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L U C I A N A

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L U C I A N A

Mein Vater war nie ein guter Vater. Er war und ist ein alkoholiger und ich könnte ihn sogar drogensüchtig nennen. Ich kann mich selten daran erinnern, als er einmal nüchtern war. Als er einmal er selbst war. Er war nicht oft da, aber wenn er es war hat er alles von mir mitgerissen.

Er hat meine Mutter geschlagen. Er hat sie betrogen. Er hat sie angeschrien. Sie fertig gemacht und sie in den Abgrund geschubst. Und das alles vor meinen Augen. Wenn er nicht seinen Stoff bekommen hat, ist er zu einer Bestie geworden und wenn er seinen Stoff hatte, ist er selten da gewesen.

Ich erinnere mich daran, als er mir das erste mal eine Ohrfeige gab, weil ich ihm nichts zum essen gemacht habe. Er hatte ein Suchtproblem und hat seine ganze Wut in diesem Haus hier frei gelassen. An meiner Mutter oder an mir.

Meine Mutter war schlau. Sobald sie angefangen hat für richtige reiche Leute zu putzen, kam sie nicht mehr oft nach Hause. Sie schlief in den ganzen Villen die sie sauber machte und kam nur ab und zu vorbei. Ich verüble ihr nicht, das sie sich von meinem Vater abgewandt hat. Ich gönne es ihr viel zu sehr. Ich habe nämlich Heute gesehen, wieso sie lieber in ihrer Arbeit blieb, als hier her zu kommen. Natürlich würde sie niemals zugeben, das es wegen meinem Vater war. Größtenteils blieb sie wegen dem Geld weg. Wegen dem Geld, mit was sie meine Uni finanziert und mir ab und zu Geld geben kann.

Sie hat es für mich getan. Ich bin kein nachtragender Mensch. Ich war anfangs sehr verletzt und habe mich verlassen gefühlt, vor allem als mein Vater begonnen hat sich auf mich zu fixieren. Ich war auf mich alleine gestellt und es fiel mir schwer nicht zu zerbrechen.

Denn ich bin ein sehr zerbrechlicher Mensch. Ich fühle alles auf Höchststufe.

Also wieso sollte ich meine Mutter an diesem Haus festhalten, wenn sie es nicht mehr ertragen konnte. Ich wollte ihr nie eine Last sein, also verborg ich es ganz tief in mir.

Sobald ich von der Uni eine Zusage bekommen habe, hab ich meine Sachen gepackt und bin geflüchtet. Ich verbrachte jede Sekunde dort und versuchte mein Zuhause zu verbergen. Es tat manchmal weh zu sehen, wie meine Freunde mit ihren Eltern telefonierten. Wie sie es kaum erwarten konnten an Feiertagen zu ihnen zu fahren, oder die Eltern einen Überraschungsbesuch antraten.

Anfangs hielt ich den Kontakt zu meinem Vater. Ich habe oft nach ihm gesehen. Wenn ich ihn schlafend auf dem Boden fand, habe ich ihn auf die Couch gelegt. Ich habe aufgeräumt, denn es sah jedes mal wie ein Saustahl aus. Ich habe seine Kotze entfernt und gelüftet. Ich habe mein bestes gegeben mich um ihn zu kümmern.

Doch das sah mein Vater nie.

Und als ich dachte schlimmer kann es nicht werden, hat mein Vater geheiratet. Somit war ich total ausgestoßen. Er wollte mich nicht mehr sehen. Davor war er wegen den Drogen so abwertend, doch dank seiner neuen Frau hat er keine Drogen mehr genommen und ist somit zu Verstand gekommen.

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