Kapitel 44

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Fassungslos hielt ich mich am Wagen fest, während ich meinen Blick nicht von dem Haus vor mir nehmen konnte. Es ein Haus zu nennen war schon eine Untertreibung. Erst hatte ich ja gedacht, dass mich Isaac nur verarschte, als wir diese grosse Einfahrt nach oben fuhren, die nebenbei gesagt in der Mitte einen Brunnen hatte, um den man fahren konnte, aber das hier war kein Scherz. Die Adresse stimmte.

„Das ist es?“ fragte Brody überrascht. „Das ist ja der Wahnsinn!“ entfuhr es Sofie. Ohne meinen Blick vom Haus zu nehmen, schloss ich die Tür und ging auf den Eingang zu, wobei man hier sagen musste, dass links und rechts zwei Säulen standen, die das Steindach daran hinderte zusammen zu stürzen. Das hier war doch nicht wahr. Ich kam mir gerade vor wie in einem Traum.

Gerade als ich mit dem Schlüssel die Tür öffnen wollte, wurde mir das schon von innen abgenommen. „Sie müssen Eleanor Shaw sein.“ lächelnd schüttelte die ältere Frau meine Hand. „Mein Name ist Nora, ich bin die Haushälterin.“ „Sie hat auch noch eine Haushälterin.“ flüsterte Myles. „Bitte, kommen Sie doch rein.“ lächelnd trat sie zur Seite, damit wir eintreten konnten.

„Das hier ist die Lobby.“ lächelnd deutete sie vor uns. Diese Lobby war zweimal grösser als Isaacs Wohnung. Der Boden bestand aus Marmor und oben an der Decke hing ein grosser Kronleuchter, der aus Diamanten gemacht zu sein schien. „Wenn Sie mir folgen wollen.“ wieder hatte Nora dieses Lächeln aufgesetzt, als sie nach links ging. „Elly, das kann doch nicht Bruce gehören.“ murmelte Sofie, während wir in einen offenen Raum liefen.

„Das ist der Wohnraum.“ auch dieser Raum war verdammt gross. In der Mitte standen drei Couchs, die wie eine U-Form aufgestellt waren und gegenüber lag ein Stapel Holz, das darauf wartete im Kamin zu landen. Ich glaubte aber eher weniger, dass man diesen in Miami überhaupt gebrauchen würde, so warm wie es hier war.

„Hier ist die Küche.“ Nora deutete auf die rechte Seite, wo sich eine modern eingerichtete Küche befand. Ich musste ja nicht erwähnen, dass auch sie gigantisch gross war. „Sollen wir dann nach draussen gehen?“ „Aber auf jeden!“ rief Myles freudig und folgte Nora durch eine Glastür. „Das ist doch nicht wahr.“ murmelte ich, als Isaac seine Arme von hinten um mich schlang. „Wie konnte er sich so etwas leisten?“ „Hast du schon einmal nachgesehen, wie viel Geld er dir hinterlassen hat?“ stumm schüttelte ich meinen Kopf. Ich wollte es nicht wissen, weil ich es sowieso nie ausgeben würde. Doch jetzt...jetzt würde ich garantiert nachsehen.

„Na los.“ Isaac legte seine Hände auf meine Schultern und führte mich nach draussen. „Elly, sieh dir das an!“ grinsend deutete Joel zum Pool, neben dem er stand. An sich war ein Pool ja nichts spannendes, weil es bei meinem alten Zuhause auch einen gab, aber das hier übertraf wirklich alles.

Das Haus, oder besser gesagt die Villa, lag etwas ausserhalb von Miami direkt an einer Klippe. Die hintere Wand vom Pool bestand komplett aus Glas und da er genau am Rand der Klippe gebaut wurde, konnte man direkt nach unten sehen. Eigentlich auch ein Sicherheitsrisiko, weil man, wenn man verdammt Tollpatschig war, in die Tiefe fallen würde. „Ist das sicher?“ fragte Sofie skeptisch. „Natürlich. Man sieht es nicht direkt, aber das Glas ist etwa einen halben Meter hoch.“ Nora hatte recht. Es gab also keinen Grund beunruhigt zu sein, denn dieses Glas gab es wirklich.

So schön der Pool mit der grossen Terrasse, der Lounge und der Feuerstelle auch war, vermisste ich doch den Rasen. „Wohin führt die Treppe?“ ich sah zu Darek, der rechts bei einer Treppe stand. „Die Treppe führt zum Privatstrand. Nur Sie haben Zugang dazu.“ fassungslos stiess ich die Luft aus. „Das ist ein Scherz?“ „Ich scherze keineswegs, Miss Shaw. Ich zeige Ihnen dann mal den Rest des Hauses.“ wie erstarrt liess ich mich von Isaac wieder rein führen.

Nach und nach führte uns Nora durch die verschiedenen Zimmer der Villa. Wenn ich richtig mitgezählt hatte, dann kam ich auf drei Stockwerke, mit sechzehn Zimmern, zehn Badezimmern, ein Kinozimmer, ein Spielzimmer, ein Trainingsraum und einer hauseigenen Bar. Ich hätte ja mit vielem gerechnet, aber garantiert nicht mit so einem grossem Haus. Ich fragte mich wirklich, wie sich Bruce das leisten konnte. Miami war ja nicht gerade eine billige Stadt, also konnte ich mir denken, dass diese Villa einige Millionen gekostet haben musste.

Eleanor - Gut und BöseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt