Die Verbindung

6 0 4
                                    

Hallo, meine Lieben
Heute wird es ausnahmsweise mal wieder Jinis Sicht geben. Sicher habt ihr lange drauf gewartet und darauf, wie ihre Schwangerschaft gelaufen ist, nicht wahr?
habt Spaß beim lesen x3
LG Lila Moon

Sicht Jini:

Die Nacht voller Sterne, alle schliefen und träumten sicher von ihr ruhiges und geordnetes Leben. Ich jedoch hatte wieder meine Schwierigkeiten gehabt beim Schlafen. ich konnte einfach nicht schlafen und musste wieder an meine Söhne denken, an meine Enkeln und Legolas. Sogar an Dúath, Muina und Miril. Wie es ihnen wohl ging? Ob sie das Dorf gefunden hatten? Und war er nun Alpha geworden?

Ich stand auf dem Balkon meines Schlafzimmers und sah raus zum sternenbeschienen Himmel, wo auch der Mond voll und rund schien. Wunderschön war die Nacht, doch erkannte ich - nun, da ich ihre elbischen Sitten nach fast 400 Jahre kannte - eine dunkle Botschaft, die mir irgendwas wichtiges sagen wollte. Jedoch wusste ich nicht was.

Es war schwer sie zu erkennen. Aber ich werde herausfinden, was es war, was mich beunruhigte.

In meinem flatternden weißen Nachthemd, das aus weicher Baumwolle bestand und dass einen tiefen Ausschnitt besaß, dass mit einer Schleife oben zusammengehalten wird - was ziemlich praktisch ist, wenn ich Nachts stillen musste -, stand ich einfach da und genoss noch eine Weile den seichten Wind, bevor ich wieder reingehe und mich aufs Bett setzte. Mein Geliebter schlief tief und fest, auf seinen offenen Augen war der Schleier des Traumes, dass ihn in eine andere, wunderschöne Welt entführte, wo wir wieder alle zusammen waren. 

Mein bildschöner Mann schlief entspannt und träumte. Sachte strich ich ihn eine Haarsträhne aus dem Gesicht und beugte mich vor, um ihn sachte auf die Wange zu küssen. Meine Fingerspitzen strichen zärtlich die glatte Haut seiner Wange. Wie ich diesen Mann doch liebte, dachte ich und lächelte sanft.

Ein leises Wimmern vernahm ich und blickte zum Bettchen neben unseres. leise stand ich auf und ging hin, um zu sehen, was mein kleiner Schatz machte. Sie war wach geworden und strampelte wild mit den Beinen und machte beinahe ein Spagat, was so ziemlich niedlich aussah. Ihr blonder Haarpflaum glänzte im Schein des Mondes wie gesponnene Seide aus puren Silber und die Augen, die sie eindeutig von ihren Vater hatte, sahen mich an, als sie mich erkannte. Leise lachte es und streckte ihre kurzen Ärmchen nach mir aus, um auf die Arme genommen zu werden. Vorsichtig hob ich sie in meine Arme und wog sie sachte.

Leise gurrte ich ein Taube und gab meinem kleinen Mädchen ein Kuss auf die Stirn. Schmatzend gähnte sie und schloss flattern ihre Lider. So ein wunderschönes kleines Geschöpf.

"Schlaf schön, mein kleiner Schatz", wisperte ich leise und legte sie wieder ins Bettchen hin. Sachte fuhren meine Fingerspitzen ihr nochmal kurz übern Haarpflaum, ehe ich sie zudeckte.

Auf Zehenspitzen schlich ich mich raus aus dem Schlafzimmer und ging lautlos die Treppe runter. Wenig später kam ich in der Küche an und sah, dass der Kamin noch leise knistert und dort die Glut noch heiß genug war. Also machte ich wieder zu ein kleines Feuer und setzte eine Kanne Wasser am Herd auf, weil ich wirklich Lust auf ein Tee bekam.

Ich nahm einige Teeblätter, nahm das Metall-Ei und befüllte ihn, die ich dann in die Teekanne reinlegte.

Wenig später saß ich bei einer Tasse Tee in der Küche und starrte raus aus den Fenster, während ich den sanften Herbstwind lauschte. Der Winter rückte näher und wehmütig seufzte ich auf. Ich vermisste sie so sehr. Es war traurig, dass sie nicht frühzeitig zurückgekehrt waren, als ihre kleine Schwester geboren war. Die Geburt war schmerzvoll, hart und ich hatte schlimmer geflucht als ein Zwerg jemals gekonnt hatte, aber es hatte sich gelohnt. Besonders wunderschön war der Anblick von Haldir, als er seine kleine Tochter in die Arme hielt. Es war das erste Mal, dass er ein Säugling in die Arme hielt, dass auch wirklich seins war. Wie er gestrahlt hatte, die Sehnsucht, die bedingungslose Liebe eines Vaters zu seinem Kind. Es war ein Anblick, den ich niemals vergessen werde.

Meine zweite Tasse Tee getrunken, stand ich auf und betrat den Garten. Der seichte Wind zerzauste sanft mein offenes Haar und ich bemerkte erst jetzt, dass ich meinen Morgenmantel nicht anhatte. Ich fror zwar nicht, aber ich spürte dennoch das leichte Frösteln an meine Armen. Jedoch beruhte es nicht auf die Kälte, sondern weil ich erneut was spürte. Eine Unruhe, ein Unwohlsein.

Als ob ich die Antwort wüsste, obwohl demnach nicht so war, schaute ich rauf zum Himmel und sah den Vollmond. Jedoch anders  viel düsterer und viel ...

Ich erschrak.

Der Blutmond rückte näher.

Und ich erinnerte mich wieder an die Visionen, die mich die letzten Nächte seit Míriel geboren war. Die handelten wieder von Dúath und seine Position als führenden Alpha.

Ich sah was Schreckliches, ich wusste nicht was, aber etwas in mir sagte, ich musste Helia und die anderen warnen.

"Niemals wirst du mir meine Position streitig machen. Dass du wieder gekommen bist, das war niemals geplant. Aber wenn ich es schaffe, dich vor den nächsten Blutmond zu besiegen, gehört der Platz des Rudelführers mir!"

Diese Stimme, das Böse  was in ihm schlummert und dann noch das seltsame Rätsel mit den Mond...

Warte mal ...?!

Ich erschrak erneut.

"Nein!", hauchte ich und eilt wieder in die Küche und danach ins Wohnzimmer, wo ich schnell ein kleines Stück Pergament und ein Stift hole, auf dem ich sofort was schreibe.

Ich riss das Stück Pergament ab, rollte es zusammen und eilte wieder raus. Leise pfiff ich ein sanftes Lied und lauschte, ob sie kam.

Ich hob meinen Arm und da landete sie auch schon. Prächtig ihr graues Gefieder sah sie mich mit ihren schwarzen treuen Augen an.
Sanft redete ich auf sie ein und hielt das gewollte Pergament ihr unter die Klauen. "Bitte bring es zu meinen Söhne, sie müssen es unbedingt wissen", bat ich die Taube sanft drum und sie schnappte sich die kleine Botschaft und flog davon in die dunkle Sternennacht.

Die Unruhe in meinen Herzen wurde schlimme und ich bat inständig, dass sie die Botschaft noch rechtzeitig bekommen werden.

Was glaubt ihr, könnte es sein, was Jini ihnen da schickt? Irgendwelche Vermutungen?
Könnt mir gerne ein Kommentar schreiben ^^

Valinors BlumeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt