Traut dem Zweiten nicht!

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Ich weiß, dass ich in letzter Zeit mit den Kapiteln und vor allem mit Stefan nicht sehr nett war, aber das hing seit Monaten in meinem Kopf und musste endlich reingeschrieben werden ^^'
Hoffe trotzdem, ihr zeigt Verständnis und bleibt weiter dabei, es wird noch alles gut enden, das kann ich euch schon mal verraten ^^
LG Lila Moon

Sicht Helia:

Ich sah meinen Bruder dabei zu, wie er Stefan untersuchte. Er prüfte seinen Puls, ob er Fieber hatte und wie seine Wunder aussah. Mir war das Herz in der Brust stehengeblieben, als ich ihn vergangene Nacht draußen - von einem Pfeil getroffen - liegen sah. Anna neben ihn, weinend, nach Hilfe schreiend, das würde ich niemals vergessen. Nun saß ich hier, mein Sohn auf einen Krankenbett und um sein Leben bangend. ich bat zu Valar, dass sie ihn mir nicht wegnahmen. Was würde Elanor sagen, wenn er doch starb und wir ohne ihn zurückkehrten. Ich wollte mir das nicht vorstellen und kämpfte gegen die Tränen, die in meinen Augen auftauchten.

"Helia", sprach mich mein Bruder an. "Keine Sorge, es sieht bis jetzt alles gut aus. Er ist zwar noch blass, aber die Wunde hat sich nicht entzündet, glüht nicht, er hat kein Fieber und sein Herz schlägt auch kräftig." Er legte seine Hand auf meine angespannte Schulter. "Er ist ein Kämpfer, sowie wie du und unsere Nana, er wird das überstehen."

Zittrig nickte ich, konnte meine Augen nicht von meinem Sohn lassen und griff nach seiner Hand, die sich so lebendig und warm anfühlte. Meine Augen brannten und die erste Träne floss. "Stefan", schniefte ich leise, "bitte kommt so bald es geht wieder zu uns."

"Anna, willst du dich nicht ausruhen?", fragte Luin meine Tochter, die auf der anderen Seite des Bettes saß, unaufhörlich zu ihren Bruder sah und nicht ansprechbar war. Seitdem sie sich in meine Arme ausgeweint hatte, hatte sie kein mehr gesagt. Ihre Augen wirkten glanzlos, ohne Leben und sahen trotzdem so traurig aus, wie ich sie schon lange nicht mehr gesehen hatte. Ihre letzte Trauer sah ich zuletzt in Valinor, als sie Kummer wegen Legolas hatte. Nun war es wegen ihres Bruders.

Anna antwortete nicht, schien geistig überhaupt nicht anwesend zu sein, was mich - was uns beide - so traurig machte.

"Iell nín, estellio Luin. Er wird wieder", versuchte ich zu ihr durchzudringen. Sie blickte auf, sah zu uns, sah aber immer noch unsagbar traurig aus. Als würde sie sich selbst die Schuld geben.

Was ich verstand.

Ich stand auf, umrundete das Bett und setzte mich direkt hinter ihr. Erneut fielen ihre Augen auf ihren Bruder. Ich tat es ebenso. Trotz der Blässe sah er aus, als würde er nur schlafen. Sachte legte ich meine Hand auf Annas Schulter. "Anna", fing ich sanft und tröstend an, "dich trifft keine Schuld. Du darfst dir das nicht einreden."

"Ich hätte ihn ausreden lassen müssen", war es das einzige, was sie sagte. "Ich hätte ihn zuhören sollen."

Es war so schlimm. Ein Kind lag ohne Bewusstsein im Bett und die andere litt unter Schuldgefühle. Es schmerzte mich so, beide Kinder leiden zu sehen und nichts tun zu können.

"Anna, bitte, hör auf", bat nun mein Bruder sie sanft aber mit leichter Strenge drum.

Leise klopfte es an der Tür. Da die Tür angelehnt war, kam diejenige rein, die geklopft hatte. Miril trugt zur ihrem Haar passend ein anthrazitgraues Strickkleid und Stiefeln. "Hey", grüßte sie leise.

"Hey, Kleines."

Sie trat leise ein und fragte nach Stefan.

"Bis jetzt sieht alles gut aus, die Heilung läuft voran", antwortete Luin.

"Das ist gut. Sicher habt ihr Hunger? Erion hat in der kleinen Küche Frühstück zubereiten lassen."

Ich sah zu meinen Bruder. Er sah mich ebenfalls an. Ich denke, es wäre gut, wenn wir uns eine kleine Stärkung holen. Mich an Anna zuwendend versuchte ich sie dazu zubewegen, mit uns zu kommen.

Valinors BlumeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt