Kapitel 04 | Simon

527 59 8
                                    

Kapitel 04 | Simon

„Es tut mir so leid

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

„Es tut mir so leid. Ich kann mir das wirklich nicht erklären. Allerdings ist unser Wilhelm ziemlich engagiert und nimmt sein Schwimmtraining auch sehr ernst. Wahrscheinlich hat er einfach die Zeit vergessen." Simon konnte sehen, dass Mrs. Hillberg solch eine Art von Rede wohl nicht zum ersten Mal hielt und auch glaubte er, eine Spur von Unmut in ihrer Stimme zu hören. „Lars, wärst du bitte so nett und zeigst den Perez ihre Wohnung?", sagte sie an ihren Mann gewandt. „Entschuldigen Sie mich bitte, ich habe noch ein paar sehr wichtige Telefonate zu führen." Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und entfernte sich unter dem lauten Klacken ihrer Pumps.

Mr. Hillberg führte sie zurück zu der großen Eingangstür und schloss dann eine Tür direkt daneben auf. Simon hingegen schaute die breite Holztreppe, die in den ersten Stock führte, hinauf. Dort befanden sich wahrscheinlich die Schlafzimmer der Familie. Zu gerne hätte Simon gewusst, wie wohl der Sohn der Hillbergs wohnte, aber dies würde wahrscheinlich für immer ein Geheimnis bleiben. „Hier ist Ihr Reich. Kommen Sie erstmal gut an. Ms. Wilson, unsere ehemalige Haushälterin, wird Sie morgen dann einweisen." Mit diesen Worten schloss Mr. Hillberg hinter sich die Tür und man konnte buchstäblich hören, wie die Anspannung bei allen abfiel.

„Habt ihr den Schmuck gesehen? Der hat bestimmt ein Vermögen gekostet." Sara war mehr als fassungslos. „Sie ist auch eine sehr wichtige Persönlichkeit", sagte ihre Mutter. „Das wäre mir gar nicht aufgefallen." Simon rollte mit den Augen, schenkte seiner Mutter aber ein Lächeln. „Kommt her, ihr zwei. Mit niemand anderem würde ich lieber dieses Abenteuer bestreiten." Sie zog ihre Kinder an sich heran und drückte sie feste.

„Bereit, eure Zimmer zu sehen?", fragte sie dann. „Du meinst, wir müssen uns keins teilen?", kreischte Sara, lief dann schon den Flur entlang und verschwand in einem der Zimmer. „Ich nehme das! Ist das okay, Simon? Bitte, sag ja!" Simon schaute zu ihr ins Zimmer und beobachtet Sara dabei, wie sie vor Freude auf dem Bett herumsprang. „Naja, die Matratze ist jetzt sowieso hin. Ich nehme das Zimmer nebenan, kein Problem", sagte er lachend.

Simon konnte seine Freude vielleicht nicht ganz so zeigen wie Sara, aber ein eigenes Zimmer war etwas, von dem er schon immer geträumt hatte. Er setzte sich auf sein neues Bett und ließ seinen Blick durch das noch leere Zimmer schweifen. Der Großteil ihrer Sachen würde erst morgen mit dem Umzugsunternehmen kommen, der andere Teil stand schon im Wohnzimmer.

Gut, er würde dem allem hier eine Chance geben. Die Hillbergs waren mehr oder weniger ganz nett und doch hoffte er, dass ihr Sohn vielleicht etwas mehr nach seinem Vater kam. Aber anscheinend schien er genau so beschäftigt zu sein wie seine Mutter. Wer wusste schon, ob er ihn jemals zu Gesicht bekommen würde.

„Mama, ist es okay, wenn ich mich draußen noch etwas umsehe? Oder brauchst du Hilfe?", fragte er seine Mutter, die bereits begonnen hatte, die Kisten auszuräumen. „Nein, geh ruhig, aber bleib in der Nähe."

Zufrieden stellte Simon fest, dass es endlich aufgehört hatte zu regnen. Nun sah die Welt schon viel besser aus. Besonders, als er den Park betrat und ihm ein Typ mit rotblonden Haaren entgegenkam. Kurz ließ er seinen Blick von unten bis oben über dessen Körper wandern, bis ihn dessen braune Augen direkt ansahen. Unweigerlich legte sich ein Lächeln auf seine Lippen und es wurde zu einem Grinsen, als der Fremde dieses erwiderte.

Ob er noch einen Blick riskieren sollte? Beherzt dreht er sich um und der Blonde tat es ihm wenige Momente später gleich. Doch dann strich dieser sich verlegen eine Strähne hinters Ohr und schien es plötzlich sehr eilig zu haben. Simon schüttelte lächelnd den Kopf und setzte seinen Weg fort. Wenn alle New Yorker so ein süßes Lächeln hätten, würde er diesem Abenteuer, wie seine Mutter es nannte, vielleicht doch etwas Gutes abgewinnen können.

Sara hatte wenige Momente nach Simon das Haus verlassen und war diesem nachgelaufen, geradewegs in den Jungen, der mit seinen Gedanken ganz woanders zu sein schien. „Entschuldige, ich habe dich gar nicht gesehen. Geht es dir gut?", erkundigte sich ihr Gegenüber. „Danke, alles in Ordnung. Ich muss weiter, sonst verliere ich meinen Bruder", sagte Sara noch und bog dann in den Park ein. „Simon, warte auf mich", schrie sie ihrem Bruder zu. Sie verkürzte schnell die Distanz zwischen ihnen und hakte sich dann bei Simon, der die Hände in den Taschen vergraben hatte, unter. „Und was meinst du, welche Abenteuer hält New York für uns bereit?"

Be My PrinceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt