Kapitel 18

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Wie üblich wurden wir am Morgen des Spiels gegen Ravenclaw mit lauten Applaus der Slytherins und Buh-Rufen der anderen Häuser empfangen. Draco, der mit mir und seiner Schwester zum Frühstück gegangen war, wurde noch ein wenig blasser, als er ohnehin schon in letzter Zeit war. Sein Nervenkostüm war heute wohl mal wieder auf dem Tiefpunkt.
Hoffentlich würde er deshalb nicht das Spiel vergeigen. Ich hatte mich von ihm breitschlagen lassen, Quidditchkapitänin zu werden, jetzt sollte er gefälligst auch entsprechend abliefern. Dafür, dass er den Sport angeblich so entspannend fand, hatte die Wirkung meiner Meinung nach ziemlich schnell nachgelassen. Heute schien er durch das Spiel eher mal wieder gestresst. Sex war auf jeden Fall wirkungsvoller als das hier.
Ich setzte mich zu meiner Mannschaft. Viele von ihnen sahen heute etwas blasser aus als sonst. Benjamin Crow rutschte zusätzlich auch noch die ganze Zeit auf seinen Platz hin und her. Anscheinend hatte nicht nur Draco mit Nervosität aufgrund des Spieles zu kämpfen. Verstehe einer diese ganzen emotionalen Menschen. Auf der einen Seite wollten sie unbedingt spielen, auf der anderen drehte ihn die Angst vor Spielen fast den Magen um.
„Guten Morgen, Patricia und Draco", sprudelte es schon aus Benjamin heraus, kaum dass wir saßen. „Ich bin so aufgeregt wegen des Spiels. Die Wetterbedingungen könnten besser sein, findet ihr nicht auch?"
Da hatte er leider recht. Von der verzauberten Decke fielen dicke weiße Flocken herunter, die verrieten, dass draußen auf uns mal wieder ein Schneegestöber wartete. Das hieß leider auch, wir würden uns alle den Arsch auf den Besen abfrieren.
„Lasst die Ravenclaws wegen dem Wetter wimmern. Zieht euch entsprechend an. Wer keine warme Unterwäsche an hat, geht jetzt sofort zurück und ändert das", befahl ich dem Team. Sie sahen sich kurz untereinander an, doch tatsächlich sprang niemand auf, um sich noch etwas Wärmeres unter den Umhang anzuziehen.
„Ich habe neue Quidditchhandschuhe bekommen", erzählte Benjamin voller stolz. „Sie sind mit dem Fell einer Wampuskatze gefüttert. Heute werden sie das erste Mal zum Einsatz kommen."
Ich gab ein leises Brummen von mir. Benjamin sagte wirklich oft Dinge, bei denen ich nicht wusste, was ich noch dazu sagen sollte. Dann hatte er halt tolle neue Handschuhe und bekam hoffentlich keine Frostbeulen, aber seine alten hätten das wahrscheinlich auch geschafft. Also wandte ich mich wieder meinem Frühstück zu. Ich hatte nicht vor, mich mit leeren Magen dem Wetter und dem Spiel zu stellen.

Obwohl noch immer dicke Flocken auf das Gelände fielen, war die Zuschauertribüne trotzdem gut gefüllt. Alle hatten sich in dicke Wintermäntel übergezogen. Mützen und Schals in den Hausfarben von Ravenclaw und Slytherin waren überall zu sehen, auch wenn das blau öfter zu sehen war. Doch egal, welche Farbe die Kleidung eigentlich hatte, das Weiß des Schnees ließ sich einfach darauf nieder.
Als wir uns durch die fast zehn Zentimeter dicke Schneeschicht unseren Weg zu Madam Hooch bahnten, waren mal wieder dir Buh-Rufe zu hören, während die Slytherins laut applaudierten. Das ganze wurde nur von einem mir unbekannten Kommentator übertönt, der lang und breit aufzählte, wer nun im Slytherin-Team war. Dabei beschränkte er sich allerdings leider nicht auf die Namen, sondern gab noch weitere Randinformationen wie Alter, Familie und die aktuellen Gerüchte. Bei Draco erzählte er von Lucius Malfoys Aufenthalt in Askaban, bei mir wurde sowohl die vielleicht existierende Liebesbeziehung zu Draco als auch meine schwarze Seele angesprochen. Wenigstens hatte er mit Letzteren endlich mal Recht.
Wir kamen in der Mitte an, wo schon das Team von Ravenclaw bereitstand. Cho Chang, die aktuelle Kapitänin und Sucherin der Mannschaft, sah uns mit einem überlegenen Grinsen entgegen. Das hieß wohl, sie hatte die falsche Taktik erhalten. Auf Michael Corner war wirklich verlass.
„Kapitäne, gebt euch die Hand!", wies uns wie eigentlich immer Madam Hooch an. Wir taten wie geheißen, reichten uns gegenseitig die Hände.
„Viel Glück, Black. Ihr werdet es brauchen", flötete Chang mit falscher Freundlichkeit.
„Nein, wir brauchen kein Glück. Wir haben Taktik. Ihr werdet es brauchen", erwiderte ich mit der gleichen falschen Freundlichkeit.
Wir ließen unsere Hände wieder los. Madam Hooch beobachtete unsere Begrüßung mit viel Misstrauen im Blick. Sie schien zu merken, dass irgendetwas zwischen uns im Busch war, schien aber noch nicht zu wissen, ob sie einschreiten sollte oder nicht. Sie entschied sich wohl dafür, es wäre gerade nicht der richtige Zeitpunkt, um weiternachzuhaken. Solange wir nicht auf dem Feld zu unfairen Mitteln griffen, war es aber auch wirklich nicht ihr Problem.
„Auf die Besen!", wurden wir angewiesen. Sofort stiegen alle auf, bereit sich beim Pfiff abzustoßen. Die Bälle wurden losgelassen und dann ging es los. Wir stießen uns alle vom Boden ab und schossen in die Luft. Draco und Cho Chang begannen ihre Kreise über dem Spielfeld zu drehen, während die Ravenclaw-Jäger den Quaffel für sich gewinnen konnten. Ein kleines Übel.
Die Taktik, die ich hatte fallen lassen, war noch eine sehr Offensive gewesen. Sie hatte sich vor allem auf sehr starke Angriffe durch die Jäger konzentriert und in der Abwehr ging es eher um uns Treiber. Es war also kein Wunder, dass die Ravenclaw-Treiber gerade eher das Ziel hatten, uns nicht an die Klatscher zu lassen, als die Slytherin-Jäger damit aufzuhalten. Nur blöd, dass die aktuelle Taktik wesentlich mehr defensive Elemente für die Jäger enthielt.
Zu dritt schafften sie es, den Jäger mit den Quaffel einzukreisen. Er sah sich nach einem Ausweg um, dachte, er könnte passen, doch Benjamin fing problemlos den Ball ab. Zu dritt schossen unsere Jäger wieder in die andere Richtung. Jetzt schienen auch mal die Treiber zu verstehen, dass sie ihre Taktik ändern mussten. Vielleicht waren Klatscher in unserer Hand nicht optimal für sie, aber wenn sie nicht mal auf die Jäger schossen, würden sie sehr schnell verlieren.
Diese Einsicht kam aber zu spät. Der Klatscher wurde zwar in Richtung der Slytherin-Jäger geschossen, doch zu dem Zeitpunkt hatte Benjamin schon die Ravenclaw-Ringe erreicht und geworfen. Der Hüter hechtete den Ball hinterher, erwischte ihm aber nicht mehr.
„Zehn zu null für Slytherin", verkündete der Kommentator. „Es scheint so, als hätte Ravenclaw nicht mit einer so starken Offensive gerechnet."
Ich sah breit grinsend zu Chang hoch, welche noch immer über uns kreiste. Sie sah mit säuerlichem Blick auf uns herab. Sie würde wohl leider nicht nochmal den Fehler begehen, auf eine von mir fallengelassene Taktik hereinzufallen. Ob es die Hufflepuffs wohltaten? Mit etwas Glück würde Chang verschweigen, warum sie von einer anderen Taktik ausgegangen war. Schließlich war es nicht die feine englische Art, den Gegner auszuspionieren.
Das Spiel ging weiter. Man merkte, wie überfordert Ravenclaw mit unserer ziemlich anderen Taktik war. Außerdem zeigten sich jetzt auch die Teamschwächen auf dem Feld. Jeder Jäger wollte nun eine eigene Taktik durchsetzen, weshalb sie nicht mehr als Einheit agierten. Genau aus diesem Grund hatte ich meinen Jägern untereinander eine klare Taktikhierache beigebracht. Wenn die von mir ausgearbeitete Taktik nicht ausreichte oder aufgrund des Spiels der Gegner nicht funktionierte, gab Orion die Anweisungen. War er ausgeschaltet, durfte Benjamin ran.
Mittlerweile stand es dreißig zu null und der Kommentator war in eine lange Analyse darüber verfallen, warum sich die Ravenclaw-Jäger nicht auf eine Taktik einigen konnten. Madam Hoochs Pfeife war zu hören. Ich sah zu ihr, weshalb ich sah, dass Chang eine Auszeit gefordert hatte. Vernünftig von ihr, denn so hätten wir in der nächsten halben Stunde vermutlich so viele Punkte zusammen, dass der Schnatz auch nur noch als Dekoobjekt gefangen werden konnte. Auch wenn ich nicht davon ausging, dass sie auf die Schnelle eine Taktik ausgearbeitet hatte, die diesen Vorgang auf lange Sicht verhindern würde. Aber sie konnte es wenigstens aufschieben und so die Chance vergrößern, dass sie rechtzeitig den Schnatz fing.
Auch mein Team landete um mich herum. Ich wandte mein Blick von den Ravenclaws ab. Sie hatten ihre Besprechung, dann würde ich die Zeit nutzen, um mit meinen zu sprechen.
„Bisher läuft es gut. Ab jetzt wird es aber schwieriger. Chang wird ihre Jäger gerade zur Ordnung rufen. Geht also nicht davon aus, dass es so einfach bleibt. Trotz allem werden wir gewinnen. Sie wird die Probleme nicht lösen, nur abschwächen. Wir werden also entweder so lange spielen, bis wir mindestens 160 Punkte Vorsprung haben oder uns den Schnatz sicher konnten. Also seht zu, dass ihr das Niveau haltet."
Erneut war ein Pfiff zu hören und verkündete das Ende der Auszeit. Wir stiegen alle wieder auf unsere Besen. Weiter ging das Spiel.
Wie nicht anders zu erwarten, hatte sich Ravenclaw jetzt auf eine Taktik geeinigt. Den Slytherin-Jägern gelang es nicht mehr, so einfach bis zu den Ringen vorzudringen, sondern es kostete sie jetzt doch wesentlich mehr Mühe. Mit der neuen Ordnung schafften es den gegnerischen Jägern sogar ein paar Tore zu werfen.
Aktuell stand es 30 zu 180. Noch ein Tor und wir hatten genug Vorsprung, dass sogar Chang den Schnatz fangen könnte. Bisher sah es auch ganz gut aus, dass wir in wenigen Minuten den gewünschten Vorsprung hatten. Die Jäger meines Teams arbeiteten sich langsam aber sich wieder zu den Ringen. Schließlich erreichte Orion sie. Er warf, doch der Hüter konnte den Quaffel noch abfangen und zu den Ravenclaw Jägern passen.
„Und das war doch nicht das Tor, welches den Schnatz irrelevant macht. Noch immer nur 150 Punkte Vorsprung für Syltherin, weshalb der Schnatz aktuell den Ausgleich bringen könnte. Ravenclaw wieder in Ballbesitz, auf den Weg zu den Toren", hörte man den Kommentator erzählen.
Ich fluchte leise. Zu gern hätte ich in diesen Moment das Spiel unterm Strich für uns entschieden. Natürlich gab es dann noch immer die Chance, dass Ravenclaw doch das vierzigste Tor warf, doch die Wahrscheinlichkeit war wirklich gering. Vermutlich würden wir eher unsere Führung noch weiterausbauen.
Die Jäger schossen in Richtung unserer Ringe, Benjamin blockte denjenigen, der aktuell den Quaffel in Besitz hatte. Ein pass zu seinen Kollegen, bei dem Orion dazwischengehen wollte, doch ohne Erfolg. Der Ball blieb bei dem blauen Team, auch wenn es ein guter Versuch gewesen ist. Nur leider nicht gut genug.
Die gegnerische Mannschaft erreichte unsere Ringe. Sie warfen, doch der Hüter konnte das Tor verhindern. Nun waren wir wieder in Ballbesitz. Meine drei Jäger rasten wieder in die andere Richtung über das Spielfeld davon. Ein Klatscher sollte sie aufhalten, doch ich konnte ihn aufhalten und stattdessen auf einen der Gegner pfeffern. Der anvisierte Jäger wurde zwar nicht getroffen, doch er musste seine Flugbahn ändern. So konnte er sich nicht in den Weg von meinen Mannschaftskollegen stellen.
„Chang hat den Schnatz gesichtet! Malfoy war zu unaufmerksam, was ihm kostbare Sekunden Vorsprung genommen hat!", war zu hören. Ich wirbelte meinen Besen herum. Tatsächlich war die gegnerische Sucherin an Draco vorbeigeflogen. Dieser nahm erst jetzt die Verfolgung auf, doch ich war mich nicht sicher, dass er das goldene Glitzern des Schnatzes in der Luft schon entdeckt hatte. Er schien eher blindlings dem Mädchen zu folgen. Dafür würde er sich definitiv noch ordentlich was anhören dürfen.
Ich sah mich nach einen Klatscher um. Ich würde mich nicht mit einem Unentschieden zufriedengeben. Wir hatten bisher klar die Oberhand gehabt, also hatten wir auch zu gewinnen. Wenn Draco uns den Sieg kosten würde, würde ich ihn dafür wortwörtlich einen Kopf kürzer machen. Er hatte das hier gewollt und langsam ging es mir extrem auf die Nerven, dass er nichts mehr für Quidditch tat.
Doch es war kein Klatscher in der Nähe. Ich würde ihn zu spät erreichen und Draco Chang nicht mehr einholen. Ich konnte nur tatenlos dabei zusehen, wie die Sucherin sich immer weiter dem goldenen Ball näherte.
Ein paar Millisekunden bevor Chang den Schnatz umschloss, ging ein erfreutes Kreischen durch die Menge auf der Tribüne. Im ersten Moment, dachte ich, es wären die Ravenclaws, die dachten, der Schnatz wäre schon gefangen und somit das Unentschieden sicher, doch dann wurde mir klar, es waren die Slytherins. Im ersten Moment verstand ich nicht, warum. Wir hatten gerade unseren Sieg verspielt. Nein, nicht wir, sondern Draco hatte das getan.
„Benjamin Crow hat in letzter Sekunde noch ein Tor geworfen, während Chang den Schnatz gefangen hat. Tja, liebe Racenclaws, ihr hättet euch davon nicht ablenken lassen sollen, das hat euch das unentschieden gekostet. Aber ihr habt heute im Allgemeinen keine gute Figur gemacht. Slytherin gewinnt das Match verdient mit 190 zu 180 Punkten."
Ich wirbelte herum. Tatsächlich hatte es Benjamin bis zu den gegnerischen Ringen geschafft. Diese starrte er momentan fassungslos an. Ein Glück für Draco, dass der Zweitklässler seinen Fehler ausgeglichen hatte. Dann würde ich ihn wohl doch nur metaphorisch einen Kopf kürzer machen.
Die Teams landeten. Chang fluchte so laut vor sich hin, dass man es hören konnte, obwohl knapp zehn Meter zwischen uns lagen. Sie regte sich darüber auf, dass Michael ihr die falsche Strategie gegeben hatte, dass Benjamin in letzter Sekunde die Führung übernommen hatte und und und.
„Das hast du gut gemacht", meinte ich an den Zweitklässler gewandt, welcher mit einem stolzen Grinsen vor mir gelandet war.
„Findest du wirklich?", fragte er und sprang aufgeregt vor mir auf und ab,
„Du hast verhindert, dass wir wegen Dracos Unaufmerksamkeit mit einem Unentschieden hier herausgehen. Also ja, wirklich", bestätigte ich mein seltenes Lob noch einmal.
„Patricia findet, ich habe ganz toll gespielt!", erzählte Benjamin seinen Zimmergenossen, die uns gerade erreichten.
Ich sah zu Draco, welcher nervös von einen Fuß auf den anderen trat. Er hatte wohl verstanden, dass er mit keinem Lob rechnen konnte, sondern noch eine ziemliche Standpauke zu erwarten hatte.

Ich kam frischgeduscht zurück in den Gemeinschaftsraum. Dort herrschte mittlerweile eine ausgelassene Partystimmung. Anscheinend waren die anderen Mitglieder des Hauses sehr zufrieden mit dem Ergebnis des Spieles. Für sie zählte wohl nur, dass wir gewonnen hatten. Die drei Jäger, die es noch nicht unter die Dusche geschafft hatten, waren noch immer von vielen Schülern umkreist, während Benjamin noch immer voller stolz von dem Siegtor erzählte.
Die einzige Person, die nicht wirklich glücklich wirkte, war Draco. Er hatte sich in der letzten Ecke auf ein Sofa gesetzt und starrte betrübt auf den Boden. Adina und Pansy saßen beide neben ihm und versuchten, ihn offensichtlich aufzumuntern. Erfolg schienen sie aber nicht zu haben.
Als mich der wasserstoffblonde Junge entdeckte, spannte er sich noch ein wenig mehr an. Adina folgte besorgt seinen Blick, weshalb sie mich ebenfalls entdeckte. Ihre Augen verengten sich wieder zu kampflustigen Schlitzen. Sie war wohl der Meinung, ihr Bruder hätte es nicht verdient, zur Schnecke gemacht zu werden. Das sah ich aber ganz anders.
Mal wieder fragte ich mich, ob es mir gefiel, dass die andere Nymphe mittlerweile ihren Kampfgeist gefunden hatte. Für meine Sache war es natürlich erstmal gut, wenn sie dafür auch kämpfen würde, doch ich wusste auch, sie würde immer weiter gegen mich rebellieren. Daher war eine kleine folgsame Wassernymphe vielleicht etwas dienlicher für meine Ziele, auch wenn sie sich dann beim Kämpfen in der Ecke verstecken würde.
Draco hingegen schien zu verstehen, dass er auf keinen Fall darum herumkommen würde, dass ich ihn einen Kopf kürzer machte. Er stand seinem Schicksal ergeben auf und kam zu mir herübergeschlurft.
„Ich weiß, dass ich uns fast den Sieg gekostet habe", stellte er fest.
„Richtig, das hast du. Ich habe dir schon tausend Mal gesagt, dass deine Probleme nichts auf dem Spielfeld verloren habe. Reiße dich gefälligst zusammen. Du hattest unbedingt spielen wollen, jetzt tue es auch. Noch einmal lasse ich dir so etwas nicht durchgehen!", schnauzte ich ihn an. Ein paar Umstehende sahen unsicher zu uns herüber. Das war es wohl mir ihrer ausgelassen Feierstimmung,
Um uns herum ging fast augenblicklich das Getuschel los, dass „nicht durchgehen lassen" vermutlich bedeuten würde, dass ich Draco aus dem Team werfen würde. Sie hatten ja keine Ahnung, dass er mir mit seinen Wimmern langsam so weit auf den Sack ging, dass mir eher drastischere Maßnahmen vorschwebten. Mittlerweile konnte ich verstehen, warum der dunkle Lord Untergebene tötete, die ihn einmal zu oft enttäuschten.
„Jetzt hör auf, meinen Bruder so anzugiften. Ihr habt trotz allem gewonnen. Außerdem fühlt er sich eh schon schlecht genug", ging Adina dazwischen.
„Mische ich da nicht ein! Das geht dich nichts an!", schnauzte ich sie nun an.
„Natürlich geht es mich etwas an. Du machst gerade meinen Bruder dafür fertig, dass er beim Spiel nicht in Bestform war. Ist dir schon einmal in den Sinn gekommen, dass du momentan zu viel von ihm verlangst. Er wollte schon nach dem letzten Spiel deshalb aussteigen!"
„Und ich habe ihm gesagt, dass er aufhören soll, wie ein kleines Kind zu wimmern. Er hatte es so gewollt, jetzt hat er es durchzuziehen."
Jetzt gerade war ich mir sehr sicher, dass mir Adinas Kampfgeist auf den Sack ging. Sobald ich eine Möglichkeit hatte, ihre Magie auf mich zu übertragen, würde ich mich ihrer entledigen. Kein Mensch der Welt war so viel Stress wert.
Ich wollte noch einmal einen letzten bösen Blick Draco zuwerfen, um ihn wissen zu lassen, dass ich gerade wegen ihm schlechte Laune hatte und meine Geduld langsam aber sich aufgebraucht war. Allerdings stand er nicht mehr bei uns. Ich konnte nur noch sehen, wie er den Gemeinschaftsraum verließ und auf den Gängen von Hogwarts verschwand.


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