Kapitel 42

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„Es tut mir leid.“ „Kannst du bitte aufhören dich ständig zu entschuldigen?“ genervt verdrehte ich meine Augen. „Nein, weil du meine Entschuldigungen nicht angenommen hast.“ „Doch, das habe ich.“ widersprach ich Brody. „Nein, eben nicht. Ich kenne dich schon etwas länger.“ wo er recht hatte, hatte er recht.

Mit einem Seufzen stand ich vom Stuhl auf. „Nachdem ich Luna mit diesem Carlos geholfen habe und mit ihr hierher gekommen bin, hattest du nur noch Augen für sie. Es war dir völlig egal, dass ich bei diesem Autounfall auch verletzt wurde. Und als wäre das noch nicht schlimm genug, ignorierst du mich dann drei Wochen, weil du ihrer Lüge geglaubt hast. Du kennst sie gerade mal ein Jahr und doch hast du ihr geglaubt. Hast du eigentlich eine Ahnung wie sehr du mich damit verletzt hast? Du hast mich aus dem Haus geworfen, Brody!“ mit Tränen in den Augen sah ich meinen Bruder an, der meinen Blick entschuldigend erwiderte.

Eigentlich hatte ich vor ihm zu verzeihen, weil er so dumm war, aber wie hätte ich das nach allem einfach so tun sollen? Er hatte mich mehr als einmal verletzt und wie den letzten Dreck behandelt und nur, weil er mir geschrieben hatte, wohlgemerkt erst nach drei Wochen, hiess das noch lange nicht, dass ich einfach alles vergessen würde.

„Ich weiss, dass ich verdammten Bockmist gebaut habe. Ich hätte ihr nicht glauben sollen, dass weiss ich, aber-“ „Du liebst sie.“ unterbrach ich ihn. „Aber mich kennst du länger. Du hättest wissen sollen, dass ich zu so etwas nie fähig sein könnte. Als ob ich Willow einfach so springen lassen würde. Du hast doch immer gesagt, dass ich nicht schwach war und diese Narben nicht umsonst habe. Und doch hast du ihr geglaubt.“ enttäuscht schüttelte ich meinen Kopf und ging rein.

„Ziehst du jetzt wieder hier ein?“ ich sah zu Myles, der neben Sofie und Joel auf der Couch sass. Nach dem ganzen Drama vorhin, musste Isaac zum Revier fahren und den Papierkram erledigen. Er würde also erst sehr spät nach Hause kommen. „Nein. Das hier ist nicht mehr mein Zuhause.“ noch während ich es sagte, lief ich an ihnen vorbei und ignorierte dabei ihre fassungslosen Blicke.

„Hey, warte mal.“ widerwillig blieb ich bei der Haustür stehen und drehte mich zu Myles um. Natürlich hatte er Sofie und Joel dabei, aber mein Blick galt Brody, der im Wohnzimmer stand und mich verzweifelt ansah. „Was soll das heissen, dass das nicht mehr dein Zuhause ist? Du wohnst hier.“ schwach lächelnd schüttelte ich meinen Kopf. „Brody hat mich vor zwei Wochen rausgeworfen, schon vergessen? Ich wohne bei Isaac und das wird sich so schnell auch nicht ändern. Wir sehen uns dann.“ ohne Brody noch einen Blick zuzuwerfen, drehte ich mich um und ging.

Am liebsten wäre ich in meinen Wagen gestiegen und weggefahren, aber leider stand er seit drei Wochen bei der Autogarage, weil ich nicht wusste, ob ich ihn reparieren lassen sollte, oder nicht. Dank Lunas dummer Aktion zahlte meine Versicherung keinen Cent und somit würde ich auf den Kosten sitzen bleiben. Rein theoretisch wäre es also besser, wenn ich mir einen neuen Wagen kaufen würde, aber das Geld hatte ich dafür nicht.

Auch wenn mir Bruce ziemlich viel hinterlassen hatte, wollte ich das Geld nicht anfassen. Ich hatte mein Lohnkonto, das Konto vom Restaurant und ein Sparkonto. Bruce' Geld kam auf das Sparkonto und das würde ich auch nur anfassen, wenn es wirklich nötig sein würde.

„Das war sowas von unnötig.“ murmelte ich aufgebracht, während ich mir die Hand auf die Seite legte. Erstaunlicherweise kam ich mit Lunas Angriff sehr gut klar, was wohl mehr daran lag, dass Isaac auf sie geschossen hatte und sie es somit gleich zurück bekam. Diese Frau war doch nicht mehr normal im Kopf. Sie wollte mich umbringen, damit sie wieder zu Brody zurück konnte. Was war das auch für eine Logik? Als ob mein Bruder sie, nach allem was sie getan hatte, zurücknehmen würde.

Nun ja, immerhin hatte mich das Messer nicht gravierender getroffen und die Wunde musste nicht einmal genäht werden. Ein einfaches Pflaster reichte und ich wahr mehr als froh darüber. Noch eine Narbe konnte ich nicht gebrauchen. Das an meinem Bauch reichte mir völlig, denn es würde mich immer an Paul erinnern.

Eleanor - Gut und BöseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt