Kapitel 20 • Milana braucht Beistand

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In dem Kylie die Erfahrungen des Sonntags reflektiert, einen ganz guten Start in die Woche erwischt und schließlich ihrer besten Freundin beistehen muss, die am Boden zerstört ist.

***

Montag sind keine guten Tage, dachte Kylie bei sich. Nach einem Wochenende und noch dazu nach den Stunden bei ihrem Herrn kam ihr die spröde Berufswelt vor wie ein schlechter Film. Es kostete sie Überwindung aufzustehen und sich für den Tag fertig zu machen.

Beim Blick in den Badezimmerspiegel musterte sie ihre nackten Brüste und erinnerte sich an die Hand ihres Herrn, die sie angefasst hatte. Ein warmes Gefühl rieselte durch ihren Körper und sammelte sich in ihrem Unterleib. Es kribbelte in ihrer Scheide. Ihre Finger schauten nach und kamen feucht zurück. Kylie steckte sie in den Mund und erinnerte sich an die Anweisung, nach der sie sich nicht ohne Erlaubnis anfassen dürfte. Das war nicht angefasst, dachte sie. Bestimmt nicht. Dennoch nahm sie sich vor, im nächsten Brief an ihren Herrn nachzufragen. Sie wollte so gehorsam sein wie möglich, denn sie nahm ihre Rolle sehr ernst. Entsprechend motiviert war Kylie, diese Woche konzentriert zu sein. Die kalte Dusche war grässlich gewesen, aber notwendig. Ihr Herr hatte Recht. Es war nicht akzeptabel, dass die Arbeit in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Froh, dass sie ihren Körper heute mit warmem Wasser reinigen und die Müdigkeit vertreiben konnte, nahm sie ihre Dusche. Das Wasser perlte über ihr Gesicht. Mit geschlossenen Augen erinnerte sie sich daran, wie sie gefesselt auf dem Tisch gelegen hatte.

Ihre Beine derart fixiert, dass sie sie nicht ein bisschen bewegen konnte. Die Stiche des Messers oder der Gabel in ihre Genitalien, die zwar schmerzten aber kurz danach eine unbändige Lust erzeugten. Das berauschende Gefühl, wehrlos ausgeliefert zu sein, ihrem Herrn ihre intimsten Stellen auf eine Weise anzubieten, die geeignet war ihr Schamgefühl eigentlich auf Anschlag zu pushen, ihre Seele stattdessen jedoch in eine bizarre Trance geschickt hatten.

Ohne Dialog, ohne erklärende Worte hatte er ihre Geschlechtsteile mit dem Vibrator benutzt. Bestimmt über eine Stunde lang, so genau konnte sie es nicht bestimmen, fuhr er ihre Erregung immer wieder hinauf auf Maximum, den Höhepunkt feinfühlig vermeidend. Die Pausen, die sie zitternd vor Geilheit durchlitt, hatte er genutzt, ihre überempfindliche Klit mit harten Gegenständen oder seinen Fingernägeln zu strapazieren. Diese Lustschmerzen hatten ihr die Tränen in die Augen getrieben. Einfach nur, weil ihre Emotionen eine wahre Ekstase durchlebten. Nie würde sie jemals vergessen, wie es sich anfühlte, als er ihr den Orgasmus schenkte. Sämtliche Muskeln verkrampften sich, ausgehend von ihren Lenden. Wie eine heiße Lawine war es über sie hereingebrochen.

***

Der Montag war dann doch ein ganz guter Tag. Die Arbeit machte ihr Spaß, die Kolleginnen waren freundlich und hilfsbereit und ihre Chefin gut gelaunt. Es gelang ihr sogar ganz gut, ihren Herrn auszublenden. Nur hin und wieder schweiften ihre Gedanken ab. Zärtlich dachte sie an IHN und wie besonders er sie behandelte. Wie er ihr neue Erfahrungen vermittelte und sich um ihr Wohlergehen kümmerte. Es war so schön, jemanden zu haben, der erfahren und stark war, gelassen und doch streng. Auf dem Heimweg nahm sie sich vor, ihrem Herrn einen schönen Brief zu schreiben, um sich erkenntlich und dankbar zu zeigen. Doch es kam anders.

Kaum hatte sie die Wohnungstür hinter sich geschlossen, piepste ihr Handy. Milana hatte geschrieben.

Kann ich zu dir kommen, Kylie? Jetzt gleich?

Kein Gruß, keine Smileys. Das war ungewöhnlich.

Was ist passiert? Geht es dir nicht gut?

Nimm dir die dunkle Seite meiner SeeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt