Kapitel 27

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„Ich bin nicht bereit!"

Kylo schob mich seit einigen Minuten durch die labyrinthartigen, dunkelgrau-roten Gänge der Supremacy. Doch ich fühlte mich ausgelaugt, panisch und absolut nicht in der Lage dazu, dem Ersten Anführer gegenüberzutreten.

„Doch bist du. Alles wird gut, du wirst es schaffen. Folge einfach seinen Befehlen."

Kein bisschen überzeugt von seinen Worten ließ ich mich von ihm in den Aufzug schieben und sah nervös auf meine Füße während wir nach oben fuhren.

„Ich werde dich beschützen, immer. Egal was passiert, vergiss das nicht Jerys."

Nun sah ich doch auf und musterte ihn. Kylo blickte mich beruhigend an, und ich spürte dankbar, wie meine anfängliche Panik langsam abebbte. Schnell band ich meine Haare zusammen, die nach dem ganzen vorhergehenden Kampf natürlich blutverschmiert und wirr waren, und glättete meine Uniform. Alles würde gut werden, nach der ganzen Snoke-Geschichte würde ich ein vollwertiges Mitglied der Ersten Ordnung und der Ritter von Ren sein, mein eigenes Lichtschwert bauen, meine eigene Rüstung-

Die Aufzugtüren öffneten sich und Kylo schob mich mit einer Hand auf dem Rücken vorwärts in eine große Halle mit spiegelglattem, pechschwarzem Boden. Die Wände des Thronsaals waren blutrot, genauso wie die acht Prätorianerwachen, die in einem Halbkreis angeordnet um einen riesigen dunklen Thron standen. Darin saß das bizarrste und furchteinflößendste Geschöpf, dass ich je gesehen hatte.

Es schien ein männlicher Humanoide zu sein, von unzähligen Kämpfen gezeichnet, sein Gesicht verstümmelt und kaum als das irgendeiner mir bekannten Spezies zu erkennen. Er hatte brutale wässrig-blaue Augen und einen Ausdruck von grenzenlosem Wissen und unvergleichbarer Macht in seinem Blick und ein grausames, selbstgefälliges Lächeln in seinem zerfurchten Gesicht. Selbst sitzend erschien er mir riesig, sogar noch größer als Kylo, und er trug eine coole goldene Khalatrobe. Die machte das Gesamtbild ein bisschen kaputt.

Das war dann wohl Oberster Anführer Snoke. Ich ging langsam und ein wenig zögerlich auf ihn zu und Kylo's Hand verschwand aus meinem Rücken.

„Komm näher, Kind."

Mein Widerstreben ignorierend folgte ich seiner Anweisung, bis ich unmittelbar vor seinem Thron stand. Snoke schloss seine Augen und sofort spürte ich, wie er meinen Geist durchsuchte. Ich zwang mich selbst dazu, ruhig und unerschütterlich stehen zu bleiben, obwohl alles in mir mich anschrie, diesen Ort zu verlassen.

„Ahh, ich sehe es. Ein riesiges Potenzial, Stärke, Macht. Du hast alles was du brauchst, um mir und Ren zu helfen die engültige Macht über die Galaxis an die Erste Ordnung zu reißen."

Er sprach mit knarrender, gefährliche Stimme, und irgendetwas an seinen Worten kam mir gänzlich falsch vor. Irgendetwas stimmte hier verdammt noch einmal nicht.

„Mhmm, eine Verbindung der Macht. Ein Phänomen, dass bereits im Sith-Orden bekannt war, höchst mächtig, aber auch sehr gefährlich. Aber warum du und Ren diese Verbindung habt, erschließt sich mir noch nicht. Jedoch hat die Macht, was dir sicherlich bekannt sein dürfte, ihre eigenen mysteriösen Wege."

Er erhob sich nun langsam aus seinen Thron und packte mein Gesicht mit seiner knochigen, missgebildeten Hand und ich benötigte meine ganze Willenskraft, um nicht zusammenzuzucken. Seine langen ungepflegten Fingernägel gruben sich tief in die Haut an meinen Wangen und ich biss meinen Kiefer fest zusammen.

„Ein Band, dass das einer Machtverbindung noch überschreitet, ist euch nicht erlaubt. Ich SEHE alles, junge Schülerin, ich WEIẞ alles. Ich dulde diese Art von Beziehung zwischen meinen beiden mächtigsten Untergebenen nicht. Sie würde die Sicherheit der Ersten Ordnung gefährden und eure Prioritäten verschieben. Liebe macht schwach."

I'll show you the Dark Side [ Kylo Ren ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt