Die ernste Unterhaltung

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Sicht Legolas:

Heute musste ich ich unbedingt mit meinem Vater unterhalten, denn es ging Licht weiter damit, dass wir hier im Ery Lasgalen verweilen, während Dúath, Muina und Miril warteten, dass sich die Lösung von selbst zeigte. Wir mussten weiter. Wir mussten uns auf dem Weg zum Pass des Caradhras machen, um dort nach die Dairáca zu suchen, die uns bestimmt weiterhelfen konnten.

Also nur, wenn sie uns nicht so gefährlich vorkommen, wie wirklich im Buch stand.

Ich wandelte durchs Schloss umher, erspähte den Weinkeller, wo ich die vielen Weine sah, die mein Vater gerne trank. Ich besah mir jede einzelne Flasche an und blieb vor der einen im Schrank stehen. Diese wurde aus Beeren gereift, die im Sommer regelmäßig gesammelt werden. Dieser ist besonders lecker, weil er so gerne im Sommer getrunken wurde. Aber da ich und meine liebste Anna einen Ausflug in den Gärten planten, weil heute die Blätter golden zu dieser Jahreszeit waren, suchte ich nach was ganz besonderen. Vom Hautwechsler Beorn, der uns vor hunderte Jahren gegen die Orks geholfen hatte, hatten wir jährlich eine kleine aber großzügige Spende an Honig bekommen, der zusammen mit Äpfel zu einem köstlichen Met verarbeitet wird.

Und genau diesen suchte ich.

Ich fand ihn auch schnell und packte ihn in einem Korb, wo darin noch Brot, Früchte der Saison, guter Käse und ein wenig Gemüse sich befand.

Mit dem Korb in der verließ ich den Weinkeller und wollte die Treppe hoch zum gemach meiner Liebsten.

"Eigentlich ist dir klar, dass es nicht schicklich ist, wenn ein Prinz solche Körbe trägt", werde ich von der Seite von einem Schatten angesprochen, der sich zeigte und ich meinen Vater gegenüber stand. Wie immer sah er edel gekleidet aus in feinster Seide und mit der Krone aif dem Haupt.

"Und dir sollte klar sein, dass ich nicht mehr hier wohne", erwiderte ich nur und ein schiefes Lächeln erschien auf seinem Gesicht.

"Ich erkenne an dem Inhalt sofort", er schaut in den Korb rein, als er mir näher trat, "dass du dich mit diese Anna verabredet."

Ich leugnete nicht, nickte nur.

"Dir ist aber schon klar, dass sie ein Mischling ist, nicht wahr, Sohn?" Sein Ton verließ nichts Gutes. Er hatte einmal missbilligt, dass Tauriel und ich uns verstanden und Früher etwas mehr als Freundschaft war, bevor Kili in ihr Leben gekommen war und ihr Herz erobert hatte.

Damals dachte ich, ich würde niemals darüber hinwegkommen, bis ich Aragorn fand und wir enge Freunde wurden. Danach traf ich Jini wieder, die nun zu meinen engsten Freundinnen zählte. Und ich hatte mich in ihre Enkelin verliebt und war mit ihr so glücklich wie lange nach Aragorns und Gimlis Tod nicht mehr.

"Und dir sollte klar sein, dass man nicht kontrollieren kann, zu wem sein Herz gehört", sagte ich und erinnerte ihn daran, wie es bei Tauriel gewesen war.

"Das war was anderes", widersprach er. "Ihr beide seid reinblütig."

"Letztendlich hat sie sich für den Zwerg entschieden", erwähnte ich und machte ihm klar, dass es egal war, ob nun reinblütig, halbblütig oder einer anderen Rasse, Liebe und Freundschaft kommt einfach, wo es vorherbestimmt ist.

Leise hörte ich ihn atmen. Er schaute leicht runter zum Korb, bevor er mir wieder in die Augen sah. "Ihr seid bereits miteinander verbunden, nicht wahr?"

Ich wusste, worauf er hinaus wollte. Ich nickte und wartete darauf, dass er mir eine Predigt hielt oder mir sagte, dass es nicht richtig war, was ich getan hatte, indem ich mich mir Anna vereinigt hatte.

Doch statt, dass mein Vater mir die Hölle heiß machte, sagte er: "Ich hoffe, dass mit euch klappt gut."

Überrascht blinzelte ich und konnte nicht glauben, was ich da hörte. Er gab mir und Anna seinen Segen. Wirklich?

Statt einer Antwort lächelte ich und er dann auch. Wie froh ich doch war, dass mein Vater es doch akzeptierte.

"Danke."

Er nickte nur und legte seine Hand aufs Herz. Ich erwiderte es und ging weiter zu meiner Liebsten.

Vor ihrem Gemach blieb ich stehen und klappte an. Doch nach Sekunden Stille von der anderen Seite reagierte sie noch immer nicht, also klopfte ich nochmal an. Aber wieder keine Reaktion. Und ich kann an das Kratzen von Kohlekreide hören, dass sie malte. Also war sie da, doch warum öffnete die mir nicht.

"Anna?", rief ich und gab ihr bescheid, dass ich reinkommen werde. Ich drückte die Klinke runter und war halb drinnen, als ich ein erschreckendes Bild vor Augen hatte. Anna saß auf dem Boden, nur in einem freizügigen Nachthemd aus rosa Seidenchiffon gekleidet und zeichnet - ohne, dass sie auf ihre Zeichnung sah - auf ein Stück Pergament. Ihre blauen Augen waren wie erstarrt und fixierten nur ... nein, sie sah ins Leere. Keine Gefühlsregung war auf ihrem hübschen Gesicht zu sehen.

Voller Panik ließ ich den Korb fallen, achtete nicht auf den Inhalt darin und eilte sofort zu Anna.

"Anna!", rief ich besorgt, fasste ihre Schultern. "Anna, was ist los?"

Sie reagierte nicht, sondern zeichnete stockend weiter und schien nicht anwesend zu sein. Aber irgendwie musste ich sie zurückholen.

Sanft umfasste ich ihr Gesicht und murmelte leise einen elbischen Zauber. Anna erschrak und sah blinzelnd sich um, ehe sie zu mir sah und sich wieder erschrak.

"Sh", beruhigte ich sie und strich mit beiden Daumen ihre Wangen. "Alles gut, ich bin ja da."

Erschrocken und mit blassen Wangen sah sie mich an. "Legolas!"

"Anna, erzähl, was ist passiert?", wollte ich von ihr wissen.

Sie legte ihre Hände auf meine und senkte sie auf ihrem Schoß. "Ich habe, ich habe einfach nur so vor mich hingesessen und raus aus dem Fenster geschaut, da habe ich Dúath, Muina und Miril heulen gehört und dann ... ich weiß nicht, wie ich das sagen soll. Ich hatte so plötzlich eine Vision." Anna sah auf ihre Hände und bemerkte erst jetzt, dass sie stellenweise schwarz waren. Verwirrt sah sie sie an. "Seit wann male ich?"

"Das hast du gemacht, als ich dich so gefunden habe", erzählte ich ihr. "Scheinbar hattest du wegen deiner Vision mich nicht vernommen."

Anna nickte. "Scheinbar." Dann blicke sie runter auf die Zeichnung zwischen uns. Vorsichtig hob sie die auf und ihre Augen weiteten sich, als sie sah, was sie da gezeichnet hatte.

Mit vor Schreck geweiteten Augen sah sie mich an. "Wer ist das?"

Ich nahm ihr die Zeichnung sanft aus der Hand und sah mir an, was sie da gezeichnet hatte. Auf dem Pergament war ein Mann Mitte dreißig zu erkennen, der schwarzes Haar besaß, einen leichten Bart hatte und der Muskeln unter seinem halbfreizügigem Gewand ausstrahlte, die tödlich aussahen. Seine raubtierhaften Augen sahen mich so an, als würde er mich als Feind betrachten und mich gleich töten wollen.

Zuerst verstand ich nicht, was es zu bedeuten hatte oder wer das war, aber es dauerte nicht lange, bis ich wusste, wer so ungefähr es war. 

Ein Dairáca in Menschengestalt.


Wer hat alles mit sowas gerechnet?

Was glaubt ihr, werden sie noch alles herausfinden oder bald finden?

Bleibt weiter dabei und bis nächsten Sonntag ^^

Valinors BlumeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt