Kapitel 28

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Langsam wandte ich mich ab, das konnte ich mir nicht ansehen. Ich wollte und konnte nicht. Die Droiden würden sie verbrennen, schließlich gab es auf Schiffen keinen Weg, verstorbene Individuen zu begraben. Mit einem leisen Piepen und ohne Fragen zu stellen, hatten mir die beiden schwarz lackierten Humanoiden Elra aus den Armen genommen und sie mitgenommen, kurz wollte ich ihnen folgen, doch ich besann mich schnell eines besseren. Schließlich wusste ich genau, was nun passieren würde, hatte es selbst schon bei Trupplern gesehen. Das würde ich mir nicht antun.

Zügig schritt ich also durch die Gänge, ich wusste nicht wohin ich ging, und eigentlich war es mir auch egal. Ich spürte wie sich meine Lungen zitternd und viel zu schnell mit Luft füllten, fühlte wie mir immer übler wurde und meine Fingernägel sich krampfartig in meine Handflächen bohrten.

Plötzlich schienen die endlosen metallenen Wände anzuschwellen und zu verwischen, mich zerquetschen zu wollen, wie kleines schmutziges Ungeziefer. Immer näher und näher kamen sie und keuchend ging ich schneller, bis ich voller Angst anfing zu rennen. Panisch hetzte ich den endlosen kalten Gang entlang, atmete ein und doch schien kein Sauerstoff in meine Adern zu strömen, Todesangst ließ mich meine letzten Kräfte mobilisieren. Das Blut rauschte mir in den Ohren und der glänzende Boden schien immer schneller an mir vorüberzuziehen. Meine Atmung wurde imer hektischer und hektischer. Die Sicht verschwamm vor meinen Augen und plötzlich stieß ich frontal gegen etwas.

Es war groß und weich und fing mich auf, als ich nach Luft japsend zu Boden glitt. Mein Atem ging immer schneller und schneller, doch ich konnte ihn nicht stoppen und steigerte mich willenlos immer weiter in meine schreckliche Angst hinein.  Ich würde Ersticken und sterben. Eine gerechte Strafe der Macht selbst. Ein Leben für ein Leben. Heiße Tränen rannen mir übers Gesicht.

„Ist schon gut, es wird gleich vorbei sein. Hör auf meinen Atem, atme mir nach. Mach schon, atme mit mir."

Die Stimme schien von weit weg zu kommen, doch ich versuchte ihr zu gehorchen. Die Person wollte mir helfen.

„Ein...und Ausatmen. Ein...und aus. Ein...und aus. Komm, ein....und aus."

Ich zwang mich, meinen Atem dem der Person anzugleichen, spürte ihren gestärkten Ärmelsaum in meinem verkrampften Griff. Ein und aus. Ein und aus. Mein Herzschlag wurde langsamer und ich konnte mich wieder etwas beruhigen. Konnte mich auf meine Atmung konzentrieren. Die Person strich mit zaghaft über den Rücken und hockte sich neben mich, als alle Dämme bei mir schlagartig brachen.

Voller Erschöpfung und Erleichterung über die überwundene Panikattacke, den Hass auf Snoke, die Wut auf Kylo und vor allem die Wut auf mich selbst, fing ich an zu weinen. Okay, ich will es nicht schönreden, ich heulte mir zitternd die Seele aus dem Leib. Den Kopf zwischen meinen Knien sah ich die tote, kalt werdende Elra vor mir liegen, spürte sie auf meinen Armen. Ich habe sie getötet. Meine Freundin. Getötet.

Mörderin.

Monster.

Ich hatte alles verloren und würde nichts davon wiederbekommen. Das Einzige was mir geblieben war, war die Macht der Dunklen Seite und mein Platz bei den Rittern von Ren. Alle meine Freunde waren tot, hatten sich von mir abgewandt, und Kylo hatte ich auch verloren. Meine ganze Familie. Mein Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen. Urplötzlich spürte ich, wie Arme unter meine Knie griffen und ich hochgehoben wurde, die Person ächzte ein bisschen und schob ihren zweiten Arm unter meinen Rücken. Kraftlos hob ich meinen Kopf und sah verschwommen in Hux' hochkonzentriertes bleiches Gesicht, bevor alles schlagartig schwarz wurde. Das passierte eindeutig zu oft...




Ich erwachte mit dem unangenehmen Wissen beobeachtet zu werden und hob verwirrt meinen Kopf. Armitage Hux saß auf einem schwarzen ledernen Sessel auf der anderen Seite des gewaltigen Raumes und starrte mir unverblümt entgegen. Immer noch gedanklich hinterher schaute ich mich um, und verstand, dass ich in Hux' Quartier liegen musste. In seinem Bett. Es war dunkel bezogen und warf nicht eine Falte oder zeigte ein Staubkorn, obwohl ich darin lag. An der Wand stand ein langes Regal aus schwarzem Metall in dem peinlich perfekt unzählige Uniformjacken gefaltet lagen, und auf einem langen Tisch lagen Baupläne diverser Waffen und Schilde.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 28, 2023 ⏰

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I'll show you the Dark Side [ Kylo Ren ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt