Severus Snape × Maleficent - Die Fee und der Zauberer

Kapitel 7 - Gefahr im Wald

"Ah, wie schön, Sie kennenzulernen, Miss Windsor." antwortete Minerva zu Maleficent. Diese lächelte kurz und sah dann skeptisch wieder zu ihm. "Severus, wärst du so nett und würdest mir einen Moment mit dir unter vier Augen schenken?" Er bereute es, das Wort "Assistentin" verwendet zu haben, da es nun natürlich verdächtig wirkte, doch er musste das Schauspiel aufrecht erhalten. Also stand er auf und folgte Minerva hinaus in einen leeren Gang, während Maleficent allein in der großen Halle zurückblieb und den Rest des Essens genoss. Severus, das war also sein wirklicher Name. Ein seltener Name, welcher ihr sofort automatisch gefiel. Als Minerva sicher war, dass man sie und ihren Kollegen nun nirgendwo mehr hören konnte, stellte sie ihn zur Rede. "Eine Assistentin? Ich bitte dich Severus, nun wirst du mir aber wirklich zu faul. Machen dich die Aufgaben als Professor in Hogwarts nach fast fünfzehn Jahren auf einmal schlapp?" Er musste sich zusammenreißen, um nicht vor Wut die Kontrolle zu verlieren. Natürlich war Minerva ebenso eine Kollegin, welche die ein oder andere Aufgabe mehr als die Anderen besaß, doch brauchte sie ja nicht behaupten, Severus würde nicht hart arbeiten. Abgesehen von den ständigen Aufträgen, die er von Dumbledore zusätzlich zu seinen normalen Aufgaben als Lehrer bekam, wenn sie nur wüsste, wie viel Vorsicht und Geschick es brauchte, Hogwarts und gleichzeitig dem dunklen Lord zu dienen. Doch so clever und durchdacht, wie er seinen Plan durchzog, würde weder Dumbledore, noch der dunkle Lord jemals herausfinden, dass er der jeweils feindseligen Seite treu war. "Du weißt genauso gut wie ich, dass es keine Gründe gäbe, an der Erfüllung meiner Arbeit zu zweifeln. Doch für den Fall, dass es dir entgangen ist, auch ich bin und bleibe nur ein einfacher Zauberer und das Denkvermögen, was ich für meine Aufgaben brauche, kann ich mit Magie bedauerlicherweise nicht verdoppeln. Deswegen habe ich für mehr Unterstützung gesorgt." "Weiß Dumbledore denn schon bescheid?" "Nein, aber Dumbledore ist kein Schwachkopf, der sich eine Chance auf schnellere Arbeitsleistung entgehen lassen wird." Die spontanen Aussagen, die sich Severus schnell in seinem Kopf ausgedacht hatte, schienen überzeugende Wirkung zu zeigen, denn Minerva glaubte jedes Wort. Erleichtert darüber, dass sie wieder in die Richtung verschwand, aus der sie aus welchen Gründen auch immer gekommen war, fand er den Weg zurück zu einem unangekündigten Gast in Hogwarts. Gerade noch rechtzeitig, denn Maleficent hatte ihren Platz am großen Lehrertisch verlassen und war gerade dabei, mit den Sanduhren der vier Häuser zu spielen, welche den aktuellen Stand der Hauspunkte anzeigten. Eine falsche Bewegung und die Sanduhren würden ihrem eigenen Willen folgen, so hielt Dumbledore die Schüler von ihnen fern, um sie keine falschen Punkte einzusacken zu lassen. Sie durfte den Punktestand nicht durcheinander bringen! "Tu das nicht!" Er sprintete an dem Lehrertisch vorbei, packte sie an den Hüften und zog sie von der Ravenclaw-Sanduhr weg, welche schon in hellem Blau aufgeglüht war. Doch zum Glück löste sich kein magischer Alarm aus, um einen Lehrer zu verständigen, sondern das Glas um den Sand nahm nach wenigen Sekunden wieder seine ursprüngliche Farbe an. "Bist du verrückt?! Du kannst nicht einfach etwas anfassen, was du nicht kennst!" fauchte er, nachdem er sie losgelassen hatte. "Verzeih mir, in meiner Welt ist es nicht üblich, ständig überall herumkommandiert zu werden." Antwortete sie gelassen aber auch leicht genervt. Severus verzog angewidert das Gesicht, lockerte es aber wieder bei dem Gedanken, dass sie hier nun nicht mehr zu bleiben brauchte. Immerhin war sie wieder wohlauf und selbst er besaß die Güte, sie hier essen zu lassen. Sie musste Hogwarts dringend verlassen, bevor Dumbledore sie erblicken würde. "Folge mir." Mit diesen Worten verließ er die große Halle samt des Schulgeländes und achtete dabei nicht einmal darauf, ob die Frau hinter ihm ihn schnell genug einholte. Als Maleficent endlich dort angelangt war, wo Snape bereits stehend auf sie wartete, empfand sie ein beruhigendes Gefühl, als der Anblick des Anfangs eines großen Waldes ihr verriet, dass die Moore nun nicht mehr weit weg sein konnten. Um die zehn Minuten lang konnten Eichhörnchen und Vögel zusehen, wie der dicke Umhang von Severus von seinem Rücken weg im Wind zwischen Bäumen und Felsen flatterte, gefolgt von einer jungen, attraktiven Frau in einem schwarzen Kleid, welche darauf hoffte, dass es kein Fehler war, ihm zu folgen. Doch da Severus den Wald wie seine Westentasche kannte, geling es ihm, mit ihr zu der Stelle zu gelangen, wo sie sich das erste Mal begegnet waren. "Genau hier bist du gelegen." Er deutete auf trockenem Boden mit Kieselsteinen, durchdrungen von ein paar einzelnen Grashalmen. Sofort stellte Maleficent sich auf die raue Bodenfläche und hob von dort aus den Kopf, doch bis auf den nebligen Morgenhimmel und die großen Zweige der Bäume war nichts zu sehen. Nirgendwo war auch nur ansatzweise ein Hinweis auf das Loch im Boden zu finden, aus dem sie gefallen war. "Es muss hier irgendwo sein." Severus kam alles etwas spanisch vor, da er logischerweise nicht wusste, wovon sie sprach. Immerhin hatte er nichts von ihrem Fall durch ein plötzliches Loch im Boden mitbekommen und würde wahrscheinlich auch nicht damit rechnen. "Was bitte muss hier irgendwo sein?" "Ein Loch ist im Boden meines Waldes vor meinen Augen entstanden, ich weiß es genau. Als ich hinein sprang, bin ich hier gelandet-" "Pssht." "Ich dachte du willst wissen was ich such-" Erneut schnitt Snape ihr das Wort mit einem zischenden "Pssht!" ab, nur diesmal presste er zusätzlich zwei Finger auf ihre Lippen. Sie schwieg und sah in seinem Gesichtsausdruck, dass er konzentriert versuchte, ein Geräusch wahrzunehmen. Sein Gefühl bestätigte sich, denn ein lautes, knurrendes Keuchen war zu hören. Es klang schrecklich, als würde ein Monster laut schnarchen, und wurde immer lauter. Ohne Erklärung krallte Snape seine freie Hand in ihr Kleid und zerrte sie mit sich unter einen riesigen Baum, wo sie nun von ihm an den großen Baumstamm gedrückt wurde.