Zusammen gingen wir den Gang des Krankenhauses hinunter. Ich auf meinen, nicht wirklich, gebrauchten Krücken und er rollte in seinem Rollstuhl. Es war fast schon ein wenig lustig, was für Probleme er damit hatte. Dreimal schaffte er es insgesamt gegen eine Wand zu fahren. Wäre ich nicht damit beschäftigt zu lache, hätte ich ihm geholfen. âDiese Teile sind schwerer zu fahren, als es aussieht", verteidigte er sich und schmollte. Ich nickte nur. âTräum weiter. Ich saß da auch schon drin. Und ich wurde von Jack geschoben" Jetzt lachte er zumindest auch mal. „Gut, du hast gewonnen"
Wir kamen an den Fahrstühlen an und ich drücke auf den Knopf. Das Piepen ertönte und wir gingen in den kleinen Raum. „Was hast du eingepackt?", Alex griff nach meinem Korb und ich musste mir ein weiteres Lachen verkneifen, als er ihn nicht erreichen konnte und verzweifelt mit den Armen um sich wedelte. „Da musst du warten, bis wir unten sind", antwortete ich. Obwohl ich selber nicht genau wusste, was die Kafteriafrau eingepackt hatte, aber sie sah aus, als wüsste sie was sie da tat, also vertraute ich ihr mal.
Im Park angekommen setzten wir uns auf den Rasen. Die Sonne stand an ihrem höchsten Punkt und strahlte auf uns herunter. Ich hatte noch nicht einmal den Korb abgestellt, da hatte sich Alex schon in den Schatten gerollt. Ich grinste ein wenig und bewegte mich zu ihm. „Zu heiß?" Er nickte. Also legte ich die Sachen hier auf die Erde. Danach ließ ich mich auf meine Knie fallen und setzte mich richtig hin. Alex saß immer noch in seinem Rollstuhl, was diese Position, in der ich zu ihm hoch schauen musste, ein wenig eigenartig machte. Alex schien meinen Blick zu bemerken. „Ich würde mich ja neben dich setzten, aber erstens komme ich aus diesem Teil nicht raus und zweitens, selbst wenn ich es schaffen würde, würde ich nie wieder rein kommen" Ich grinste, guter Punkt. Leider machte das diese Position auch nicht besser. Ich entschloss mich dazu, es einfach zu ignorieren und öffnete den Picknickkorb. Blind griff ich rein und holte zwei Sandwichs raus. Ich gab ihm eins und er befreite es von der Alufolie.
Wir saßen eine ganze Weile in Stille und sahen einfach den Leuten zu, die an uns vorbei gingen. Manche sahen gesund aus, bei anderen konnte man sehen, weshalb sie hier waren. Die Sonne strahlte immer noch auf uns hinab und selbst im Schatten der Eiche konnten wir problemlos im T-Shirt sitzen. Ich jedenfalls, Alex musste das Krankenhausoutfit tragen, welches ich, nebenbei bemerkt, immer noch verabscheute- würde sich vermutlich auch nicht mehr ändern. War ich froh, dass ich hier raus war. Ein altes Ehepaar erhaschte meine Aufmerksamkeit. Der Mann stand am Eingang des Krankenhauses, ein Koffer hinter ihm. Seine Frau kam auf ihn zu und umarmte ihn, doch noch bevor sie sich lösen konnte, brach sie in Tränen aus. Freundentränen, wie ich an ihrem Lachen zu vermuten wagte. Sie legte die Hände an seine Wangen und sie sahen sich an. Man konnte ihre Gefühle für einander förmlich in ihren Augen sehen. Ich musste lächeln, als ich sie beobachtete. Die Frau schien überglücklich ihn wiederzusehen.
Alex seufzte und riss mich aus meinen Gedanken. „Was ist?" „Ich weiß nicht...", antwortete Alex und ich wartete ab, bis er weiter sprach. „Ich will hier nicht mehr sein" Und da konnte ich ihn wirklich gut verstehen. „Wie lange musst du noch bleiben?" Er zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Zu lange" Es war wieder eine Zeit lang still.
„Was ist eigentlich passiert?"
Wieder war es leise, bis er seufzte.
„Genau weiß ich das nicht mehr. Wir sind von der Arena in getrennten Autos zurück gefahren, uns kam ein PKW entgegen und hat uns getroffen. An viel mehr kann ich mich echt nicht erinnern. Dann bin ich halt irgendwann wieder aufgewacht"
„Wie lange warst du"
„3 Wochen", unterbrach er mich, bevor ich hätte zu Ende sprechen können.
Ich wusste nicht genau was ich sagen sollte, also blieb ich erst mal, wieder, still.
„Die Fans waren sich erleichtert zu hören, dass es dir wieder besser geht"
Er zuckte nur mit den Schultern. „Hab' ich noch nicht nachgesehen"
Ich drehte mich mehr zu ihm, von meiner Position in der ich noch immer den Eingang ansah.
„Wieso?"
„Ich wollte nicht sehen, wie sich alle in der Zeit gefühlt haben; das sie sich Sorgen gemacht haben. Das kann ich im Moment nicht"
Ich nickte. Zur Zeit sollte er sich erstmal darauf konzentrieren vollkommen gesund zu werden, aber trotzdem hielt ich es für besser, wäre er mehr auf sozialen Netzwerken, damit die Fans weiterhin Sicherheit hatten.
„Ich finde, du solltest dich da mal melden"
Er nickte und schien als würde er es wirklich in Erwägung ziehen.
Die Stimmung war drückend und ich entschloss mich das zu ändern. Wieder griff ich in den Korb und holte irgendetwas daraus. „Apfel?"

DU LIEST GERADE
Long Live The Reckless And The Brave (Alex Gaskarth FF)
Fiksi PenggemarNach einem Unfall im Tanzstudio muss Leila ins Krankenhaus. Dort trifft sie Jack Barakat, der Gitarrist von All Time Low; die Lieblingsband Leilas bester Freundin, Chrissy. Alex Gaskarth war in einen Autounfall verwickelt. Nachdem Leila und Chrissy...