Kapitel 3

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„Andy, ich bin dann mal weg.“ „Danke, dass du eingesprungen bist.“ ehrlich gesagt kam mir diese Ablenkung gerade gelegen. „Gerne. Wir sehen uns dann am Montag.“ „Dass du mir auf dich aufpasst.“ schmunzelnd nickte ich und verliess das Restaurant. Ich fand es süss, dass sich Andy um mich sorgte, aber dafür gab es überhaupt keinen Grund.

Ich war verdammt froh, als mich Andy am Mittag angerufen hatte und fragte, ob ich für Sofie einspringen konnte, weil sie krank war. Natürlich hatte ich gleich zugesagt, weil ich sonst nicht wusste was ich den ganzen Tag hätte machen sollen. Zwar ging meine Schicht bis zehn Uhr und somit lohnte es sich nicht mehr in den Club zu gehen, aber das nahm ich gerne in Kauf.

Leider hinderte mich die Arbeit doch nicht daran ab und zu an den Vorfall von heute zu denken. Mir war völlig klar, dass ich mich Brody gegenüber völlig falsch verhalten hatte, aber in diesem Moment war ich einfach so wütend und enttäuscht, dass ich nicht rational denken konnte. In seinen Augen gab es sicher einen guten Grund mir die Beziehung zwischen Dad und Sara zu verheimlichen, genau so wie bei allen anderen auch, die davon wussten.

Unsanft wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als ich vor dem Mitarbeiterparkplatz an der Schulter angerempelt wurde und gleich auf dem Boden landete. „Tut mir leid.“ nur kurz sah der Mann mich an, ehe er sich hektisch umdrehte und weiter rannte. „Bleib sofort stehen!“ völlig verwirrt sah ich den zwei Männern hinterher, die dem Mann nachrannten, der mich auf den Boden gestossen hatte. „Elly, geht es dir gut?“ Andy hielt mich unter den Armen fest und zog mich vorsichtig auf die Füsse.

„Der spinnt doch.“ zischend sah ich auf meine Hand runter, die dank diesem Vollidioten aufgeschürft war. „Es geht schon, danke.“ „Bist du dir sicher? Ich kann auch einen Krankenwagen rufen.“ dankend schüttelte ich meinen Kopf. „Ist schon in Ordnung. Ich gehe jetzt nach Hause.“ „Wenn etwas ist, dann rufst du mich an, ja?“ „Mache ich. Wir sehen uns dann.“ lächelnd hob ich meine Hand und ging zu meinem Wagen, mit dem ich auch gleich nach Hause fuhr.

Zehn Minuten ging es, bis ich völlig gerädert die Haustür hinter mir schloss und meine Schuhe auszog. „Elly, wir müssen reden.“ kam auch schon Brody aus dem Wohnzimmer zu mir. „Ich möchte bitte einfach nur schlafen.“ gab ich seufzend von mir und hob dabei abwehrend meine Hände nach oben. „Was hast du getan?“ meine Hand hatte ich für den Moment völlig vergessen.

„Nichts schlimmes. Ich bin auf den Boden gefallen.“ „Elly.“ wieso konnte er mich nicht einfach in mein Zimmer gehen lassen. „Ich weiss, was du sagen möchtest und es ist okay. Es tut mir leid, dass ich so übertrieben reagiert habe. Ihr alle hattet einen guten Grund mir nichts davon zu sagen.“ „Komm her.“ mit einem Seufzen schlang ich meine Arme um ihn. Auch wenn er mir ab und zu auf die Nerven ging, gab es nichts besseres als eine Umarmung von meinem Bruder.

„Dir geht es wirklich gut?“ schwach lächelnd nickte ich, nachdem er sich von mir löste. „Ich war auf der Arbeit und möchte einfach nur schlafen.“ noch während ich es sagte, lief ich an ihm vorbei, blieb bei der Treppe aber stehen. „Kannst du mir bitte den Gefallen machen und nicht mehr halbnackt mit Luna hier herumlaufen? So etwas will ich wirklich nicht sehen.“ flehend sah ich ihn an, worauf er nickte und ich schliesslich die Treppe nach oben in mein Zimmer ging.

Nachdem ich geduscht und mich umgezogen hatte, wollte ich einfach nur noch schlafen und diesen Tag vergessen, aber irgendjemand wollte mir meine Erholung nicht gönnen und klopfte an die Tür. „Der Pfleger ist da.“ ich sah auf Isaacs Hand, in der er den Verbandskoffer hielt. „Du bist Polizist und kein Pfleger.“ auch wenn ich meine Ruhe haben wollte, liess ich ihn doch in mein Zimmer und setzte mich auf mein Bett.

„Wieso bist du überhaupt hier? Du hast doch deine eigene Wohnung.“ mit einem Schmunzeln kniete er sich vor mir auf den Boden. „Brody ist mein bester Freund und so oft bin ich nun auch wieder nicht hier.“ „Heute schon zweimal.“ konterte ich. „Falsch. Ich bin schon den ganzen Tag hier. Du bist es, die weg war.“ gut, von mir aus. Ich hatte wirklich keine Lust darüber zu diskutieren.

Eleanor - Gut und BöseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt