Kapitel 32

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Isaac

Mit quietschenden Reifen kam ich vor dem Restaurant zum Stehen und stieg gleich mit Darek aus dem Wagen. „Eigensicherung!“ stumm nickte ich, nahm meine Waffe aus dem Holster an meiner Hüfte und ging zur Eingangstür. „Da liegt einer.“ die Waffe vor mich gerichtet, öffnete ich die Tür und betrat das Restaurant.

Sofort ging ich zu dem Mann, der vor dem Tresen auf dem Boden lag, während Drake den Bereich sicherte. „Lebt er noch?“ auch wenn er einen Stift im Hals stecken hatte und die Blutlache deutlich zeigte, dass er nicht mehr am leben war, hielt ich doch zwei Finger an sein Handgelenk. „Er ist tot. Wo ist sie?“ angespannt stand ich auf und wollte in den hinteren Bereich des Restaurants gehen um nach Elly zu suchen, als ich auf der anderen Seite des Tresens zwei Füsse auf dem Boden sah.

Ich überlegte nicht lange und ging mit gezogener Waffe hinter den Tresen. „Elly!“ kaum sah ich sie auf dem Boden liegen, steckte ich meine Waffe weg und kniete mich neben sie. Sie hatte eine Schnittwunde an ihrem Arm, einen blauen Fleck in ihrem Gesicht und ihr Shirt war Blut durchtränkt. Auch ihr legte ich meine Finger an das Handgelenk, spürte aber keinen Puls.

„Ich rufe einen Krankenwagen.“ sofort legte ich meine Hände auf ihren Brustkorb und drückte sie in regelmässigen Abständen nach unten. „Baby, komm schon!“ „Sie sind gleich da.“ rief mir Darek zu. Ich beachtete ihn aber nicht und fühlte wieder nach einem Puls, fand ihn aber nicht und so drückte ich weiter zu. „Du wirst mich nicht verlassen, hörst du?!“ mein Kopf schoss nach oben, als ich die Sirenen hörten, aber dadurch, dass wir hinter dem Tresen waren, konnte ich den Krankenwagen nicht sehen.

„Sie sind da hinten.“ hörte ich Darek und sah keine fünf Sekunden später die Sanitäter, die zu uns kamen. Widerwillig liess ich von Elly ab und trat zur Seite. „Was verdammt nochmal ist hier passiert?“ wollte ich wissen. Auch wenn die Sorge um Elly mich fast umbrachte, war ich auch verdammt wütend und wollte wissen, wie das hier passieren konnte. Geschweige denn davon, wer dieser Mann auf dem Boden war.

„Isaac.“ Darek winkte mich zu sich, doch da ich nicht an den Sanitätern vorbei konnte, sprang ich kurzerhand über den Tresen und ging zu ihm. „Sieh dir das an.“ stirnrunzelnd sah ich auf das blutige Formular, das auf dem Tresen lag. „Das ist eine Überschreibung für das Restaurant.“ das durfte doch nicht wahr sein. „Dann ist das wohl Paul Evans.“ „Das können wir annehmen, wenn er mit einem Kugelschreiber im Hals auf dem Boden liegt.“ schlussfolgerte Darek.

Es musste so sein. Dieser Paul Evans wollte von Elly, dass sie dieses Formular unterschrieb, damit das Restaurant auf ihn über ging. Es war klar, dass Elly das niemals machen würde und so musste es wohl zum Kampf gekommen sein. „Ich schwöre dir, wenn er nicht schon tot wäre, dann hätte ich ihn jetzt umgebracht.“ wie konnte er es nur wagen meine Freundin auch nur anzufassen.

„Isaac du musst dich jetzt beruhigen und für Elly da sein.“ redete Darek auf mich ein. Wie hätte ich mich jetzt beruhigen sollen? Meine Freundin, die ich über alles liebte, lag auf dem Boden und kämpfte um ihr Leben. Am liebsten würde ich alles kurz und klein schlagen. „Isaac!“ tief durchatmend versuchte ich mich wieder zu beruhigen und drehte mich zu den Sanitätern um, die Elly auf eine Trage legten.

„Sie hat wieder einen Puls.“ wandte sich einer von ihnen an mich. Erleichtert stiess ich die Luft aus. „Sie muss aber sofort operiert werden.“ „Geh mit ihr mit.“ zweifelnd sah ich Darek an. Unter keinen Umständen wollte ich Elly alleine lassen, aber ich konnte auch nicht von hier verschwinden. „Ich habe Verstärkung gerufen. Elly braucht dich jetzt.“ stumm nickte ich und folgte den Sanitätern nach draussen und schliesslich in den Krankenwagen, der auch gleich losfuhr.

„Sie wird durchkommen, oder?“ vorsichtig nahm ich Ellys Hand in meine. „Sie hat viel Blut verloren. Die Operation wird es zeigen.“ immerhin log er mich nicht an. „Du wirst das schaffen. Ich bin bei dir.“ flüsterte ich leise. Wieder liess ich meinen Blick an ihr nach unten wandern. Sie Sanitäter hatten ihr Shirt aufgeschnitten und so konnte ich den blauen Fleck an ihren Rippen sehen und auch das Pflaster auf ihrem Bauch, durch dem das Blut bereits durchsickerte.

Eleanor - Gut und BöseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt