Kapitel 12

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„Und wieso genau bist du hier?“ „Um auf sie aufzupassen.“ dabei deutete ich auf Sofie, die mit Matt redete und ihn regelrecht anhimmelte. „Da haben sich wohl zwei gefunden.“ seufzend nickte ich und nahm einen Schluck von meinem Drink. „Entschuldige bitte.“ sagte ich, als mein Handy klingelte und zog es auch gleich aus meiner Tasche.

E: Was gibt's?
I: Wo bist du?
E: Was?

Hier drin war es definitiv zu laut. Kurz warf ich Alex einen entschuldigenden Blick zu, ehe ich aufstand und aus der Bar ging. Ja, hier war es definitiv besser.

E: Was hast du gesagt?
I: Ich habe gefragt, wo du bist.
E: Mit Sofie in einer Bar. Isaac, wieso fragst du mich das?
I: Weil du nach der Arbeit nicht aufgetaucht bist und niemandem Bescheid gegeben hast.

Ich war doch niemandem Rechenschaft schuldig. Ich war alt genug um das zu tun was ich wollte.

E: Und?
I: Du willst mich doch verarschen. In welcher Bar bist du?
E: Musst du nicht wissen.

Er ging mir gerade wirklich auf die Nerven. Ohne noch etwas zu sagen, beendete ich den Anruf und ging zurück in die Bar. Es konnte Isaac doch egal sein, wo ich war. Nur weil er das Gefühl hatte, dass er wieder einmal den grossen Bruder raushängen lassen musste, musste er sich nicht so aufführen. Ich war eine erwachsene Frau und konnte tun und lassen was ich wollte.

„Stress mit deinem Freund?“ fragte mich Alex. „Er ist nicht mein Freund.“ gab ich genervt von mir. „Er denkt sich gerade einfach, dass er über jeden Schritt in meinem Leben Bescheid wissen muss. Das geht mir so auf die Nerven. Was?“ schmunzelnd hob Alex seine Hände. „Sag schon. Wieso siehst du mich jetzt so an?“ „Du widersprichst dir gerade.“ wovon sprach er denn jetzt.

„Du sagst, dass er dir auf die Nerven geht, aber das stimmt nicht. Deine Augen funkeln förmlich.“ was redete er da für einen Blödsinn. Als ob ich mich darüber freuen würde, wenn sich Isaac sorgen um mich machte. „Als ob. Er nervt mich und fertig.“ „Sie ist ihn ihn verknallt.“ kam es von Sofie. Sofort sah ich sie an, wobei ich sie versuchte mit meinem Blick zu töten.

„Das habe ich mir schon gedacht.“ lachte Alex. „Ich bin nicht in ihn verliebt.“ wieso musste mich eigentlich jeder zur Weissglut bringen. Ich wusste doch selbst am besten, ob ich in Isaac verliebt war, oder nicht. „Sie ist verliebt.“ stellte Max mit einem Schmunzeln fest. Ich ging gar nicht erst auf seinen Kommentar ein und atmete stattdessen tief durch um mich wieder zu beruhigen.

„Er hat aber leider kein Interesse an ihr. Er hat gesagt, dass sie nicht attraktiv ist.“ am liebsten würde ich Sofie dafür eine klatschen. Nur weil sie betrunken war, musste sie noch lange nicht alles herumerzählen. „Halt bitte einfach deine Klappe.“ ich gab ihr klar zu verstehen, dass ich sie zum Schweigen brachte, wenn sie nicht sofort ihren Mund halten würde. Zum Glück verstand sie meine Warnung, denn sie presste ihre Lippen zusammen und sah beleidigt zur Seite.

Frustriert über diese ganze Situation, nahm ich meinen Drink und trank ihn in einem Zug leer. „Hat es geholfen?“ „Und wie.“ stiess ich die Luft aus, während ich das Glas zurück auf den Tisch stellte. „Alkohol ist selten eine Lösung, aber es gibt auch Ausnahmen.“ zustimmend nickte ich auf Alex' Worte.

„Dein Freund ist da.“ irritiert sah ich Sofie an, aber sie deutete nur mit einem Grinsen zur Seite. „Das darf doch wohl nicht wahr sein.“ murmelte ich, als ich Isaac beim Eingang der Bar stehen sah. Suchend liess er seinen Blick umher wandern, bis er mich schliesslich sah. Kurz sah ich die Erleichterung in seinem Blick, aber dies änderte sich gleich in Wut, als er auch schon auf uns zukam.

„Das nenne ich mal Eifersucht.“ ich ging gar nicht erst auf Alex ein, sondern sah weiter Isaac an, der mit verschränkten Armen neben mir zum stehen kam. Leider musste ich sagen, dass er gerade verdammt attraktiv aussah. Schnell erinnerte ich mich aber daran, dass er hier eigentlich nichts zu suchen hatte, geschweige denn von der Tatsache, dass er wusste wo ich war, obwohl ich es ihm nicht gesagt hatte.

Eleanor - Gut und BöseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt