Ich kann nicht

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Hallo, meine Lieben
Sorry, eigentlich wollte ich gestern ein neues Kapitel herausbringen, aber es ging nicht, hatte zeitlich keine mehr gehabt, also wird das heute erledigt
Und vielleicht wäre es sogar besser, ich plane Kapiteln wieder, damit ich frühzeitig veröffentlichen kann.
Aber das werde ich noch irgendwann
hab noch ne Woche Urlaub, dann ist wieder Arbeit für mich
Wie die Zeit vergeht
LG Lila Moon



Meine Augen geweitet spürte ich die Lippen meines liebsten Freundes auf meine. Ich wusste nicht, was ihn da geritten hatte und eigentlich sollten wir das nicht tun. Aber das Kribbeln, was dort entstand und sich in meinem ganzen Körper ausbreitet, konnte ich nicht ignorieren. Flatternd schloss ich meine Augen und gab mich diesen schwindelerregenden Kuss hin, der wundervoll und süß schmeckte wie eine verbotene Frucht. Und seine Lippen waren wirklich so weich wie sie aussahen. Sein Mund tanzte auf meine, massierten meine Lippen und ich konnte nicht anders, als ihn zu folgen und diesen wundervollen Tanz zu erwidern.

Ein leiser Seufzer entfloh mir und ihm ebenso, die Hand die auf meine Wange lag, wanderte weiter zu mein Haar und krallten sich dort fest. Aber nur so, dass es nicht wehtat, sondern eher, dass ich leise aufseufzte und mich ihm entgegenreckte.

Legolas schmiegte sich näher an mich und küsste mich weite, saugte leicht an meine Lippen und biss zärtlich auf meine Unterlippe, was ein leises Stöhnen meinerseits in mir auslöste.

Oh Himmel, was geschah nur mit mir? Und warum taten wir das?

Eigentlich sollten wir das nicht tun und es auch nicht wollen, doch es fühlte sich so unsagbar gut an und ich spürte die Hitze, die sich auf meine Wangen ausbreitete und der in meinem ganzen Körper spürbar wurde.

Doch wie von einer Tarantel gestochen löste Legolas sich von mir und sah mich keuchend mit einen erschrockenen Gesichtsausdruck an. Ich ihn ebenso.

Er schien erst jetzt zu kapieren, was er da angestellt hatte. Aber ich bereute es nicht, gestand ich mir seltsamerweise ein und erschrak selbst über diese Kenntnis.

"Legolas, ich-"

"Es tut mir leid", unterbrach er mich und zuckte zusammen, stand auf und sah mich mit einem Blick an, der sein ganzes Entsetzen zeigte. Er bereute es, mich geküsst zu haben und das tat weh.

"Es tut mir leid", wiederholte er sich und half mir auf, hielt aber Abstand von mir und richtete sich die Klamotten, während ich mein Kleid glättete.

"Nein, es war meine Schuld."

"Nein, war es nicht."

"Doch, war es, wenn ich dich nur nicht in Wasser gezogen hätte-"

"Ich hätte dich da erst nicht reinschmeißen sollen."

"Aber ich habe dich geneckt und das hätte ich nicht tun sollen."

"Es war meine eigene Schuld."

"Nein, war es nicht!", fing ich an lauter zu werden.

Warum suchte er die Schuld bei sich? Wenn ich ihn nicht geneckt hätte, wäre das alles niemals passiert. Eigentlich hätte ich nicht einmal meine Familie fragen sollen, ob ich Legolas bei seiner Arbeit helfen konnte.

Was war nur eigentlich los bei mir?

Legolas seufzte leise auf und er schein das erste mal ratlos in meiner Gegenwart zu sein. "Was nun?"

Zum ersten mal wusste ich keine Antwort auf seine Frage. "Vielleicht wäre es besser, wenn wir einfach weitermachen wir bisher", murmelte ich, "also weiter mit der Ernte."

Er sah mich an, überlegte, was ich an seinen Blick erkannte, doch dann schüttelte er den Kopf. "Nein, Anna." Er atmete leise auf. "Ich denke eher, es wäre besser, wenn ich allein weitermache."

Mir rutschte das Herz in die Hose. Schickte er mich jetzt ernsthaft weg?

Es fühlte sich so an, als hätte er ein Messer mir direkt ins Herz reingerammt und daran rumgebohrt. Es tat so weh, dass er mich wegschickte und nicht wollte, dass ich länger blieb.

"Wieso?", brachte ich stockend hervor und er sah mich mit einen gequälten Blick an. Er wollte auch nicht, dass ich ging, aber er musste mich wegschicken. Bereute er es wirklich?

Ich spürte, wie meine Augen brannten. "Willst du mich nicht mehr sehen?"

Er sah mich erschüttert an. "Wie kommst du darauf?"

"Weil du mich wegschickst." Ich schluckte den Kloß in meinen Hals herunter.

"Anna", fing er an und hob sanft mein Gesicht an, damit ich ihn ansehen konnte. "Du bist eine meine engsten Freunde und ... hach ...", er schloss kurz die Augen, um sich zu fangen, "es hätte einfach nicht passieren sollen. Also der Kuss, meine ich."

Ich nickte und unterdrückte die Tränen, die mir zu überlaufen drohten.

"Aber es soll nicht heißen, dass ich ihn nicht schön fand."

Hoffnung keimte in mir auf. Er fand den Kuss auch schön und mir flatterte das Herz in der Brust vor Freude.

"Doch ich kann nicht, Anna."

Und wieder schwand sie und hinterließ diese kalte Leere in meiner Brust.

"Legolas", fing ich an, aber er unterbrach mich erneut.

"Es tut mir leid, aber ich kann nicht." Mit diesen Worten wandte er sich von mir ab und ging Richtung Haus. Kurz vor der Haustür drehte er sich nochmal zu mir um, in seinen Augen sah ich einen leichten Schmerz und eine Sehnsucht, dann wandte er sich wieder ab und ging rein. Ließ mich mit erstarrten Körper, brennenden Augen und schmerzendem Bauch und Brust stehen.

Auf einmal fühlte ich mich so kalt und unwillkommen.

Legolas war einfach gegangen.

Und ich sah zu der Stelle, wo er zuvor noch gestanden hatte und nun nicht mehr stand.

Ich schluckte und spürte, wie mir eine einzelne Träne aus dem Auge rann und wandte mich ebenfalls ab und verließ sein Grundstück.

Meine Füße trugen mich zu mein Lieblingsplatz, wo ich und Legolas immer waren, doch nun schien dieser Ort einer der Trauer zu sein, denn kaum, dass ich ankam, rannen mir die tränen nur so aus den Augen und ich konnte ein leise Schluchzen nicht mehr unterdrücken.

Ich setzte mich auf dem Steg und betrachtete den Himmel vor mir.

Mit verweinten Augen und nasse Wangen sah ich geradeaus und betrachtete die Sonne, die dahinschwand und in die Nacht überging. Nichts weiter spürte ich heute als die Kälte vom Wasser, die auf mir trocknete, die brennenden Tränen, die aus meinen Augen traten und meine Wangen benetzten und die schwere leere Kluft in meinen Herzen, wo Legolas immer schon innengewohnt hatte.

Valinors BlumeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt