Kapitel 18

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„Nein! Nein, du hast schon wieder den falschen Knopf gedrückt!"

Ich hatte absolut keine Lust mehr. Seit Sonnenaufgang zwang Kylo mich dazu, in einem bescheuerten Tie-Jäger-Simulator zu hocken und zu lernen wie man so ein Teil flog.

„Die Kack-Knöpfe sehen aber alle gleich aus! Außerdem werde ich sowas sowieso NIEMALS fliegen, weil ich eher eine Hutten heiraten würde, als freiwillig einen Sprung in den Hyperraum zu machen!"

Kylo hatte offenbar auch keine Lust mehr, denn er fuhr sich erneut durch seine, schon ziemlich verwühlten, schwarzen Locken.

„Jerys, das gehört einfach dazu, wenn du einen hohen Rang hier hast. Ich habe mein eigenes Kommando-Shuttle und du wirst auch irgendwann eines bekommen, solange du lernst sie man überhaupt fliegt! Und der Sprung in den Hyperraum ist auch nicht schlimm, wenn man ihn ein paarmal gemacht hat und an keinen extrem talentlosen Piloten geraten ist.

„Pah, ich kann doch sowieso bei dir mitfliegen. Und Poe hat gesagt, er ist der beste Pilot und der Sprung war trotzdem schrecklich."

Kylo, der zuvor neben dem Simulator auf- und abgegangen war, blieb urplötzlich stehen und ich konnte beinahe fühlen, wie seine Laune ins Bodenlose sank. Er sah nun mehr als wütend aus, er musste Poe wohl kennen.

Poe?! Poe Dameron? Du bist mit ihm geflogen?"

Ich erstarrte kurz, bevor ich die Hände von den Schaltern und Hebeln des Simulators nahm und zögernd zu Kylo aufblickte, dann nickte ich.

„Ja, er hat mich zur Basis gebracht. Warum ist das relevant?"

„Warum das relevant ist? Weil er ein schwachköpfiger, arroganter, kognitiv subordinierter Vollidiot ist! Er hat einen meiner Tie-Jäger gestohlen und kaputt gemacht, Phasma's vielversprechendsten Sturmtruppler zum desertieren bewegt und sich schon immer bei Leia Organa eingeschleimt! Das war der einzige Grund, warum er je in seinem Rang aufgestiegen ist! Und dann hat er doch tatsächlich eine Spionin auf MEINE Basis gebracht!

Er klang wütend und beinahe fassungslos darüber, dass überhaupt jemand diese Frechheit besitzen konnte. Ich konnte mir ein Grinsen nur äußerst schwer verkneifen. Poe schien es wirklich darauf angelegt zu haben, sich Kylo zum Feind zu machen. Ich musste daran denken, wie er mich plötzlich geküsst hatte, kurz nachdem wir gelandet waren. Er scheint ziemlich oft aus dem Moment heraus zu Handeln. Als ich in Kylo' Gesicht sah, wusste ich sofort, dass er meine Gedanken mitbekommen hatte.

Ich sah unbändige Wut in seinen Augen aufblitzen und spürte seine Enttäuschung darüber, dass ich einen seiner verhasstesten Feinde geküsst hatte. Seine Hand fuhr blitzschnell an seiner Seite hinab und unweigerlich folgte mein Blick seiner Bewegung. Eine flackernde, rote Lichtklinge erhellte den Raum und ich sprang sofort aus dem Simulator, so hastig, dass ich stolperte, mich jedoch noch abfangen konnte. Kylo holte weit aus und schlug, rasend vor Wut und von seinem Zorn kontrolliert, nach den Mechanismen und Apparaturen, die in so gut wie jedem Raum auf der Starkiller Basis herumstanden und deren Zweck ich noch immer nicht herausgefunden hatte. Rote und weiße Funken stoben um mich herum und herausgebrochene,glühende Metallstücke regneten auf uns herab.

„KYLO HÖR AUF! HÖR VERDAMMT NOCH MAL AUF MIT DEM MIST!"

Ich lief wirklich ernsthaft Gefahr Feuer zu fangen, wenn er nicht aufhörte. Der ganze Raum war von flackerndem roten Licht erhellt, sowie dem Surren des herumschwingenden Lichtschwertes. Er schien mich nicht zu hören, er schleuderte das Lichtschwert mit der Macht durch den Raum und ich konnte mich gerade noch rechtzeitig ducken, um nicht geköpft zu werden. Dieser Idiot! Ich versuchte mich zu beruhigen und meinen Geist zu klären. Das herumwirbelnde, helle Licht blendete ich aus, langsam streckte ich meinen Arm aus und konzentrierte mich auf Kylo's Lichtschwert. Ich wandelte meinen Zorn und meine Wut über Kylo's irrationales, dummes Verhalten in die Macht um.

I'll show you the Dark Side [ Kylo Ren ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt