Kapitel 24

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„Was genau tust du da?“ erschrocken drehte sich Brody auf der Couch zu mir um. „Spinnst du mich so zu erschrecken?“ ich konnte doch nichts dafür, dass er mich nicht hatte kommen hören. „Ich habe dich gerufen, aber du hast nur auf dein Handy gesehen. Apropos.“ neugierig sah ich auf sein Handy, das er immer noch in der Hand hielt.

„Wieso siehst du dir ein Foto von dir und Luna an?“ schmunzelnd verdrehte er seine Augen auf meine Frage. „Das macht man, wenn man verliebt ist.“ „Isaac und ich haben noch keine Fotos zusammen gemacht.“ ausser die, die wir in den letzten Jahren als Freunde gemacht hatten. „Dann wird es mal Zeit.“ schulterzuckend lief ich um die Couch und setzte mich neben ihn.

„Ich habe sie schon lange nicht mehr gesehen. Wo ist sie?“ „Keine Ahnung.“ irritiert sah ich Brody an, dessen Laune plötzlich in den Keller fiel. „Was ist los?“ seufzend legte er sein Handy auf den Couchtisch. „Ich habe mit ihr Schluss gemacht.“ „Und wieso sagst du mir das nicht?“ ich wäre doch für ihn da gewesen. „Weil du in letzter Zeit genug andere Probleme hattest um die du dich kümmern musst.“ da hatte er nicht ganz unrecht, aber das änderte doch überhaupt nichts.

„Hättest du mir etwas gesagt, dann wäre ich auch für dich da gewesen. Wieso hast du dich von ihr getrennt?“ schwach lächelnd sah er mich an. „Weil ich sie mit einem anderen knutschend in der Stadt gesehen habe.“ ungläubig sah ich ihn an. „Sie war die Erste, die ich wirklich geliebt habe und dann macht sie so etwas.“ und wieder einmal hatte ich den Beweis, dass die Liebe nur Schmerzen mit sich brachte.

„Es tut mir leid. Brauchst du eine Umarmung?“ schwach lächelnd schüttelte er seinen Kopf. „Es geht schon. Myles, Joel und Finley haben mich in den letzten Tagen gut abgelenkt. Sag mir wie es dir geht.“ ich sah Brody genau an, dass er nicht mehr über dieses Thema reden wollte. Ich war die letzte Person, die ihn dazu zwingen würde. Er wusste, dass ich für ihn da war, wenn er mich brauchte.

„Ich war vorhin bei Sofie im Krankenhaus.“ seufzend drehte ich mich etwas zur Seite. „Sie hat kein Wort mit mir gesprochen und die ganze Zeit vor sich hin gestarrt. Sie haben sie stationär aufgenommen, weil sie mit allem nicht klarkommt.“ „Nachdem was du uns erzählt hast, ist es kein Wunder. Man wird nicht jeden Tag mit einer Waffe bedroht und muss zusehen, wie jemand erschossen wird.“ leidend sah ich Brody an und nickte.

„Wie geht es dir?“ nachdenklich zuckte ich mit den Schultern. „Eigentlich ganz gut, denke ich. Das alles ist nicht einfach, aber irgendwie komme ich damit schon klar.“ „Du sagst es mir, wenn irgendetwas nicht in Ordnung ist, ja?“ genervt verdrehte ich meine Augen und nickte. „Elly.“ „Was? Ich kann es nicht haben, wenn sich jeder immer Sorgen um mich macht.“ spöttisch sah mich Brody an. „Du bist meine kleine Schwester. Ich werde mir immer Sorgen um dich machen und auf dich aufpassen.“ „Aber ich bin fünfundzwanzig, Brody. Nur weil mein Leben das reinste Chaos ist, heisst es nicht, dass es mir nicht gut geht. Hör bitte endlich auf dir Sorgen um mich zu machen und mich auf Schritt und Tritt zu überwachen. Das kannst du den anderen gleich auch sagen.“ flehend sah ich ihn an. „Aber-“ „Brody!“ wieso verstand er nicht, dass mich das einengte und mir tierisch auf die Nerven ging.

„Schalte den grossen Bruder runter, oder ich ziehe andere Seiten auf!“ warnte ich ihn, worauf er ergeben nickte. „Von mir aus. Wir werden es versuchen.“ zufrieden lächelnd drückte ich ihm einen Kuss auf die Wange und stand auf. „Wo gehst du hin?“ fragte er mich, worauf ich mich gleich zu ihm umdrehte. „Was hatten wir gerade gesagt?“ „Ist ja schon gut.“ murmelte er beleidigt, worauf ich das Wohnzimmer verliess. Er musste nicht alles über mich wissen und das galt für die anderen Jungs genau so. Ich war alt genug um das zu machen was ich wollte. „Wir sehen uns später!“ rief ich, ehe ich die Haustür hinter mir schloss und mit meinem Wagen wegfuhr.

Eleanor - Gut und BöseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt