Kapitel 33

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Flatternd öffnete ich meine Augen, schloss sie aber gleich wieder, als ich die Schmerzen in meinem Oberkörper wahrnahm. Es war so, als würde jemand immer und immer wieder auf mich einstechen.

Nur langsam begriff ich, wieso ich diese Schmerzen hatte und öffnete ruckartig meine Augen. Ich lag ganz klar in einem Bett im Krankenhaus und hörte ein regelmässiges Piepen neben mir. Nur zögernd sah ich an mir runter und schob gleich die Decke über mir weg. Noch etwas benommen, richtete ich mich auf, wobei ich mir die Hand auf den Bauch halten musste, weil diese Bewegung nicht schmerzlos an mir vorbei ging.

„Halt die Klappe.“ murmelte ich genervt, als das Piepen neben mir schneller wurde. Irritiert wanderte mein Blick zu meinem Arm, an dem irgendein komischer Schlauch hing. Wäre ich klar bei Verstand gewesen, hätte ich verstanden was es war und hätte es nicht einfach aus meinem Arm gezogen. Auch diese komischen Metalldinger auf meinem Brustkorb zog ich weg, worauf auch endlich dieses nervige Piepen aufhörte.

Die Hand auf meinen Bauch haltend, stand ich langsam auf und taumelte zur Tür, die ich auch gleich öffnete. Schlagartig drangen die verschiedensten Geräusche zu mir durch und ich sah mehrere Personen in weiss und blau, die hektisch hin und her liefen. Ich beachtete sie aber nicht weiter und ging, an der Wand abstützend und im Schneckentempo, über den Flur. Ich wusste nicht einmal wohin ich gehen sollte, nur, dass mein Gefühl mir sagte, dass ich von hier verschwinden musste.

Kurz blickte ich hinter mich und sah, wie mehrere Personen in das Zimmer gingen, wo ich gerade noch lag. „Wo ist sie hin?“ wieder stützte ich mich an der Wand ab, verlor aber gleich den Halt und fiel auf meine Knie. Der Schmerz war schier unerträglich und liess mich aufschreien. „Elly?!“ zwei Hände, die sich auf meine Schultern legten, liessen mich meinen Kopf heben. „Brody?“ was machte er hier? Er wollte doch nichts mehr mit mir zu tun haben.

Ich konnte aber nicht weiter darüber nachdenken, denn mehrere Ärzte kamen zu uns und hoben mich vorsichtig hoch, nur um mich gleich in einen Rollstuhl zu setzen. „Wieso sind Sie aus dem Zimmer gegangen?“ wenn ich das nur wüsste. Etwas verwirrt liess ich mich zurück zum Zimmer bringen und legte mich mit ihrer Hilfe zurück auf das Bett. Sofort kam ein Pfleger zu mir und schloss mich wieder an diese komischen Kabel an.

„Was ist hier los?“ mein Blick schoss zur Seite, als Isaac das Zimmer betrat. „Das ist mein Verlobter.“ sagte ich lächelnd und deutete dabei auf ihn. „Ihr habt euch verlobt?“ fragte Brody ungläubig, der vor dem Bett stand. „Nein, haben wir nicht.“ „In meinen Träumen schon.“ murmelte ich niedergeschlagen, was Isaac ein Lächeln entlockte.

„Wieso ist sie so komisch drauf?“ wollte Brody wissen. „Das sind die Schmerzmittel.“ erklärte es einer der Ärzte. „Davon merke ich aber nichts.“ lächelnd sah ich den Pfleger neben mir an. „Mein Verlobter.“ flüsterte ich und deutete wieder auf Isaac. „Der Ihnen das Leben gerettet hat.“ irritiert runzelte ich meine Stirn. Ich wusste nicht, was er mir damit sagen wollte.

„Wir kommen später noch einmal und sehen nach Ihnen.“ nachdenklich nickte ich und sah dabei zu, wie sie alle das Zimmer verliessen und mich mit Isaac und Brody alleine liessen. „Wann heiraten wir?“ lachend schüttelte Isaac seinen Kopf und trat neben mich. „Wir haben alle Zeit der Welt. Du solltest dich etwas ausruhen.“ „Ich bin aber nicht müde.“ murmelte ich, schloss aber doch meine Augen.

„Wir bleiben bei dir.“ „Das ist schön.“ lächelnd drückte ich Isaacs Hand, als er sie in meine nahm und schlief wenige Sekunden später wieder ein.

*****

„Scheisse.“ „Elly?“ stöhnend öffnete ich meine Augen und sah gleich zu Myles, der neben mir stand und mich besorgt ansah. In der nächsten Sekunde überrollten mich aber alle möglichen Gefühle, die mich völlig überforderten und mich aufschluchzen liessen. „Es ist alles in Ordnung.“ flüsterte Myles und schlang vorsichtig seine Arme um mich.

Eleanor - Gut und BöseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt