Teil 34 - Frau Baerbock nehmen sie den Post-it ab

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Eine Kugel schnellte durch die Luft, ein in schwarz gekleideter Mann hatte sein Ziel im Auge. Dass sie sich weggedreht hatte, spielte ihm in die Karten so hatte sie keine Chance sich davor zu schützen. Er visierte sie und drückte ab, die Millisekunden verstrichen und er zog scharf die Luft ein, er hörte den Aufprall der Kugeln, das Knacken eines Knochen. Er blinzelte und sah, dass er sein Ziel verfehlt hatte. Der Schmerz, den sein Körper durchzog, als ein zweiter Schuss zu hören war, streckte ihn zu Boden, er war ausgeschaltet.

Mélanie schrie, sie schrie und konnte an nichts mehr denken. Hatte sie doch gerade beobachtet, wie ein Mann sich aus den Reihen erhoben hatte, ein Waffe zog und Richtung der Bühne schoss. Er hatte es auf Annalena abgesehen, die ihn nicht sehen konnte und Mélanie die selbst zu weit weg war um etwas zu unternehmen. Sie schaute in Annalena weit geöffnete Augen, die Deutsche traute sich nicht eine Bewegung zu machen.

Sie hatte die Schüsse vernommen, wusste aber nicht, was passiert war. Ihre Panik steigerte sich, als sie Robert und Mélanie ansah die beiden geschockt auf ihren Stühlen saßen, mit weit aufgerissenen Augen und einem Schrei auf den Lippen. Dann hörte sie das erschrockene Keuchen ihres Ex-Mannes und ohne zuschauen erhob sie sich und stolperte zum Rand der Bühne.

Daniel stand wie ein Zinnsoldat vor seinem Stuhl, er spürte das kalte Metall in seiner Schulter, das Ziehen der Einschussstelle. Er konnte sich nicht bewegen, war wie angewachsen an den Boden, seine Gedanken rasten. Der Schuss galt nicht ihm, er galt Annalena und dieser Schock traf ihn mehr als alles andere. Zum Glück waren die Kinder nicht hier.

***

"Scholz!"

"Olaf, in 30 Minuten hast du Annalena, Mélanie, Daniel und die Kinder in euren Regierungsflieger gesetzt und sie sind auf dem Weg nach Kanada verstanden!"

"Justin, sag mal, spinnst du? Was ist denn los!"

"Wie kann es sein, dass ich als kanadischer Premiere früher Bescheid weiß als du?"

"Trudeau, was ist los?"

"Sie haben versucht auf Annalena zu schießen und ihren Mann verletzt!"

"Bitte was?"

Justin hörte das aufgeregte Klopfen an der Tür des Bundeskanzlers und das laute deutsche Gespräch was einsetzte.

"Ich kann sie nicht mit einem Regierungsflieger schicken, wie soll ich das rechtfertigen?"

"Du schickst sie Olaf, alle!"

"Justin ... ich"

Der Kanadier hatte aufgelegt!

***

Annalena stürzte von der Bühne, lief mit Tränen überströmten Gesicht zu ihrem Ex-Mann der sie mit schmerzerfülltem Blick ansah. Gerade, als sie ihn erreicht hatte, gaben seine Beine nach und er sank in ihren Armen gegen Boden. Die Außenministerin wusste nicht, wie ihr geschah, sie wollte den deutlich schwereren Mann stützen, was ihr nicht gelang.

Robert zog sein Handy hervor, versuchte Ricarda zu erreichen auf keinen Fall durfte sie mit den Kindern zurückkommen. Sie müssten dieses Drama nicht mit ansehen, müssen. Dieses Trauma wollte er ihnen ersparen.

Die Menschen, die sich auf dem Platz versammelt hatten, waren stumm. Keiner konnte glauben, was gerade passiert war da heulten auch schon die Sirenen auf. Dutzende Polizeiautos fuhren in Richtung des Wirtschaftsministeriums. Die Sicherheitsbeamten versuchten die Minister*innen in Sicherheit zu bringen, doch keiner von ihnen rührte sich einen Zentimeter.

Annalena tastete an Daniels Schulter versuchte vorsichtig den Stoff seiner dicken Jacke wegzuschieben. Sie wollte das Ausmaß der Verletzungen sehen, musste mit eigenen Augen sehen, dass sie sich den Schuss nicht eingebildet hatte. Das daumendicke Einschussloch, das zum Vorschein trat, ließ alles in Annalena zusammenziehen, das hätte sie sein könne und wahrscheinlich nicht ihre Schulter.

Canada LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt