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L U C I A N A

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L U C I A N A

Die Feiertage sind rum und nun sitze ich wieder im Vorlesungssaal und versuche Herr Belviso konzentriert zu zuhören, was mir allerdings schwerfällt, da es die letzte Stunde für den ersten Tag ist und ich starke Kopfschmerzen haben.

Das ist auch der Grund, weshalb ich mit meinem Stift spiele und auf die Uhr starre. Sobald Herr Belviso uns endlich entlässt, packe ich meine Sachen zusammen und stürme auf den Ausgang zu.

Es ist mal wieder rund dreißig grad und ich ertrage die Hitze kaum. Sofort prahlt mir die Sonne ins Gesicht und ich komme ins leichte schwitzen. Schwitzen löst immer bestimme Aggressionen in mir aus.

Während ich auf den Studentenparkplatz zulaufe, starre ich auf mein Handy um herauszufinden, wann mein nächster Bus kommt. Konzentriert tippe ich die Buchstaben auf mein Handy und nehme alles außenrum nur träge wahr.

Plötzlich knallt jemand hart gegen meine Schulter, weshalb mein Handy auf den Boden knallt.

"Merda!" fluche ich panisch und will mich gerade runter zu meinem Handy bücken, als mir ein Typ zuvor kommt.

"Oh Fuck Sorry."
Er hebt schnell mein Handy auf und sieht nach ob es noch ganz ist.

"Schon okay" erkläre ich schnell und nehme ihm das Handy ab. Erleichtert atme ich aus, da ich froh bin das es nicht zerbrochen ist.

"Deine Schönheit hat mich so umgehauen, deshalb..." er zeigt auf das Handy und ich schlussfolgere das dies der Grund sei, weshalb der Typ mich fast zu Boden geschubst hat.

"Also haust du etwas um, bevor es dich umhaut?" frage ich ihn mit einem kleinen Grinsen und seine Mundwinkel heben sich sofort.

"Könnte man so sagen. Du bist Luciana aus dem Spanisch Kurs oder?" Seine dunkel grünen Augen funkeln verspielt.

Ich nicke brav und bin geschockt darüber, das er weiß wer ich bin, geschweige denn das ich mit ihm gemeinsamen Spanisch Kurs habe. Nun fällt mir auf, das ich ihn noch nie in einem meiner Kurse bemerkt habe, was das ganze etwas unangenehm macht.

"Und du bist?" Ich streiche mir eine Strähne hinters Ohr und es umspielt ein breites Grinsen meine Lippen.

"Ich bin Alé."

Krampfhaft versuche ich mich an einen Alé zu erinnern, doch ich sehe sein Gesicht zum ersten mal. Ich bin alles andere als aufmerksam.

Noch bevor ich etwas erwideren kann, brummt es plötzlich laut, weshalb Alé und ich zur Seite sehen. Ein schwarzer Ferari rollt auf uns zu und ich betrachte das Auto kurz verwirrt, bis mich die Erkenntnis trifft das ich vor drei Tagen noch in diesen Auto saß.

Sandro. Salvatore. Fuck.

Es schießt in mir hoch, als der Wagen direkt vor meinen Füßen stehen bleibt. Wie versteinert starre ich mit aufgerissenen Augen in das Auto und vergesse die Welt außen herum.

Wie eh und je öffnet Sandro die Autotür, die sich wieder nach oben öffnet, und steigt aus dem Wagen. Ich glotze ihn immer noch überrascht an und als er noch auf mich zukommt, ergibt für mich nichts mehr Sinn.

Er trägt ein schwarzes T-shirt und eine schwarze Jeans dazu. Seine goldene Kreuzkette glänzt mir prächtig entgegen und eine Strähne fällt ihm auf die Stirn. Durch das T-shirt bemerke ich zuerst seine vielen Tattoos und seine unzähligen Muskeln. Sein großer Körper bleibt vor mir stehen. Seine kalten blauen Augen sehen über meinen Kopf und erst dann bemerke ich, das ich gleich Sabber.

Luciana! Zusammenreißen! ermahne ich mich selber.

"Was machst du denn hier?" frage ich ihn äußerst verwirrt und seine Augen landen wieder auf mir. Er sieht nicht entspannt aus, sondern eher so als würde er gleich jemanden vernichten wollen.

"Um dich abzuholen. Ist das dein Freund?" Sandro nickt in die Richtung von Alé und ich wirble zu ihm herum. Der sieht nämlich genauso überrascht wie ich aus. Doch ich denke das liegt eher an dem Auto, als an Sandro.

"Ich halte dich nicht weiter auf. Wir sehen uns dann Morgen beim Spanisch Kurs." erklärt Alé knapp und sieht bloß nicht hinter mich, sondern stets in mein Gesicht.

"Okay bis morgen." piepe ich ihm hinterher und er verschwindet schnell in der Masse der Schüler.

Angespannt drehe ich mich zu Sandro um, der immer noch da steht so als wäre er mein fucking Bodyguard.

"Er ist nicht mein Freund." beantworte ich jetzt seine Frage und er sieht abschätzend in mein Gesicht.

"Gut." brummt er.

"Wieso bist du hier?" Frage ich nun wieder und gehe nicht weiter auf das Gut ein. Was auch immer das heißen soll.

"Mein Vater muss mit dir sprechen." klärt er mich ungeduldig auf und ich spanne mich etwas härter an.

"Wieso denn dein Vater?" frage ich als nächstes und Sandro atmet genervt aus.

"Keine Ahnung Luciana. Er meinte es sei wichtig, also steig einfach in mein Auto." befiehlt er wieder genervt und fahre meine Augenbraun zusammen.

"Geht das auch netter?" blaffe ich ihn an und es blitzt Unglaube in seinen Augen auf. Was? Bloß weil er mit dem falschen Fuß aufgestanden ist, braucht er mir hier keine Befehle geben, vor allem nicht in diesem Ton.

"Geht das bei dir auch ohne so viele Fragen?" Seine kalten Augen übernehmen mich beinahe, doch ich reiße mich zusammen.

"Ich steige ungern bei fremden ein." schieße ich nun zurück und scheine ihn damit nur mehr zu provozieren.

"Ich bin kein fremder für dich. Wenn du nicht endlich deinen Hintern in dieses Auto bewegst, dann bekommst nicht nur du ein dickes Problem, sondern auch deine Mutter." knurrt er und kommt mir einen Schritt näher.

Ich sehe erstaunt zu ihm hoch und hasse es das er genau diese Angst jetzt in meinen Augen lesen kann. Wenn es um meine Mutter geht, dann hat er mich leider erwischt.

"Na gut." gebe ich mich widerwillig geschlagen.

"Geht doch." kommentiert er wieder abgehoben und ich verdrehe heimlich meine Augen, aber achte darauf das er es nicht bemerkt.

Immer noch misstrauisch setze ich mich in diesen teueren Wagen und sein Geruch schießt mir in die Nase. Laut rollt er dann vom Studentenparkplatz und ich sehe nervös auf die Straße. Meine Schultasche habe ich auf meine nackten Beinen, da ich wieder eine Shorts trage. Meine schwitzende Haut, klebt sich an das Leder des Sitzes. Ich frag mich wie Sandro es in diesem schwarzen Outfit aushält. Wahrscheinlich ist seine Seele so kalt, das er die Wärme kaum spürt.

"Woher weißt du überhaupt auf welcher Uni ich bin?" platzt es neugierig aus mir heraus, da ich mir sicher bin es nie erwähnt zu haben.

"Erstens deine Mutter und zweitens weißt du wahrscheinlich das die Universität ein Teil meiner Familie gehört." erklärt er logisch und sieht konzentriert auf die Straße.

Ich presse meine Lippen aufeinander und versuche mir nicht anmerken zu lassen, das ich keine Ahnung davon hatte das die Uni den Salvatores gehört. Schnell wende ich meinen Blick aus dem Fenster.

"Klar." Murmle ich ausdruckslos und somit schweigen wir die restliche Fahrt.

Die Nervosität steigt und ich stelle mir etliche Szenarien vor, was Herr Salvatore von mir wollen würde oder eher gesagt über was er mit mir sprechen möchte.

Mir ist von vornherein klar, das wenn es um meine Mutter geht ich alles tun würde, selbst wenn das mein Untergang bedeuten würde.

 Bad Rosita Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt