In dem Benedikt den Tag beschließt und ein Telefonat mit Margarete führt.
***
Benedikt duschte ausgiebig. Er fühlte sich erschöpft und müde. Das warme Wasser lief über seinen Kopf und er stand einfach da als wäre es ein Sommerregen, dem er nicht entkommen wollte.
Kylie war gegangen. Nach der Behandlung mit der Zahnbürste hatte er sie von der Decke gelöst und sich ausruhen lassen. Mit den Ketten an den Armen und dem Holz zwischen den Knien hatte sie sich schließlich selbst befriedigen müssen. Er selbst hatte daneben am Tisch gesessen und ausschließlich ihr Gesicht beobachtet, diese Mimik der Anstrengung, der Verzückung und der Befriedigung bewundert.
Das Wasser überströmte weiter seinen Körper. Seine Gedanken waren bei dem Mädchen, ihrem nackten Körper und ihrer neuen Erfahrung. Sein Glied wurde steif. Mit ruhigen Bewegungen umfasste er den Schaft und bewegte seine Hand vor und zurück. Mit einer Hand stützte er sich an der Wand ab und ließ seine Erregung recht zügig in eine Ejakulation münden. Sein Unterleib zuckte willkürlich hin und her.
Später lag er müde auf dem Sofa. Es war anstrengend gewesen. Diese Konzentration, dieser Verantwortung gerecht zu werden. Er schlief ein und erwachte, als sein Smartphone klingelte.
Benedikt Bach...
Hi Ben. Maggie hier. Rufe ich ungelegen an?
Uhm, nein. Nicht wirklich. Ich hatte geschlafen. Bin noch nicht ganz wach.
Oh. Das tut mir leid. Wenn ich das gewusst hätte. Ist aber auch eine sehr ungewöhnliche Zeit für ein Nickerchen. Hattest du einen anstrengenden Sonntag?
Ach ja, ein wenig. Gut dass du mich geweckt hast. Sonst wäre meine Nacht ziemlich komisch ausgefallen.
Er erhob sich und ging nach draußen, um frische Luft in seine Lungen zu bekommen, vorbei an den Ketten, die vor kurzem noch Kylie getragen hatte.
Du, mein Mann ist noch bis Freitag in Berlin und ich dachte, wir könnten nochmal gemeinsam essen gehen...
Ja klar, schöne Idee. Lädst du mich ein?
Sie lachte herzlich.
Wenn du das möchtest, gerne. Ich hab ja noch etwas wiedergutzumachen.
So kann man es sagen.
Er grinste, spielte ein Lachen, weil sie seine Emotion sonst nicht mitbekommen hätte.
Alternativ kann ich auch für dich kochen. Was wäre dir lieber?
Kannst du überhaupt kochen, Frau Steuerberaterin?
Hast du eine Ahnung! Ja klar. Wenn ich dir vorher nicht verrate, was es werden soll und ich hinterher erkläre, dass es genauso hätte werden sollen, wie es wurde.
Perfekt, Maggie. Dann gehe ich lieber mit dir Essen. Dasselbe Lokal wie letztes Mal?
Sehr charmant, Mister Mighty. Aber einverstanden. Wieder Dienstag, gleiche Uhrzeit?
***
Kylie fand einige neue Nachrichten auf ihrem Smartphone, als sie sich in ihr Auto setzte und es einschaltete.
Natürlich von Milana. Drei Stück sogar.
Wie - erster Schultag?
Hey, spann mich nicht so auf die Folter. Wo bist du heute?
Mensch, Kylie. Ich mach mir Sorgen. Melde dich doch bitte.
Sie grinste und tippte zurück.
Alles gut, Mädchen. Erzähle es dir später. Bin jetzt auf dem Heimweg.
Natürlich auch von Martin. Sie runzelte die Stirn.
Sorry, Kylie. Ich glaub ich war vorhin zu grob. Lass uns reden bitte. Ich liebe dich!
Sie steckte das Telefon weg. Nein, keine Antwort. Nicht jetzt. Sie war noch erfüllt von den Erfahrungen, die sie heute gesammelte hatte. So überwältigend, so echt, so intensiv. Ihr ganzer Körper schmerzte von den Strapazen, aber sie war glücklich. Jeder einzelne Muskel, den sie spürte, erinnerte sie an dieses unglaubliche Gefühl, in Obhut gewesen zu sein. Nein, noch immer in der Umklammerung ihres Herrn zu sein. Sie fühlte sich befreit. Angekommen. Es fühlte sich noch besser an, als sie es sich in ihren geheimsten Träumen ausgemalt hatte. Boris war weg. Ben war da. Für sie da!
Glückselig fuhr sich nach Hause, stellte ihr Auto zwei Straßen von ihrer Wohnung ab. Parkplätze waren Mangelware. Vor allem an Sonntagen, wenn alle Menschen zu Hause waren. Doch es regnete nicht mehr und ein bisschen Gehen in der frischen Luft tat ihr gut.
Sie duschte, zog sich ihren Kuschelpullover sowie die weite Leggins an und warf sich auf das Sofa. Milana hatte geantwortet.
Puh, Mädchen. Du machst mich noch kirre. Ruf mich an, wenn du daheim bist.
Es klingelte nur kurz. Milana hatte ganz offensichtlich schon auf ihren Anruf gewartet.
Hey, Süße. Endlich!
Sorry, Lana. Ich konnte nicht früher.
Hab mir echt Sorgen gemacht, Kleine. Was war denn los? Erster Schultag? Du nimmst mich doch auf den Arm, oder?
Ähm, nein. Nicht wirklich. Ich war bei meinem Herrn. Zum ersten Mal.
Bei deinem - waaas?
Kylie erzählte ihr die ganze Geschichte. Von Anfang an und ließ nichts aus. Lediglich die heutigen Erfahrungen behielt sie für sich. Erst einmal. Milana hörte gebannt zu und blies am Ende hörbar ihrem Atem in das Mikrofon ihres Telefons.
Wow. Kylie, ich glaub's kaum. Ist das alles wirklich wahr?
So wahr ich deine Freundin bin.
Ein kurzes Schweigen an der anderen Seite.
Dann - liebe Freundin, willkommen im Club der Subs.
Milana lachte lauthals und Kylie stimmte ein.
Wie war das dann heute? Was hat er mit dir gemacht und wie hat sich das angefühlt?
Das werde ich dir nicht am Telefon erzählen. Hab Geduld. Ich kann dir nur sagen - ich bin total geflasht, total erfüllt. Befreit. Einfach nur befreit.
Das glaube ich dir sofort, Kylie. Bei mir war's ganz genauso. Ich war tagelang auf Wolke 7. Eigentlich bin ich es heute noch und erst recht, wenn ich ihn treffe.
Schon krass, was das mit einem macht, oder?
Kylie sah sich im Geiste nochmal in Ketten aufgehängt. Mit allen Gefühlen, allen Schmerzen, aller Erlösung.
Ja, wirklich krass. Das ist wie ein Drogentrip. Nur ohne Hangover hinterher.
Schön gesagt. Sehr treffend.
Kylie strahlte, glücklich, ihre Gefühle mit ihrer Freundin teilen zu können. Zumal diese genau einschätzen und nachvollziehen konnte, wie sich sich im Moment fühlte.
Wann sehen wir uns, Kylie? Ich bin ja so neugierig. Mehr zu erfahren.
Wie wäre es mit Dienstagabend? Kommst du zu mir? Letztes Mal war ich bei dir.
Ich werde meinen Herrn um Erlaubnis fragen, aber ich bin mir sicher, er hat nichts dagegen.
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Nimm dir die dunkle Seite meiner Seele
General FictionKylie auf dem Weg zur Selbstfindung. Sie geht einen Weg, den die selbst nie gesehen hätte. Heraus aus der Frustration, der Unsicherheit und der undefinierbaren Unvollständigkeit, hinein in eine fremde Welt der Verwirklichung ihrer Sehnsüchte voller...