„Danke für eure Aufmerksamkeit. Ich hoffe, euch hat unser kleiner Vortrag gefallen", ich lächelte den Rest meines Kurses an und warte, bis der kleine Höflichkeitsapplaus aufhörte. Unser Lehrer stand auf und schenkte uns ein kaum merkliches Lächeln. „Danke. Ich werde euch eure Note nach Ende der Stunde mitteilen" Ich nickte und konnte nicht schnell genug auf meinen Platz zurückkommen. Chrissy ließ sich neben mich fallen und seufzte. „War doch ganz gut, dafür dass wir das gestern Abend gemacht haben" „Bis auf das wir Hämodialyse und Peritonealdialyse vertauscht haben" „Als ob irgendwer in diesem Raum den Unterschied kennt" Damit hatte sie allerdings recht.
Der Rest der Stunde verging im Flug und schon standen wir vorne am Pult während unser Lehrer durch seine Unterlagen forschte. Ich hatte meine Tasche über eine Schulter geschmissen, beide Hände in den Taschen meiner grauen Jacke und wippte immer wieder von vorne nach hinten. Chrissy sah mich amüsiert an. Sie war einfach Entspanntheit in Person bei solchen Dingen. Was ich an Lehrern wirklich nicht leiden konnte, sie konnten einfach nicht auf den Punkt kommen. Erst musste er uns seine, gefühlte, Lebensgeschichte erzählen, bis er endlich damit rausrückte, dass wir eine 2+ bekamen. Ich musste mir das schiefe Grinsen verkneifen. Vor weniger als 24 Stunden saß ich mit Alex Gaskarth in einem Krankenhauspark und hatte keine Ahnung was eine Dialyse ist.
Chrissy bedankte sich für uns und wir verließen, wie Idioten grinsend, den Fachraum. „Warum ist es nicht immer so einfach?", fragte Chrissy und warf ihre Arme im Versuch dramatischer zu wirken, hoch. Dann richtete sie ihre Tasche und grinste mich an. „Das bedeutet ich bekomme doch noch eine zwei" Den Rest des Weges zu Englisch, brachte mich Chrissy eigentlich nur mit ihrer Freude zum Lachen.
Der Schultag verging relativ schnell und um kurz nach halb vier stand ich endlich an der Bushaltestelle. Chrissy stand neben mir - irgendwie wurde ich sie einfach nicht los- und wippte zum Takt ihrer Musik hin und her. „Wann kommst du eigentlich wieder ins Studio? Die Kinder vermissen dich", fragte Chrissy, vorher musste sie allerdings einen meiner Kopfhörer rausziehen. Ich zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Ich würde gerne wieder, aber ich bin froh, wenn ich gehe ohne direkt umzufallen"
„Du könntest auch einfach nur vorbei kommen. Sie würden sich echt freuen"
„Kann ich machen. Nächste Woche komme ich einfach wieder mit"
Danach steckte ich mir wieder den Kopfhörer ins Ohr und machte das erste Lied an, das auf meiner Playlist erschien. Noch bevor der Bus überhaupt ankam, tippte mir schon wieder jemand auf die Schultern. Wer hätte es erraten, Chrissy. Sie hielt ihr Handy hoch und ich las die Nachricht, die darauf zu sehen war. ‚Kommt ihr heute wieder vorbei? Der Rest meiner Band ist langweilig' Eigentlich musste ich gar nicht auf den Kontakt sehen, um zu wissen, das diese Nachricht nur von Jack stammen konnte.
Als ich meinen Kopf schüttelte, zog Chrissy eine Augenbraue hoch, tippte aber ihre Antwort.
Mein Vater hatte die geniale Idee jeden Montag einen Familienabend zu machen, damit wir wieder näher zu einander finden könnten.
Was ich nicht verstehen konnte, immerhin hatte er zwei Kinder die kurz vor ihren Abschlüssen standen und jetzt eher andere Dinge im Kopf hatte. Wenn ich jetzt auch nicht wirklich immer in meinem Zimmer saß und lernte.
Der Bus kam und ich zeigte meine Karte vor. Nach der achten Stunde war es meistens nicht wirklich voll und wir fanden immer einen Platz. Wie immer saß ich am Fenster und lehnte meinen Kopf gegen die Scheibe. Wieder zeigte Chrissy mir eine Nachricht, die sie gerade von Jack bekommen hatte. Ein trauriger Smilie als Reaktion auf unsere Absage. So gerne ich kommen wollte, mein Vater war in seiner Entscheidung gefestigt und wenn er sich erstmal entschieden hatte, konnte man ihn kaum davon abbringen.
Und ich denke, die Jungs kamen auch mal einen Tag alleine klar.
Wir kamen an meine Haltestelle und ich drückte auf den roten Stopp-Knopf. Chrissy musste noch eine weiter fahren und ich verabschiedete mich von ihr.
Ich hatte ja gehofft, ich würde doch irgendwie um das Familientreffen rum kommen, aber natürlich nicht. Denn um exakt 18:00 Uhr saß ich zusammen mit meinen Eltern und meinem Bruder Finn am Esszimmertisch. Mein Vater hatte irgendein Gesellschaftsspiel aus dem Keller gekrammt und war jetzt mittendrin es uns zu erklären.
Wir saßen ganze drei Stunden an dem Spiel , bevor wir es überhaupt erstmal richtig verstanden hatten. Meine Eltern beendeten den Abend mit dem Satz 'Ich finde diese Idee gut. So erhalten wir die Familiengemeinschaft'.
Als ich oben in meinem Zimmer war , seufzte ich. Das war ein viel zu anspruchsvoller Tag. Kurz bevor ich mich schlafen legte, schaute ich nochmal auf den Display meines Handys. Eine neue Nachricht von Alex. "Ich fand es nicht gut, dass du heute nicht gekommen bist" gefolgt von einem traurigen Smilie. Heute haben wir schon zwei von denen bekommen. Ich antwortete damit , ich würde morgen wieder vorbei kommen und dann auch extra lange bleiben.
Ich schaltete mein Telefon auf stumm und legte es an die Seite, bevor ich das Licht ausmachte und mich schlafen legte.Tut mir leid, dass das Kapitel so kurz und langweilig ist. Das nächste wird wieder besser. Das war jetzt nur ein Lückenfüller.
Danke für 's voten und kommentieren :)
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Long Live The Reckless And The Brave (Alex Gaskarth FF)
FanfictionNach einem Unfall im Tanzstudio muss Leila ins Krankenhaus. Dort trifft sie Jack Barakat, der Gitarrist von All Time Low; die Lieblingsband Leilas bester Freundin, Chrissy. Alex Gaskarth war in einen Autounfall verwickelt. Nachdem Leila und Chrissy...