Kapitel 13

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Kylo trug mich auf seinen Armen durch die Gänge der Basis.

Ausnahmslos jeder Sturmtruppler auf unserem Weg starrte uns an, doch es war mir egal. Ich konnte nur daran denken, wie nah er mir gerade war und wie fest sich die Muskeln seiner breiten Brust an meiner unverletzten Schulter anfühlten. Als wir in der Medistation ankamen, lief Elra uns entgegen, man hatte ihr bereits gefunkt, dass ich verletzt war. Sie und ein ausgebildeter Arzt zogen mir vorsichtig die Jacke aus, die an der Stelle an der Kylo's Lichtschwert mich getroffen hatte, mit der Haut verschmolzen war. Mein gellender Schmerzensschrei musste durch das ganze Stockwerk zu hören sein, als mir die Jacke mit einem kurzen, schmerzhaften Ruck von der Schulter gerissen wurde. Die Wunde wurde aufgerissen und warmes Blut rann an aus der fast gänzlich verbrannten Wunde.

Ich blickte auf und sah in Kylo's Augen, ich erkannte Reue und Schmerz darüber, dass er mir diese Wunde zugefügt hatte darin. Ich sah nicht weg, als Elra mir eine Spritze mit Schmerzmitteln verabreichte. Ich sah nicht weg, als der Arzt die Wunde mit Brandsalbe bestrich. Auch nicht, als der Medidroid mit einem medizinischen Laser letzte Textilreste aus der Wunde brannte. Sein Blick ließ mich die Schmerzen vergessen. Ich sah ihn auch weiterhin an, als er mich zurück zu meinem Quartier trug, ich konnte meinen Blick nicht mehr von ihm abwenden. Er legte mich in mein großes, weiches Bett und kniete sich neben mich. Vorsichtig zog er sich seinen Lederhandschuh aus und strich mir mit den Fingerspitzen seiner riesigen Hände eine verschwitzte Strähne hinters Ohr.

„Es tut mir leid. Das alles, es tut mir so leid."

„Ich weiß, Kylo. Ist dein Quartier wieder aufgebaut?"

Ich fühlte mich wie eine Verräterin, eine schmutzige Verräterin, als ich hoffte, dass er verneinte. Ich wollte, dass er bei mir blieb. Aber das konnte ich nicht von ihm verlangen, es war falsch. Ich hatte Leia versprochen, meinen Auftrag zu erfüllem. Er nickte bedächtig und fuhr weiter mit seinen Fingerspitzen über meine Wange.

„Du musst schlafen. Für die nächste Woche lassen wir das Lichtschwerttraining ausfallen und werden anfangen, dich mit der Macht vertraut zu machen."

Er sah mich traurig an als er hinzufügte; „Du musst dich gegen meine Macht zu verteidigen wissen."

Ich musste kurz darauf eingenickt sein, denn als ich mitten in der Nacht hochschreckte, war er verschwunden. Ich versuchte wieder einzuschlafen, doch nun, da er weg war, fühlten sich die Schmerzen zu präsent an. Ich drehte mich auf meine unverletzte Schulter und sah nach draußen, die Monde erleuchteten das felsige Gelände.

Ein leises, stetiges Piepsen ließ mich aus meinen Gedanken hochschrecken. Es kam aus meinem Arm. Der kleine Transmitter des Widerstands leuchtete grün. Versuchshalber drückte ich darauf.

„Leia?"

Ich versuchte so leise wie möglich zu sprechen.

„Nein, hier ist Admiral Ackbar, Leia hört zu. Wie ist die Lage auf der feindlichen Basis?"

Die feindliche Basis. Ich konnte nicht mehr einordnen, wer Freund und wer Feind war. Ich hatte mein Vertrauen in die Jedi verloren, nachdem ich gesehen hatte, zu was sie Kylo Ren gemacht hatten. Doch Vertrauen in die dunkle Seite hatte ich auch nicht. Ich beschloss, noch keine relevanten Informationen preiszugeben, abgesehen davon, hatte ich sowieso keine.

„Alles unverändert. Es ist ungünstig für ein Gespräch im Moment."

Mit einem Doppelklick beendete ich die Verbindung. Ich musste für mich selbst herausfinden, wem ich vertraute, wem meine Treue galt. Ich konnte kein Teil von beidem sein. Ich dachte an Kylo. Er hatte alles verloren und Schuld daran waren die Jedi und ihr heuchlerisches Gleichgewicht der Macht. Ich zweifelte immer öfter daran, dass es wirklich Leias Ziel war, Gleichgewicht herzustellen. Alles was sie mir gegenüber angedeutet hatte war, dass sie die Erste Ordnung vernichten wollte. Und die Erste Ordnung wollte den Widerstand vernichten.

I'll show you the Dark Side [ Kylo Ren ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt