Kapitel 23

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„Du weisst, dass es besser ist, wenn du hier bleibst.“ mit geschlossenen Augen nickte ich auf Isaacs Worte. „Und auch, dass ich nicht möchte, dass du dich weiter verletzt.“ „Weiss ich.“ murmelte ich. „Wenn du wirklich arbeiten möchtest, dann solltest du langsam aber sicher aufstehen.“ „Nein!“ grummelnd verstärkte ich den Griff um Isaac und vergrub meinen Kopf an seinem Nacken.

Leise lachend fuhr er mit seiner Hand durch meine Haare, während er die andere Hand auf meine Seite legte. „Von wegen du lässt die Liebe nicht an dich ran.“ „Du bist auch etwas anderes.“ nuschelte ich an seinem Hals. „Du wirst mich nicht verletzen.“ „Niemals. Trotzdem musst du jetzt aufstehen.“ ich wollte aber nicht aufstehen, auch wenn ich gesagt hatte, dass ich zur Arbeit gehen würde.

Ein zufriedener Seufzer entwich mir, als Isaac mit seiner Hand unter mein Shirt fuhr und anfing sanft meinen Rücken zu kraulen. „Jetzt stehe ich nie wieder auf.“ kaum hatte ich die Worte ausgesprochen, nahm Isaac seine Hand von mir. „Nein!“ schmollend hob ich meinen Kopf um ihn anzusehen. „Du musst weitermachen.“ ich nahm seine Hand und legte ihn wieder auf meinen Rücken, aber er zog sie mit einem Grinsen zurück.

„Ich hasse dich!“ beleidigt stand ich vom Bett auf und ging zu meinen Klamotten um mich umzuziehen. Dabei fiel mein Blick auf den Kleiderschrank, besser gesagt auf den Spiegel, der mir zeigte, wie mich Isaac beobachtete. „Wann gehst du mit den Jungs weg?“ kurz sah er auf sein Handy. „In einer halben Stunde.“ und das war der Grund, wieso ich arbeiten ging. Ich hatte keine Lust den ganzen Nachmittag dumm herum zu sitzen und nichts zu machen.

„Dann viel Spass. Bis morgen.“ lächelnd winkte ich Isaac zu und ging aus dem Zimmer. „Eleanor Shaw!“ mitten im Flur blieb ich stehen und drehte mich langsam zu Isaac um, der im Türrahmen vom Schlafzimmer stand. „Komm her.“ „Ich muss zur Arbeit.“ sagte ich, während ich zu ihm zurück ging. „Als ob ich dich so gehen lasse.“ bevor ich überhaupt verstand was er damit meinte, zog er mich schon an meinem Nacken zu sich und küsste mich.

Innerlich schmunzelnd, hielt ich mich an seiner Seite fest und erwiderte den Kuss. Ich musste ja nicht erwähnen, dass mich Isaac jedes Mal aufs neue alles um mich herum vergessen liess. Ich wusste immer noch nicht was dafür gesorgt hatte, dass ich mich in ihn verliebt hatte, aber das war auch völlig egal. Ich würde jede Minute mit ihm in vollen Zügen geniessen.

„Jetzt kannst du gehen.“ flüsterte er an meinen Lippen und küsste mich gleich wieder. „Wir sehen uns morgen.“ lächelnd löste ich mich von ihm und ging einige Schritte nach hinten, ehe ich mich umdrehte, seine Wohnung verliess und zur Arbeit fuhr.

Zwanzig Minuten ging es, bis ich auf dem Mitarbeiterparkplatz des Restaurants anhielt und ausstieg. Irgendwie bekam ich dieses Lächeln einfach nicht mehr weg, aber das wollte ich auch nicht. Seit langem war ich endlich wieder einmal glücklich und das hatte ich nur diesem unglaublichen Mann zu verdanken.

„Du feuerst mich wegen dieser Scheisse?!“ abrupt blieb ich stehen, als ich Andy durch das Restaurantfenster sah. Er stand bei der Kasse Bruce gegenüber und hatte alles andere als gute Laune. Ich verstand nicht, wie Andy hier sein konnte. Die Nachrichten hatten doch gesagt, dass er vor zwei Tagen festgenommen wurde. „Du solltest im Gefängnis sein und deine gerechte Strafe absitzen. Du hast hier nichts mehr zu suchen, also geh.“ „Ich habe hier nichts mehr zu suchen?“ gehässig lachte er auf. „Ich schmeisse diesen Laden! Ohne mich würde hier nichts laufen!“ schrie er wütend. Ich war verdammt froh, dass er mir den Rücken zugedreht hatte und mich nicht sehen konnte, sonst würde er garantiert noch auf mich losgehen.

Wie von selbst glitt meine Hand in meine Tasche und nahm mein Handy raus. Ich war mir ziemlich sicher, dass es noch eskalieren würde und dann war es besser, wenn ich jetzt Hilfe holte, als dann, wenn es bereits zu spät war.

Eleanor - Gut und BöseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt