In dem sich Benedikt ein Bild über die Belastbarkeit seiner neuen Sub macht und dabei seine eigenen Schwächen reflektiert.
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Ich war offen gestanden sehr beeindruckt von der jungen Frau. Sie hatte nicht nur geschrieben und bestätigt, dass sie streng beherrscht und für Fehler bestraft werden wollte. Sie hat es auch klaglos gelebt. Meine Ohrfeige war nicht stark gewesen, immerhin war sie ein zierliches Mädchen. Dennoch, sie kam überraschend. Aber auch in der Zeit davor verhielt sie sich wie ein Fisch im Wasser. Dabei waren die Ketten bestimmt alles andere als bequem.
Ihr Lächeln sprach alles aus. Sie schien zufrieden und glücklich. Ich packte ihren Kopf mit meiner Hand und zog ihn fest in eine Position, in der sie mich anschauen musste. Der Versuchung, meinen Mund bis auf wenige Zentimeter ihren Lippen zu nähern und einige Sekunden zu verweilen, konnte ich nicht widerstehen. Ich spürte ihren Atem im Gesicht und sie ganz sicher meinen.
Wie fühlt sich das an, Kylie?
Ich ging wieder auf Abstand, um ihr Gesicht besser sehen zu können.
Mein Herr, es fühlt sich sehr gut an. Ich danke ihnen für soviel Aufmerksamkeit.
Ist das streng genug?
Seien sie bitte so streng mit mir, wie sie können, mein Herr. Ich brauche diese Strenge.
Ich nickte zufrieden. Sie antwortete vorbildlich. Ihre Augen verrieten mir, dass der Zug an ihren Haaren schmerzhaft war. Doch kein Laut kam über ihre vollen Lippen.
Schmerzt es dich, wenn ich dich so halte?
Mein Herr, es tut ein wenig weh, aber ich kann es gut ertragen. Tun sie bitte immer was sie für richtig halten.
Du sprichst bereits wie eine erfahrene Sub. Wo hast du das gelernt?
Nirgendwo, mein Herr. Ich mache nur das, was sie mir erklärt hatten.
Ich lies ihren Kopf los. Seit sie sich ausgezogen hatte, zog ihr junger, makelloser Körper alle meine Sinne magisch an. Aus unerfindlichen Gründen wollte ich dieser Reizüberflutung trotzen. Bis jetzt hatte ich es durchgehalten. Selbst meine Augen hatte ich mit viel Selbstdisziplin nie direkt auf ihre verführerischen Kurven gerichtet.
Manchmal frage ich mich tatsächlich, was mit mir los ist. Mit Janina war es ganz ähnlich. Als ob ich meine innere Anspannung absichtlich solange ausdehnen wollte, bis ich einen fast schmerzhaften Zustand erreicht hatte. Die Frauen in meinen Händen waren bereit und willig, dass ich tue was jeder normale Mann ohne Umschweife getan hätte. Wollte ich den Frauen etwas vorenthalten und galt mein seltsames, asketisches Verhalten eher ihnen, als mir? Ich glaube das bis heute nicht.
Ich erinnerte mich, dass ich als Kind beim Mittagessen das Leckerste im Teller eisern bis zum Schluss behielt und dann erst aß. Auch wenn es schon kalt geworden war. Ähnlich am Weihnachtsabend, wenn ich meine Geschenke so lange liegen ließ, bis alle anderen schon längst ausgepackt hatten. Auf die Drängelei meiner Eltern reagierte ich mürrisch und verärgert. Ich wollte meine Vorfreude auskosten. Bis zum letzten Moment. Vorfreude! Wirklich die schönste Freude? Vielleicht. Aber irgendwie schon ein seltsamer Fetisch.
All diese Gedanken schossen mir durch den Kopf, während meine Blicke in Kylies Augen festhingen und mein Unterbewusstsein alle Anstrengungen unternahm, meine Aufmerksamkeit doch endlich mit dem süßesten „Gift" zu widmen, das die nackte Frau mir anbieten konnte.
Fast widerwillig trat ich noch einen Schritt zurück und - schaute hin. Ja, ich tat es, obwohl ich wusste, dass die Vorfreude damit vorbei wäre. Schluss, aus, vorbei! Nie wieder würde ich den Zustand davor erleben. Nie wieder würde ich sagen können 'gleich werde ich mir ihre Brüste anschauen'. So wanderte mein Blick über Kylies Busen, begleitet von einem wunderlichen Durcheinander verschiedener Gefühle. Von der Enttäuschung, den Point-of-no-Return überschritten zu haben, bis hin zur banalen Geilheit, die ich empfand.
Ich beobachtete meine Hand, wie sie mit den Fingerspitzen über die sanfte, glatte Haut glitt und die Brustwarze umkreiste. Wie mein Zeigefinger sich in eine Brust bohrte, tief, immer tiefer, bis ich auf die Rippe stieß. Wie ich den Nippel fest zwischen Daumen und Zeigefinger nahm und drehte, als ob es ein Lautstärkeregler wäre und dann daran zog, dass er immer länger und länger wurde, bis er meinen Fingern entglitt.
Kylie atmete hörbar laut, während ich mich mit ihrer Brust verweilte. Meine eigene Erregung köchelte auf Sparflamme. Auch das war eine seltsame Eigenart meines Körpers. Ich liebte es über alle Maßen, die Erregung meiner Sub wahrzunehmen und sie mit allen Sinnen aufzusaugen. Ich liebte es, ihre Unterordnung zu konsumieren und diese durch meine Handlung, aber auch durch Worte zu steigern.
Die ausgeübte Macht über die Frau, die sich mir freiwillig unterwarf, war der Treibstoff für das Serotonin in meinem Kopf. Dabei war ich meist zu beschäftigt, diese Kontrolle zu kontrollieren, als loszulassen und meine Genitalien mit mehr Blut zu versorgen. Ich befand mich dann in einem energetischen System voller sexueller Hochspannung, in dem meist kein Strom floss.
Es mag verwunderlich wirken, doch ich war gewöhnt daran. Ich interpretierte die Rolle des Dom als die des Dieners der Sub. Sie ist die Hauptperson, sie entscheidet. Nicht aktiv, selbst - sondern implizit, subtil und allein durch die Tatsache, dass sie freiwillig da ist. Insofern hatte mein Selbstverständnis von Dominanz mehr Aspekte von Arbeit, denn von Lust. Wobei...
Ich hatte durchaus Momente, wo es mir gelang, die Arbeitsbühne zu verlassen. Wo ich alle verkopften Handlungen aussetzen konnte und mich selbst fallen gelassen habe. Diese Situationen waren selten, einfach deshalb, weil es ein beiderseitiges tiefes Vertrauen erforderte und eine Atmosphäre ohne viel Choreografie der Dominanz.
Mein Herr... hören sie mich?
Kylie hatte mich wohl mehrfach angesprochen, ohne dass ich es mitbekommen hatte. Offensichtlich beschäftigte ich mich mehr mit mir, als mit ihr. Das war nicht gut.
Verzeihe mir bitte, Kylie. Ich war in Gedanken. Was kann ich für dich tun?
Mein Herr, ich habe noch mehr Durst.
Ich nickte und nahm die Schale vom Boden auf. Ich setze sie ihr an den Mund und flößte ihr die Flüssigkeit ein. Gierig trank sie und kümmerte dich nicht, dass ein Teil rechts und links auslief und über ihren nackten Körper rann. Als die Schüssel leer war, frage ich, ob sie mehr brauchte.
Nein mein Herr, dankeschön. Ich hab keinen Durst mehr.
Ich stellte die Schüssel auf den Tisch und holte eine Flasche Mineralwasser, um vorbereitet zu sein. Bald würde sie Hunger haben. Ich sicher auch.
Wie geht es dir, Mädchen? Spürst du deine Arme noch?
Es geht mir gut, mein Herr. Keine Ahnung was meine Arme angeht. Sie sind nicht wichtig.
Noch nicht. Aber ich ahnte, dass sie taub sein mussten. Also ließ ich die Kette vollständig herab. Wie erwartet sank sie mit zu Boden und lag gekrümmt inmitten der Ketten.
Schön liegen bleiben, Kylie. Erhole dich, ich organisiere etwas zu essen. Normale Kost, vegetarisch oder vegan?
Vegetarisch, mein Herr. Kein Fleisch.
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Nimm dir die dunkle Seite meiner Seele
General FictionKylie auf dem Weg zur Selbstfindung. Sie geht einen Weg, den die selbst nie gesehen hätte. Heraus aus der Frustration, der Unsicherheit und der undefinierbaren Unvollständigkeit, hinein in eine fremde Welt der Verwirklichung ihrer Sehnsüchte voller...