meinem Körper verursacht. Ich muss total grinsen. „Hast du eine Nachricht von Mister Bald-Camila's-Boyfriend bekommen?", fragt mich eine sehr bekannte, niedliche Stimme. Ich drehe mich um und sehe Naty. Hinter ihr taucht Fran auf. „Chicas! Was macht ihr denn hier?" „Spontan bei dir Übernachten, was denn sonst? Hola Calvin, hola Carola", begrüßt Fran die beiden mit einem Wangenkuss. „Ciao, Francesca, come stai?", versucht mein Stiefvater Italienisch zu sprechen. Die beiden unterhalten sich eine Weile, was mich und Naty langweilt, also gehen wir hoch und ich lege eine Matraze neben mein Bett. „Marotti hat euch angenommen, nicht wahr?", frage ich mit einem sehr überzeugten Blick. „Francesca schon, mich aber nicht.." - „Och ne, das darf doch nicht wahr sein! Wieso tut er das? Du bist doch fantastisch. Er kann doch nicht einfach eines der talentiertesten Schülerinnen des Studios ablehnen!" Naty beruhigt mich etwas. „Camila, Cami! Tranquilo." Ich bin etwas beruhigt. „Ruhig? Gut..." Sie macht eine kurze Pause und in dem Moment kommt Fran rein. „Denn wir wurden angenommen!" Wie aus einem Mund kreischen wir alle drei und springen. Carola kommt mit einem Tablett rein. Darauf befinden sich Popcorn, eine große Pizza und eine DVD mit der ersten Staffel einer italienischen Telenovela. Fran kennt sie, hat sie noch nie angeschaut. Wir bedanken uns und schauen ihn uns auf meinem TV an. Diese Serie ist so spannend.

HEY Chicas!
Ich merke, dass ich hier immer vergesse schnell upzudaten, doch ich werde anfangen, hier jeden Mittwoch etwas zu posten! Hoffe es gefällt euch!

Danke fürs Lesen und ganz viele Küssen an auch! Besos <3

Bromila StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt