In dem Kylie und Milana sowie Benedikt und Margarete jeweils reflektierende Gespräche führen.
***
Kylie saß bei Milana auf der Couch und knabberte Chips. Normalerweise vermied sie diese kalorienreiche Nascherei, aber heute war es ihr egal. Ihre Freundin wollte dich für den Beistand vom Montag bedanken und hatte groß eingekauft. Gemeinsam hatten sie Reis mit Meeresfrüchten gekocht und mit großem Appetit gegessen. Fleisch war nichts für Kylie. Aber Fisch oder anderes Getier aus dem Wasser, das war okay.
Milana war immer noch traurig über den Verlust ihres Herrn. Die Woche war schwer gewesen. Sie hatte wenig geschlafen und war auch sonst ziemlich unausgeglichen. Die Zeit mit Kylie gab ihr Halt. Die aufmunternde und fröhliche Art ihrer Freundin lenkte sie von ihrem Kummer ab und brachte andere Themen zur Sprache. Dennoch war sie ganz "Ohr", als Kylie fragte, ob es okay wäre, von ihrem Herrn zu sprechen.
Aber natürlich, Kylie! - Wir sind doch "dicke" miteinander und auch wenn ICH zurzeit keinen Herrn habe, so möchte ich nicht missen, an deinem Leben mit DEINEM Herrn teilzuhaben. Erzähle mir von ihm!
Kylie räusperte sich und grinste.
Er war bei mir - gestern Abend. Sehr überraschend. Bis jetzt war ich nur bei ihm zu Hause.
Ach. Weshalb diese Ausnahme?
Ich hatte es verkackt.
Kylie musste kichern und hielt sich die Hand vor den Mund, um nicht zu viele Krümel versehentlich auszuspucken.
Verkackt?
Milana schmunzelte unwissend.
Klar - Regel gebrochen - Ungehorsam gewesen. Moment - genau genommen haben es WIR es verkackt, meine Liebe. Aber nur ICH hab die Strafe kassiert.
Wir? Kann ja gaaar nicht sein, Mädel. Er ist DEIN Herr und seine Regeln gelten nur für dich. Da kann ICH gar keine Rolle spielen. Was für eine Regel sollte denn das gewesen sein?
Keuschheit. Es sei denn, er hat es erlaubt.
Was erlaubt?
Ach Lena, sei nicht schwer von Begriff. Unkeuschheit braucht seine Erlaubnis.
Milena dämmerte, was die Strafe ausgelöst hatte und hielt sich nun auch die Hand vor den Mund, die Augen mit viel Schalk weit geöffnet.
Nicht dein Ernst?
Kylie nickte mehrmals und steckte sich einen der letzten Chips in den Mund.
Aber woher hat er das wissen können?
Ich hab's ihm erzählt.
Donnerwetter. Das nenne ich "gehorsam".
Entweder ich spiele das Spiel mit oder ich lasse es. Klar hab ich es ihm gebeichtet.
Gestern war die Sanktion fällig?
Kylie nickte wieder und erzählte haarklein, was sich abgespielt hatte. Ihre Freundin hörte atemlos zu. Die Szene mit dem Wasserglas quittierte sie mit einem spitzen Ausruf.
What the fuck...?
Er war ziemlich streng und konsequent. Mein lieber Herr.
Milana kratzte sich am Kopf.
Wow. Ich bin ziemlich baff. Da kann sich ja mein Ex-Herr eine Scheibe abschneiden. Bestrafungen haben sich bei ihm immer angefühlt wie Nachsitzen in der Schule. Nicht wirklich anders, als die üblichen "Übungen".
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Nimm dir die dunkle Seite meiner Seele
General FictionKylie auf dem Weg zur Selbstfindung. Sie geht einen Weg, den die selbst nie gesehen hätte. Heraus aus der Frustration, der Unsicherheit und der undefinierbaren Unvollständigkeit, hinein in eine fremde Welt der Verwirklichung ihrer Sehnsüchte voller...