Kapitel 28 • FemDom

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In dem Magarete sich ernsthaft mit dem Gedanken beschäftigt, ob sie FemDom werden möchte und ob sie das auch kann.

***

In dem Moment, als Margarete ihre Kanzlei am Morgen betrat, war sie fokussiert auf das Tagesgeschäft. Auf die Termine, die heute anstanden. Kaum hatte sie ihre Strickjacke an die Garderobe gehängt, ihren Computer eingeschaltet und den obligatorischen Kaffee geholt, studierte sie den geplanten Ablauf des Tages. Im Stehen betrachtete sie den Kalender auf dem großen Bildschirm mit den farbigen Kästchen. Dabei nippte sie am heißen Getränk.

Jeden Morgen war es dasselbe Ritual. Dabei checkte sie ihre Termine auch immer schon am Vorabend und morgens nochmal. Es half ihr, auf dem Punkt ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Ganz egal ob es um die Bilanzbesprechung mit einem Mandanten oder die Auseinandersetzung mit dem Finanzamt in strittigen Fragen ging.

Für den heutigen Tag hatte sie ein gutes Gefühl. Sie war vorbereitet. Sie war sattelfest in der heute relevanten Materie. Ihr Blick ging zum Fenster und hinaus in den rückwärtigen Teil des Kanzleianwesens. Ein kleiner Hinterhof mit einem Baum in der Mitte. Ihr fiel Ben und die Unterhaltung von gestern Abend ein. Wie so oft fühlte sich sich ihm unterlegen. Er war umtriebig, hatte immer irgendwelche Pläne und Absichten. Daher traute sie dem "Braten" nicht. Er führte etwas im Schilde und sie war sein Ziel. Warum sollte sie sich darüber klar werden, ob eine dominante Bezugsperson in einer sexuell geprägten Beziehung mit einer Frau sein könnte? Die instinktive Ablehnung setzte sich jedoch nicht durch. Statt dessen ließ sie "den Teufel" aufsteigen und rief nach Melanie Burgmeister. Sie war für die Buchhaltung eines der Mandanten zuständig, die heute zu einer Besprechung in die Kanzlei kamen. Außerdem war sie recht modebewusst und ganz hübsch anzuschauen. Selbst für sie, als Frau und Chefin.

Als die Gerufene in ihr Büro kam, saß Margarete entspannt in ihrem Stuhl und gab vor, ein Dokument zu lesen. Ihre Mitarbeiterin blieb an der Tür stehen und sah sie fragend an.

Sie hatten mich gerufen, Frau Gerber?

Margarete schaute auf. Wie erwartet trug Melanie ein farbenfrohes und sehr kurzes Kleid. Mit Ende Dreißig konnte sie das auch selbstbewusst tun. Ihre Beine waren schlank und tadellos.

Hatte ich, ja. Einen Moment bitte, ich bin gleich bei Ihnen.

Sie vertiefte sich wieder in das Dokument und ließ ihre Augen über die Zeilen gleiten - aber sie las nicht. Statt dessen versuchte sie sich auf die Spannung zu konzentrieren, die ihre wartende Mitarbeiterin erzeugte.

Diese stand mit einem Block und einem Kugelschreiber etwas ratlos an der Tür. Normalerweise ging bei Frau Gerber immer alles schnell-schnell. Dass sie sie warten lies, war nicht normal.

Ich kann gerne nachher nochmal kommen, falls...

Nein, bleiben Sie bitte hier. Ich bin gleich soweit und will nicht nochmal rufen.

Margarete wunderte sich ein wenig über sich selbst. Erstaunlich, wie sie diese Spannung nicht nur ertrug, ja sogar irgendwie genoss. Sie versuchte sich vorzustellen, wie es sich anfühlen würde, der wartenden Frau die Anweisung zu geben, sich auszuziehen? Wie sie energisch mit eventuellem Widerstand umgehen würde? Und schließlich, welche Empfindungen sie haben würde, wenn ihre Anweisung ausgeführt war? Sie blickte auf. Ganz sicher waren mehr als zwei oder drei Minuten vergangen, seit Melanie eingetreten war. Im Arbeitstempo ihres Teams eine kleine Ewigkeit. Das sagte auch das Gesicht der immer noch Wartenden aus.

Nimm dir die dunkle Seite meiner SeeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt