Kapitel 17

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„Wer war das?“ schweigend sass ich Zuhause auf der Treppe und hörte dem Gespräch der Jungs im Wohnzimmer zu. Gleich nachdem ich aus diesem Van raus war, wurde ich zum Krankenhaus gefahren, wo man mich von Kopf bis Fuss untersucht hatte.

Scheinbar kam ich noch glimpflich davon, so hatte es mir der Arzt zumindest gesagt. Ich hatte eine leichte Gehirnerschütterung, einen blauen Fleck an meiner Schläfe, sowie an meinem Kiefer und das Würgemahl an meinem Hals. Mein Bauch war geprellt von dem Tritt dieses Mannes und mein Fuss verstaucht. Wenn ich so darüber nachdachte, hatte der Arzt recht. Es hätte weitaus schlimmer ausgehen können.

Isaac hatte mich im Krankenhaus abgeholt und gleich nach Hause gebracht. Natürlich hatte er Brody erzählt was passiert war und dementsprechend wurde ich auch empfangen. Er war völlig ausser sich, weil so etwas am helllichten Tag passiert war. Aber gleichzeitig war er auch besorgt um mich. Er löcherte mich mit Fragen und wollte immer wieder wissen, wie es mir ging. Ich verstand ja, dass er sich nur Sorgen um mich machte, aber ich stand immer noch völlig neben mir und ging einfach nach oben in mein Zimmer.

Lange hatte ich es aber nicht ausgehalten und so kam ich wieder nach unten. Doch anstatt zu ihnen zu gehen, sass ich nun schon zehn Minuten auf der Treppe und hörte ihrem Gespräch zu.

„Wir sind noch dabei es herauszufinden.“ versuchte Isaac Brody zu beruhigen. „Willst du mich verarschen? Irgendjemand lässt meine kleine Schwester entführen und ihr wisst nicht wer es ist?!“ so klein war ich nun auch wieder nicht, aber ich verstand Brody völlig. Würde ich nicht völlig neben mir stehen, dann würde ich mich auch darüber aufregen, weil niemand wusste, wer mich hatte entführen lassen.

„Der Typ hat bis jetzt nichts gesagt, ausser, dass er den Auftrag von jemandem bekommen hat. Denkst du, dass ich es nicht auch wissen möchte?“ „Leute, jetzt kommt doch erst einmal runter.“ ging Myles dazwischen. „Es bringt niemandem etwas, wenn ihr euch streitet. Wir müssen uns jetzt um Elly kümmern. Ihr habt doch gesehen, wie beschissen es ihr geht.“ ich mochte es noch nie, wenn man über mich redete. Doch anstatt sie davon abzuhalten, blieb ich einfach weiter sitzen.

„Wieso hat sich der Van überhaupt überschlagen?“ das fragte ich mich auch schon die ganze Zeit. „Die Türen des Vans waren geöffnet und so konnten wir sehen, wie der Typ Elly gewürgt hat. Ein Wagen hat die hintere Seite gerammt. Das ist ein normales Verfahren, dass wir verwenden, wenn man einen Flüchtigen nicht stoppen kann.“ ein verdammt gefährliches Verfahren. „Spinnst du völlig? Sie hätte dabei sterben können!“ schrie Brody plötzlich. „Hast du das getan?!“ „Das ist nicht dein ernst, oder? Das hast du mich nicht gerade gefragt?“ auch Isaac schien auf einmal verdammt wütend zu sein.

Bevor es zwischen ihnen noch völlig eskalierte, stand ich auf und humpelte zum Wohnzimmer. Myles stand zwischen Brody und Isaac, die sich mit ihren Blicken versuchten zu töten. „Er war es nicht.“ sofort sahen sie zu mir. „Du weisst genau, dass mir Isaac niemals etwas antun würde, also hör auf ihm die Schuld zuzuschieben. Wenn du jemandem die Schuld geben willst, dann gib sie den drei Männern, die mich auf offener Strasse entführt haben. Ich...“ sofort kam Isaac zu mir und zog mich in seine Arme, als ich wieder einmal zusammenbrach.

„Er hat von ihr abgelassen, worauf ich gleich durch Funk durchgegeben habe, dass sie es nicht machen sollen, aber es war zu spät.“ beschützend hielt mich Isaac fest. „Du wirst herausfinden, wer dafür verantwortlich ist!“ kam es drohend von Brody. „Keine Angst, das werde ich.“ sanft löste sich Isaac von mir und legte seine Hände in meinen Nacken. „Ich muss wieder los. Du rufst mich an, wenn irgendetwas ist, okay?“ stumm nickte ich, worauf er mich auf die Lippen küsste und auch gleich das Haus verliess.

„Ihr seid also zusammen?“ auf Brodys Frage nickte ich. „Wir versuchen es.“ „Das freut mich für euch.“ sein Lächeln verriet mir, dass er es wirklich so meinte und es mir nicht übel nahm, dass ich mit seinem besten Freund zusammen war. „Ich gehe mal nach oben.“ murmelte ich, während ich mich bereits umdrehte. „Du sagst es, wenn irgendetwas nicht in Ordnung ist.“ ich nickte nur auf Myles Worte und ging die Treppe nach oben.

Eleanor - Gut und BöseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt