Eleanor - Gut und Böse

Kapitel 16

„Ich finde das immer noch unfair.“ vorwurfsvoll sah ich Isaac an, der sich mit einem Schmunzeln neben mich auf die Couch setzte. „Es ist schon zehn Uhr.“ „Na und? Das ist mir doch egal. Ich wollte weiter im Bett liegen bleiben und mit dir kuscheln.“ schmollend lehnte ich mich an ihn. „Du bist süss.“ flüsterte Isaac, ehe er den Abstand zwischen uns verringerte und seine Lippen auf meine legte. Ich konnte immer noch nicht glauben, dass das wirklich passierte.

Wie von selbst richtete ich mich auf und kniete mich über ihn, so dass ich Richtlinks auf seinen Beinen sass. „Was machst du?“ sanft schob er mich von sich. „Wenn du schon nicht mit mir im Bett liegen möchtest.“ sagte ich lächelnd und legte meine Hände auf seine Seite. „Dann darf ich die Aussicht wenigstens geniessen.“ Isaac hielt mich nicht auf, als ich ihm das Shirt auszog und es neben mir auf die Couch legte.

Ein verträumter Seufzer entwich mir, als ich meinen Blick über ihn wandern liess und auch gleich meine Hände auf seine Brust legte. „Damn it.“ lachend schüttelte Isaac seinen Kopf. Als ich aber meine Hände nach unten wandern liess, stoppte er abrupt und spannte sich an. „Das gefällt mir wirklich sehr.“ niemals hätte ich es für möglich gehalten, dass sich das so gut anfühlen würde. Am liebsten würde ich...

Meine Gedanken lösten sich in Luft auf, als sich Isaac aufrichtete, seine Arme um mich schlang und mich küsste. Schneller als ich sehen konnte, zog er mir auch schon mein Oberteil aus. „Wunderschön.“ hauchte er, ehe er anfing zarte Küsse auf meinem Nacken zu hinterlassen. Er brachte mich gerade so um den Verstand, dass ich nichts anderes machen konnte als mein Becken gegen seinen Schritt zu drücken.

Bevor wir aber weiter gehen konnten, um das zu machen, worauf wir beide wohl schon lange gewartet hatten, klingelte es an der Tür. „Das ist sicher Brody.“ murmelte ich an Isaacs Lippen. „Mir egal. Wir sind nicht da.“ hatte ich überhaupt nichts dagegen. Nur leider sah es die Person völlig anders und klingelte erneut.

Genervt liess ich von Isaac ab und setzte mich zurück auf die Couch. „Ich komme gleich wieder.“ noch während er aus dem Wohnzimmer lief, zog er sich sein Shirt wieder an. Ich hatte keine Lust, dass mich mein Bruder so sehen würde und zog auch gleich mein Oberteil wieder an. Mir war mehr als klar, dass ich mir das mein Leben lang anhören müsste, wenn er erfahren würde, was hier gerade ablief.

„Okay, warte kurz.“ es vergingen einige Sekunden, bis Isaac zu mir zurück kam. „Darek steht vor der Tür. Ich habe mein Handy nicht gehört.“ „Du musst gehen.“ stellte ich nüchtern fest. „Es tut mir leid.“ lächelnd schüttelte ich meinen Kopf und stand auf. „Komm einfach schnell wieder zurück.“ „Versprochen. Merk dir, wo wir gerade aufgehört haben.“ vielsagend sah er mich an, küsste mich sanft auf die Lippen und ging.

Kaum hatte er die Tür geschlossen, griff ich nach meinem Handy auf dem Couchtisch und rief Myles an. „Das ging ja gar nicht lange.“ schmunzelnd verdrehte ich meine Augen. „Wir versuchen es miteinander. Er musste aber gehen.“ „Dann bist du frei?“ verwundert hob ich meine Augenbrauen. „Ja, wieso?“ „Ich wollte in die Stadt einkaufen gehen.“ das konnte ich wieder einmal gebrauchen. Ich liebte es schon immer mit Myles shoppen zu gehen. Er war so gnadenlos ehrlich.

„Klar, in einer Stunde im Einkaufscenter?“ „Ist gebongt. Bis gleich.“ lächelnd beendete ich den Anruf und schrieb Isaac gleich eine Nachricht. Nicht, dass er sich wunderte wo ich war, wenn er zurück kommen würde. Da ich meinen Wagen nicht hier hatte und zu Fuss gehen musste, beschloss ich mich gleich auf den Weg zu machen.

Ich bekam dieses Lächeln einfach nicht von meinen Lippen, während ich durch die Strassen lief. Wer konnte mir das aber verübeln. Ich fing mit dem wohl gutaussehendsten Mann der Welt eine Beziehung an. Auch wenn ich noch etwas zweifelte, wusste ich doch, dass mich Isaac nicht verletzen würde. In den letzten Jahren hatte er nie etwas getan, was mir schadete, also wieso sollte er auf einmal damit anfangen.