Kapitel 11

57 2 0
                                    

„Kannst du mir sagen, was das gestern war?“ „Was meinst du?“ ich blieb im Durchgang zum Wohnzimmer stehen, als ich Brody und Isaac hörte. Eigentlich wollte ich mir nur schnell einen Apfel holen, damit ich gleich zur Arbeit konnte, aber ich liess die beiden wohl besser alleine.

„Das mit Elly.“ kaum fiel mein Name, hielt ich in meiner Bewegung inne. „Ich habe sie nach Hause gefahren und sie wollte in den Pool.“ nein, also ja, aber er hatte mich rein gestossen. „Stell dich nicht dümmer als du bist. Ich meine danach. Ihr seid euch ziemlich nah gekommen.“ ohne dass ich es wollte, beschleunigte sich mein Puls, als ich an diesen Moment dachte. „Ich habe ihr lediglich aus dem Pool geholfen.“ „Du stehst auf sie.“ meine Augen weiteten sich, als ich die Worte hörte.

„Wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich kein Interesse an ihr habe? Elly ist wie eine Schwester für mich, die ich nicht einmal sonderlich attraktiv finde.“ aus irgendeinem Grund zog sich meine Brust zusammen. Enttäuscht drehte ich mich um und wollte gehen, als mein Blick auf Myles fiel, der bei der Treppe stand und wohl auch alles mitbekommen hatte. „Elly.“ leidend sah er mich an, aber ich ging gar nicht erst darauf ein und verliess das Haus.

„Wieso bist du auch so dumm.“ fluchend schlug ich mit meiner Hand auf das Lenkrad. Ich hatte mir geschworen solche Gefühle nie wieder an mich ran zu lassen und doch schaffte es Isaac, genau diese Gefühle langsam in mir hochkommen zu lassen. Ich verstand doch nicht einmal, wieso es ausgerechnet er war. Zwanzig Jahre sah ich ihn einfach als einen Mann, der mich überhaupt nicht interessierte und mir meistens auf die Nerven ging. Aber nein, auf einmal musste das passieren.

Ich wusste auch nicht, was das alles ausgelöst hatte. Isaac gab mir überhaupt keinen Grund ihn plötzlich in einem anderen Licht zu sehen. Er war schon immer fürsorglich mir gegenüber und passte auf mich auf. Also was hatte sich auf einmal geändert?

„Da ist ja meine Süsse.“ irritiert wich ich nach hinten, als ich auf dem Mitarbeiterparkplatz des Restaurants in jemanden lief. Kaum verstand ich aber, dass es sich um Andy handelte, ging ich an ihm vorbei. „Hey, warte.“ „Fass mich nicht an!“ sofort entzog ich mich seinem Griff, als er mich am Arm packte. „Was ist denn los?“ gespielt enttäuscht sah er mich an und streckte seine Hand gleich wieder nach mir aus.

„Fahr zur Hölle!“ bevor er sich mir noch einmal nähern konnte, drehte ich mich um und rannte zum Restaurant. „Was ist denn mit dir los?“ begrüsste mich Sofie. „Nichts, ich.“ zitternd fuhr ich mit den Händen durch meine Haare. „Hey, ganz ruhig.“ vorsichtig drückte sie mich auf einen Stuhl. „Was ist passiert?“ „Andy, war beim Parkplatz.“ „Hat er dich angefasst?“ fragte sie mich auch gleich. „Ja, nein. Ich weiss es nicht. Er hat mich am Arm aufgehalten, als ich gehen wollte. Ich habe ihm aber gleich gesagt, dass er mich nicht anfassen soll und bin gegangen.“ ich musste mir unbedingt meinen Arm desinfizieren, wenn ich Zuhause war. Ich wollte gar nicht wissen, was Andy damit alles schon angefasst hatte.

„Möchtest du lieber nach Hause gehen?“ „Nein, schon in Ordnung. Ich kann die Ablenkung gerade gut gebrauchen.“ skeptisch sah mich Sofie an, ging dann aber doch in den vorderen Bereich des Restaurants. Ich wollte weder an Andy denken, noch an Isaac und die Tatsache, dass ich in seinen Augen nicht attraktiv war und folgte Sofie, nachdem ich mir meine dunkelrote Schürze umgehängt hatte.

Einen Tisch nach dem anderen bediente ich, bis ich endlich einmal fünf Minuten Pause hatte und zu Sofie ging, die gerade ihre Bestellung in die Kasse tippte. „Weisst du, wieso die Polizei ständig vorbei fährt?“ „Ich denke, weil da dieser Mord war. Vielleicht machen sie das um den Bürgern Sicherheit zu vermitteln.“ so musste es ja sein. Eine andere Erklärung gab es eigentlich gar nicht.

Sofie hob ihren Kopf, als ihr auch gleich wortwörtlich die Kinnlade runter fiel. „Die sind aber heiss.“ entfuhr es ihr. Verwundert drehte ich mich um und sah zum Eingang. Das hatte mir wirklich noch gefehlt. „Ich weiss, dass ich dran bin, aber kannst du sie bitte machen?“ „Das fragst du noch? Klar! Du bringst das hier aber an Tisch drei und nimm noch die Essensbestellung auf.“ stumm dankte ich und sah dabei zu, wie sie die vier Männer mit einem Lächeln begrüsste und sie auch gleich an einen freien Tisch führte.

Eleanor - Gut und BöseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt