Kapitel 30 - Mine

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Das glaube ich nicht. Das glaube ich einfach nicht! Er ist hier? Fred ist in Buenos Aires? „Cousinchen, schön dich wieder zu sehen! Ich..." - „Jajaja", unterbricht Fran ihn mit ihrer Hand. „Was machst du denn hier?" Er läuft ein paar Schritte in Violettas Haus. „Ich habe dich bei YouMix gesehen und mir gedacht 'Hey, Besuch doch mal deine alten Freunde'. Und hier bin ich. Habe mit Andres geredet. Er sagte zu mir, du seist hier." Das ist nicht gut. Ich setze mich auf den Stuhl am Tisch in der Küche und verstehe meinen Kopf in meinen Händen. „Cami, bis jetzt weiß er nicht, dass du hier bist. Soll ich ihn rufen?" - „Auf gar keinen Fall, Violetta! Ich will ihn gar nicht sehen." Doch wie vom Schicksal gerufen tretet er in die Küche ein. Ich drehe mein Gesicht nach links, damit er mich nicht erkennen kann. „Vilu! Schön dich zu sehen" - „Freut mich auch dich wiederzusehen, Fred. Wie lange ist es jetzt her? Zwei Jahre? Eineinhalb?" Es herrscht einen Moment Stille. „Um genau zu sein ein Jahr acht Monate und drei Tage." Das ist doch nicht wahr oder.. „perché sai esattamente così?", fragt Francesca auf Italienisch. Wie ich sie und ihre Neugier kenne, soll das bestimmt soetwas heißen wie 'wieso weißt du das so genau'. „Da habe ich mich von Camila trennen müssen." Mein Herz rast und ich fühle mich schwach. Mir wird warm und ich kippe fast von Stuhl. Fred fängt mich noch auf. Er hatte schon immer diesen weichen dennoch muskulösen Griff. Ich ziehe meine Haare hinter mein Ohr. „Camila?" Ich schaue zu ihm hoch und bereue es direkt schon. Sein dunkles Haar hat er hochgewachst und seine grünen Augen leuchten auf. So haben sie damals als wir uns in die Augen geschaut haben auch geleuchtet. Seine Lippen sind immer noch so schön rosa/pink-isch. Ich kriege mich wieder ein und stehe auf. „Hallo, Fred. Freut mich dich zu sehen." Ich will ihm die Hand schütteln, doch er schaut sie sich an, lächelt mich an, zieht mich zu sich und drückt mch. „Sowas habe ich vermisst", flüstert er. Meine Knie werden weich. Fred ist wieder da. Ist das gut oder schlecht?

Nach einigen Stunden überlegt sich Fred zu seiner Tante alias Frans Mutter zu gehen und wir bleiben noch kurz in der Küche und reden über vieles. Mein Handy ist oben, fällt mir auf, nachdem ich es auf dem Tisch und meiner Jackentasche gesucht habe.

*Broduey* - Zur gleichen Zeit
Ich rufe jetzt schon zum siebten Mal bei Camila an, aber sie geht nicht ran. In mir steigt eine Wut. Wieso regt sie sich nur so schnell auf? Warum fragt sie nicht erstmal, WER das ist? Manchmal verstehe ich die Logik von Frauen nicht. Meine Miene verfinstert. „Alter, reg dich wieder ab", beruhigt mich Fede. „Fede hat recht, wie ich sie kenne hat sie ihr Handy nicht bei sich. Camila lässt nie Anrufe entgehen." Ich glaube Fede und Maxi haben recht. Ich nicke etwas beruhigt. Leon kommt mit einer großen Pizza wieder in sein Zimmer, wo Fede, Maxi und ich es uns schon gemütlich gemacht haben. Nachdem wir diese fertig gegessen haben, möchte ich mich auf den Weg nach Hause machen. „Fede, soll ich dich fahren?" - „Broduey du bist ein Schatz, danke!" Wir alle schauen ihn mit einem sehr überraschten Blick an. Keiner rührt sich von der Stelle. „Ich benehme mich ja wie meine Freundin?! Ich muss endlich wieder Dinge eines Mannes unternehmen. Ich war jetzt fast jeden Tag mit ihr shoppen. Nun ja, sie war shoppen und ich trug die Tüten. Versteht mich doch!" Wir müssen alle lachen. Ich packe Fede an der Schulter und wir laufen raus zu meinem Audi.
Ich fahre Fede nach Hause und schaue auf die Uhr. 22:34 Uhr. Ich sollte Camila nicht stören. Ich spreche sie morgen an.

*Camila* - der nächste Morgen
In Jogginghosen und Kaputzenjacken machen wir uns unterwegs in das Gründstück, was für YouMix gemietet wurde. Glücklicherweise werden wir von German gefahren. Es ist sein sehr großer Saal mit vielen YouMix Schildern und Plakaten und was nicht alles zu YouMix gehört. „Hier könnte ich mein Leben verbringen", hören wir Lu von hinten, die sich dann neben mich stellt. „Jup, heute Abend gehört diese Bühne nur uns." Ich nicke zu Frans Worten. Pablo kommt auf uns zugerannt. „Leute wir müssen die Songs noch einmal Proben, die ihr bei der Aufnhameprüfung der Schüler gesungen hattet. YouMix hat uns gerade informiert, dass ihr diese Songs nun singen müsst." Er schaut uns mit einem Blick an, der so gut wie nichts verrät. Wir nicken und fangen die Probe an.

Nach einer Stunde Proben setzen wir uns hin. Zum ersten Mal seit gestern Abend schaue ich auf mein Handy. Acht verpasste Anrufe von Broduey. Nein! Ich muss ihm erklären, weshalb ich nicht rangegangen bin. Ich stehe auf, entscheide mich beim laufen aber doch nicht zu ihm zu gehen. Camila tu es! Ich drehe mich wieder um und will dahin laufen, aber entscheide mich wieder dagegen. Verwirrt bleibe ich einfach stehen. Ich muss es tun! Ich mache einen Schritt, laufe dann aber in eine große Person, gegen dessen Brust ich stoße. Fred. Ich fühle mich etwas seltsam. „Camila! Wie geht es dir?", fragt er mich und gibt mir einen Kuss auf die Wange. Ich spüre förmlich wie rot ich werde. Was passiert hier nur mit mir? Dann fällt mir aber auf, dass ich ihn noch antworten muss. Bleib cool Cami! „Etwas erschöpft von den Proben, aber soweit gut. Was machst du denn so früh hier?", frage ich ihn. „Nun, ich wollte dich fragen, ob du Lust hättest, schnell etwas essen zu gehen. Können dann noch ein wenig reden." Ohne wirklich alles zu schlucken, was er gesagt hat, nicke ich. Er passt sich genau meinem "Gammler-Outfit" an. Er trägt ebenfalls eine Jogginghose, die aber etwas enger anliegt. Dazu kombiniert er Combatboots, eine Lederjacke mit einem schwarzen T-Shirt darunter und eine Cap. Wir laufen raus zu seinem Mercedes SL 55 AMG V8 Kompressor. Man wie sehr ich Autos liebe. Doch mir gefällt der Audi A7 um einiges mehr. Wir steigen in sein Auto und er macht die Musik an. Gerade läuft "Swagg" von Teyana Taylor. Damals war das sein Lieblingslied von einer Frau gerappt. Ironie des Schicksals. Komischerweise kenne ich den Text noch auswendig und rappe ihn mit. Er schaut mich erstaunt an und schließt sich mir an. Gerade kommt eine Stelle wo der Chor singt. Er versucht ihnen nachzusingen. Ich muss lachen. Fred kann so gar nicht singen. „Warum lachst du?", fragt er mich grinsend. „Eine Sache hat sich an dir nicht geändert." - „Was?" „Du kannst immer noch nicht singen." Wir beide lachen und schlapp. Kurze Zeit darauf kommen wir im DriveIn an.

*Broduey*
Wer ist dieser Kerl, mit dem Camila da gerade abhaut? Bin ich etwa so leicht aus ihren Gedanken gelöscht? Oder es ist ihr Cousin, wie bei mir. „Wer war dieser Kerl", frage ich mit einer Wut, die man mir ansieht. „Das möchtest du nicht wissen", antwortete Naty. Ich schaue sie an. Sie merkt, dass ich wütend bin und schaut zu Boden. „Das ist Camila's EX-Freund", höre ich Leon sagen. Das letzte Wort bleibt in meinen Ohren festgekrallt. Fest entschlossen bewege ich mich Richtung Tür. „Was hast du da vor, Broduey?", zieht mich Fede mit aller Kraft zurück, wo mich Maxi und Leon halten. „Ex-Freund? Ich soll zulassen, dass sie mit ihrem EX wieder zusammen kommt, während sie weiß, dass ich sie liebe?" Nach diesen Worten lassen sie mich los. Ich habe aber diese Kraft nicht. Nur weil ich jetzt nichts unternehme heißt es nicht, dass ich aufgebe. Ich bleibe bei meinem Wort, dass Camila meine ist. Dieser Mr. EX wird nicht lange an ihrer Seite stehen. „Hast du dich beruhigt?", fragt mich Andres, der hinter Naty auftaucht. „Mr. EX ist Geschichte. Camila ist meine Liebe. Sie ist meine", verklickere ich meinen Freunden und sehe, wie stolz mich Francesca, Violetta und Ludmila anschauen. You are All mine.

Bromila StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt