Kapitel 18

57 2 0
                                    

Ich hatte eine Diskussion erwartet, aber bekommen hatte ich einen Streit.

Angefangen hatte es damit, dass ich um sechs Uhr aufstand. Isaac dachte zuerst, dass ich so dumm war und vergessen hatte meinen Wecker abzustellen. Als ich aber meine Klamotten anzog, wurde er stutzig und fragte mich, wieso ich das tat. Ich sagte ihm, dass ich zur Arbeit gehen würde und verschwand gleich im Bad, weil mir mehr als klar war, dass er damit nicht einverstanden sein würde.

Als ich dann zurück kam, war Isaac nicht mehr im Schlafzimmer, also ging ich raus, wo er im Wohnzimmer angezogen auf mich wartete. Er sagte mir gleich, dass ich nicht zur Arbeit gehen konnte, wenn Andy noch frei herumlief und er das garantiert nicht zulassen würde.

Nun ja, sagen wir es so: hätte ich gut geschlafen und wäre nicht jede halbe Stunde aufgewacht, dann wäre es sicher nicht eskaliert. Ich hatte ihm gleich zu verstehen gegeben, dass ich mir überhaupt nichts sagen lassen würde und mich erst recht nicht einsperren liess, nur weil Andy immer noch frei herumlief.

Isaac und ich hatten uns im laufe der Jahre immer mal wieder in die Haare bekommen, so wie es sich nun mal gehörte, aber noch nie war es so schlimm wie jetzt. Isaac hielt mir vor, dass ich ein kleines Kind wäre und überhaupt keine Ahnung von der Welt da draussen hatte, wobei ich ihm sagte, dass er ein Machoarsch wäre, der dachte, dass er der Boss wäre und jeder machen musste, was er wollte.

Immer wieder schaukelten wir uns gegenseitig nach oben, bis wir genug hatten. Isaac verschwand in seinem Schlafzimmer, worauf ich seine Wohnung verliess. Doch kaum war ich draussen, kam Isaac zu mir und zog mich an meinem Arm zu seinem Wagen. Er machte mir deutlich klar, dass er mich nicht aus den Augen lassen würde, bis Andy verhaftet wurde.

So kam es, dass er im Restaurant an einem Tisch sass, während ich die Kunden bediente. Ich war damit überhaupt nicht einverstanden, aber Isaac war so stur wie immer und würde sich nicht umstimmen lassen. Da ich nicht noch einen Streit anfangen wollte, liess ich ihm einfach seinen Willen.

Ich wusste doch, dass er nur mein bestes wollte. Unter keinen Umständen würde er es zulassen, dass ich verletzt wurde, aber ich sah es einfach nicht ein mich den ganzen Tag zu verkriechen, nur weil Andy hinter mir her war. Das er mich ein Kind genannt hatte und mir vorhielt, keine Ahnung von der Welt zu haben, darüber würden wir garantiert noch reden. Fürs erste wollte ich die Wogen aber wieder etwas glätten.

Wortlos stellte ich den Teller vor Isaac auf den Tisch. Er nahm gleich seinen Blick vom Handy und sah auf das Tortenstück, ehe er mich fragend ansah. Ich ging aber gar nichts erst darauf ein und ging zu Sofie, die mich schon den ganzen Morgen zum reden bringen wollte.

„Das ist Folter.“ empfing sie mich schmollend. „Seit drei Stunden ist er hier. Jede Minute sieht er sich suchend im Restaurant um, bis er dich schliesslich wieder sieht und erleichtert ist. Wenn er das nicht macht, dann sieht er entweder auf sein Handy, oder nach draussen. Sag mir jetzt endlich was los ist. Ich habe mir schon alle möglichen Szenarien vorgestellt.“ mit einem Seufzen stützte ich mich am Tresen ab und hielt meinen Fuss etwas in die Luft.

„Das ist auch noch so eine Sache. Wieso siehst du überhaupt so aus?“ dabei deutete sie an mir hoch und runter. „Hast du das von der Entführung gestern gehört?“ nachdenklich nickte sie, bis sie ihre Augen aufriss. „Bist du völlig bescheuert dann zu arbeiten?! Du gehörst nach Hause!“ ich hatte wirklich keine Lust noch so eine Diskussion zu führen.

„Weil ich nicht den ganzen Tag zuhause sitzen möchte, nur weil Andy hinter mir her ist.“ „Warte, Moment! Ich check das gerade nicht.“ wie denn auch. „Andy hat den Männern den Auftrag gegeben mich zu entführen, aber weil die Polizei.“ dabei deutete ich auf Isaac. „Andy noch nicht gefunden hat, lässt mich mein Freund nicht mehr aus den Augen.“ „Dein Freund?“ wieder deutete ich auf den Detective, der gerade aus dem Fenster sah und wohl die Gegend abcheckte.

Eleanor - Gut und BöseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt