Kapitel 5

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„Und wie genau soll ich jetzt da auf dieses riesige Ding draufkommen, ohne dass wir sofort getötet werden?"

„Das ist das allerbeste:", Poe gluckste,
„Ich habe die älteste Schrottmühle des Widerstands ausgesucht, so alt, dass vermutlich nichtmal die Hochleistungsgeräte der Ersten Ordnung zugriff auf die Gerätedaten haben!"

„Willst du mir jetzt damit sagen, dass wir mit einer alten Schrottkiste diesen ekelhaften Sprung in den Hyperraum gemacht haben?!"

„Du brauchst keine Angst haben, schließlich bist du mit dem besten Piloten des Widerstands, vermutlich sogar der ganzen Galaxis hier!"

Halb amüsiert, halb genervt verdrehte ich die Augen und sah zu, wie Poe weiter auf diesen gigantisch Kampfplaneten zuflog. So was hätte ich mir nicht einmal in meinen kühnsten Träumen ausmalen können, ich fühlte sofort so etwas wie Respekt für die Erste Ordnung in mir aufsteigen. Wer die Mittel und die Macht hatte, einen Planeten auszurüsten, der vermutlich fünfmal so groß wie mein ganzer Heimatsmond war und dazu noch wie ganz nebenbei komplette Systeme auf einen Schlag auslöschen konnte, bekam einfach meinen Respekt. Das hieß ja nicht gleich, dass ich die Erste Ordnung gut fand.

Ich hatte keine Zeit weiter darüber nachzudenken, denn nun setzte das alte Schrottteil zur Landung an. Von nahem sah die Starkiller-Basis gar nicht aus wie ein Maschinen-Planet, sondern wie ein ganz normaler, bewaldeter Gasplanet, jedoch war alles von einer seltsamen weißen Masse bedeckt. Ziemlich unsanft und ruckelnd kamen wir zum Stehen, ich war mir absolut sicher, dass bei der Landung ein Teil der Außenverkleidung des Schiffes einfach abgefallen war. Poe scheuchte mich sofort hinaus und stieg selbst auch noch kurz mit aus. Er legte mir seine ziemlich kalten Hände auf die Schultern und lächelte aufmunternd.

„Jerry, ich weiß dass du das schaffst, du bist stark!"

Poe sah mir in die Augen und plötzlich, ehe ich etwas tun oder sagen konnte, lagen seine Lippen auf meinen. Absolut überfordert mit der Gesamtsituation, stand ich reglos da und versuchte zu verstehen, was gerade passierte.

Er küsst mich!

Und schon war der Moment vorbei. Poe lächelte mich noch einmal an, salutierte scherzhaft und hob wieder ab. Ich blickte ihm noch einige Momente nach und sah zu, wie er davonflog. Auf einmal hörte ich ein Knirschen und Rascheln hinter mir und wandte mich den Geräuschen zu, Poe war vergessen.

„Nehmt sie sofort fest!"

Ich blickte mich um, vor mir standen vier Personen in weißer Rüstung. Moment, ich kannte diese Helme doch, ich hatte einen gefunden, auf Endor!

Zwei von ihnen traten vor und legten mir Fesseln an, irgendwie hatte ich erwartet, dass so etwas passieren würde und so wehrte ich mich nicht. Man schubste mich unsanft nach vorne und so folgte ich den zwei Typen vor mir, während zwei von hinten darauf aufpassten, dass ich nicht floh. Wie unnötig, selbst wenn ich fliehen könnte, wäre ich immernoch auf diesem, bis an die Zähne bewaffneten, Planeten und könnte nicht weg.

Wir gingen lange durch einen dunklen Wald mit hohen Bäumen, er wirkte seltsam bedrohlich und doch irgendwie beruhigend auf mich. Das komische weiße Zeug knirschte unter meinen Stiefeln und ich bekam eine Gänsehaut, so kalt war es auf diesem seltsamen Planeten. Auf einmal lichtete der Wald sich wieder und vor uns tauchte eine gigantische, steinerne Fläche auf.
Es war geradezu überwältigend.

Tausende, nein, Zehntausende Uniformierte Soldaten in schwarzen und weißen Rüstungen waren aufmarschiert und standen in Reih' und Glied in ihrem Bataillon. Rote Fahnen mit dem Zeichen der Ersten Ordnung wehten im eisigen Wind und ein Gefühl der totalen Macht und Kontrolle hing geradezu in der Luft. Auf einer Erhebung standen dunkel gekleidete Personen, die ich von dieser Entfernung aus nicht genauer betrachten konnte, und dennoch konnte ich ihre Autorität bis hierher erspüren.

I'll show you the Dark Side [ Kylo Ren ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt