Kapitel 43 | Wilhelm
Dieses Schwimmtraining war wirklich gut gelaufen. Er hatte August um fast zwei Sekunden geschlagen. Dieser war total außer sich gewesen, so dass sogar der Coach ihn beruhigen musste. „Wart's ab, Wille. Bald grinst du nicht mehr so", rief ihm August hinterher, als Wilhelm die Umkleide verließ.
So ein Spinner, dachte Wille, bevor er nach draußen ins Freie trat. Oh Mist, dort bemerkte er, dass er seine Mütze im Spind vergessen haben musste. Als er wieder die Umkleiden betrat, hörte er, wie August und Vincent lautstark diskutierten. „Ey, bist du sicher, dass du das machen willst?" „Ich muss! Anders kann ich Wilhelm nicht schlagen. So ungern ich es zugebe, aber der ist diese Saison einfach zu stark für mich." „Hm... wenn du meinst. Wann triffst du dich mit dem Typ?" „Jetzt gleich, der wartet in 15 Minuten hinter der Halle auf mich."
Unauffällig schnappte sich Wilhelm seine Mütze. Gott sei Dank lag sein Schrank in einem anderen Gang, als die der beiden anderen Jungs. Was hatte August bloß vor? Was wollte der für ein Ding drehen? Das musste er unbedingt herausfinden. Schnell rannte er zur Aula, um Simon abzuholen. Hoffentlich war dieser schon fertig. Sonst würde er sich alleine wieder auf den Weg zurück zur Halle machen.
Hektisch zog er seinen Freund mit sich und erklärte ihm schnell, was vor sich ging. Leise liefen sie um die Halle herum, bis sie Stimmen hörten. Leider konnte man aber nichts Genaues verstehen. Sie mussten näher heran. Und dann trat Simon auf den Ast. „Da war doch jemand?" Mit Panik in den Augen sahen die beiden Jungs sich an. Simon zupfte Wilhelm am Ärmel seiner Jacke, um ihn zum Wegrennen zu bewegen.
Doch zu spät. „Oh, das unzertrennliche Duo. Was wollt ihr hier?", fragte August, der gerade um die Gebäudeecke getreten war. Wille straffte seine Schultern und trat dann seinem ehemaligem Freund gegenüber. „Dasselbe könnte ich dich fragen, hm?" „Ich denke nicht, dass euch das was angeht." Nun kam auch der unbekannte Typ dazu. „Das ist mir alles zu sehr Kindergarten hier. Ich hau ab."
„Nein, warte." August wollte den Kerl hinterherlaufen, aber Wille hielt ihn fest. „August, bitte. Was hast du vor? Leugne nicht, dass du was vor hast. Ich habe dich und Vincent gerade in der Kabine gehört. Und wenn selbst er skeptisch ist, muss deine Idee echt dämlich sein." „Du hast uns belauschst? Wie erbärmlich bist du eigentlich?" August kam ihm langsam gefährlich nahe. „Erbärmlich? Ich bin erbärmlich? Sagt der, der wegen diesem beschissen Wahlkampf unsere Freundschaft weggeworfen hat. Der meint, er bräuchte irgendwelche Mittelchen, um mich im Becken zu schlagen, als einfach nur mehr zu trainieren."
Völlig unerwartet landete Wilhelm plötzlich auf seinen Hintern. „Alter, spinnst du?!" Als Simon sich auf August stürzte, der Wille geschubst hatte, holte ihn das aus seiner Starre. „Aufhören!" Er riss die beiden Streithähne auseinander. „Simon, geh doch schon mal vor. Ich komm sofort nach." „Wille, ich kann dich doch nicht mit dem da alleine lassen." „Simon, bitte. Ich komm klar." „Sicher?" „Ja, ganz sicher." Er konnte einfach nicht anders und drückte kurz die Hand seines Freundes.
„Und du kommst mit." Er zerrte August zu einer Bank vor der Halle, der sich etwas widerwillig darauf nieder ließ. „Was ist dein verdammtes Problem? Was zur Hölle habe ich dir getan?" Laut seufzte August auf und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. „Mein Vater hasst mich." „Erzähl doch keinen Quatsch." „Tue ich nicht. Immer höre ich zuhause, wie toll du bist, was du alles so viel besser kannst als ich. Und ich? Ich bin für ihn nur ein Versager." „Das ist doch Blödsinn." „Sag das mal meinem Vater." „Ja, mach ich gern. Sofort?" Dies entlockte August tatsächlich ein kleines Lächeln. „Nett gemeint, aber das würde nichts bringen." „Aber irgendeinen Müll einzuwerfen, das bringt was?" „Wenn ich gewinnen würde, sicher. Dann wäre ich mal besser als du."
Wilhelm stand grunzend auf und fing an, vor der Bank auf und ab zu gehen. „Weißt du was, mach doch, was du willst. Ist mir echt egal. Aber eins geht nicht so weiter. Ich will mich nicht mehr von dir blöd anmachen lassen. Du lässt uns ab jetzt in Ruhe. Und dafür werde ich das hier auch nicht melden. Deal?" Er konnte sehen, wie August nachdachte und schließlich mit Willes ausgestreckter Hand einschlug. „Deal!" „Wenn du mich verarscht, bist du dran", sagte Wille noch, bevor er sich umdrehte und auf den Weg zu Simon machte.
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Be My Prince
Fiksi PenggemarWilhelm ist der Sohn von Kristina Hillberg, der Bürgermeisterin von New York. Dadurch führt Wilhelm ein Leben in der Öffentlichkeit und steht im Rampenlicht, was das Erwachsenwerden nicht immer einfach macht. Er triff auf Simon, dessen Mutter die ne...