Kapitel 42 | Simon

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Kapitel 42 | Simon

Simon bekam das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht, als er neben Wilhelm in der Limousine saß, die ihn zu seiner Überraschungsparty bringen sollte

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Simon bekam das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht, als er neben Wilhelm in der Limousine saß, die ihn zu seiner Überraschungsparty bringen sollte. Jetzt wurde ihm auch schlagartig bewusst, warum Wilhelm die letzten Tage so beschäftigt gewesen war. Sara hatte bestimmt mal wieder nichts für sich behalten können. Aber in diesem Fall war er ihr mehr als dankbar. Besonders, als er Ayub und Rosh erblickte. Stürmisch schloss er diese in die Arme und jetzt wurde ihm erst bewusst, wie sehr er seine beiden besten Freunde vermisst hatte.

Doch der Höhepunkt des Abends sollte erst noch kommen. Simon konnte es nicht fassen, als er das Metronom in den Händen hielt. Dass Wilhelm ihm so etwas Kostbares schenkte, wollte er im ersten Moment nicht verstehen. Dann hauchte dieser auch noch ein „Simon, ich liebe dich", und Simon war der glücklichste Mensch auf dem Planeten. Als er später im Bett lag, spielte er die Szene, mit dem Metronom an seine Brust gedrückt, immer und immer wieder durch.

Für den nächsten Morgen hatte er sich mit Ayub und Rosh in einem Café zum Brunchen verabredet, da deren Rückflug bereits am Nachmittag ging. Auch hatte es sich bis jetzt noch nicht ergeben, sie über Wilhelms und seine Beziehung in Kenntnis zu setzen. Deshalb nahm er Wilhelm kurzerhand mit zu ihrem Treffen.

„Hey, ihr beiden. Sorry, wir sind spät dran. Der Verkehr in New York ist einfach ätzend", sagte Simon, nachdem sie mit zwanzigminütiger Verspätung angekommen waren. „Fährt der feine Herr jetzt nur noch Limousine?", scherzte Rosh. „Nein, natürlich nicht, aber mein Freund hat mich netterweise mitgenommen." Simon lächelte Wilhelm kurz an und drückte unter dem Tisch dessen Hand. „Ich habe dir doch gesagt, dass die beiden ein Paar sind", sagte Rosh an Ayub gewandt und schlug gegen dessen Arm. „Psst, nicht so laut", sagte Simon, da nun auch die Bedienung an den Tisch kam und ihre Bestellungen aufnahm.

„Warum die Geheimniskrämerei? Ist doch sonst nicht deine Art", fragte Ayub. „Wisst ihr, Wilhelms Mutter steht als Bürgermeisterin in der Öffentlichkeit und das Ganze würde größere Kreise ziehen, als die paar Sprüche, die wir uns in der Schule anhören müssten." „Okay, wenn du cool damit bist", sagte Ayub achselzuckend. „Sobald der Wahlkampf vorbei ist, sagen wir es allen", schaltete sich nun Wilhelm ein und Simon lächelte ihn glücklich an. Viel zu schnell ging die gemeinsame Zeit vorbei und schon bald musste Simon seinen Freunden Lebewohl sagen.

Sein Geburtstag war einfach perfekt gewesen, denn er hatte ihn mit den Menschen verbracht, die ihm am meisten bedeuteten. Seine Mutter hatte am Abend sein Lieblingsessen gekocht und so war er satt und glücklich ins Bett gefallen.

Auch wenn der Alltag sich in der Schule nicht geändert hatte, genoss Simon auch die Zeit, die er dort mit Wilhelm verbringen konnte. Eine Beziehung bestand schließlich aus mehr als nur rumzuknutschen und Händchen zu halten. Er liebte es, wenn Wilhelm ihm nach dem Schwimmtraining von der Musical-AG abholte und ihm noch beim Singen zuhörte.

An diesem Mittwoch schien Wilhelm es allerdings eilig zuhaben, denn er setzte sich nicht mal hin, sondern blieb in der Tür zur Aula stehen. „Na endlich", begrüßte er Simon und zog ihn dann auch schon mit sich. „Was ist denn los? Haben wir heute noch was vor?", fragte Simon irritiert. „Wir nicht, aber August." „Ähm, und seit wann interessiert uns das? Bleib doch mal stehen." Wilhelm lockerte den Griff um Simons Handgelenk und hielt nun an „Das interessiert uns, seitdem ich gehört habe, dass er heute ein krummes Ding drehen will." „Okay, warte mal. Nur für den Fall, dass ich schwer von Begriff bin. August plant was Illegales?" „Ja, das versuche ich dir doch die ganze Zeit zu erklären. Also komm jetzt, er ist in fünf Minuten hinter dem Schwimmbad verabredet und wenn wir ihn auf frischer Tag ertappen wollen, dann sollten wir uns beeilen."

Schnell liefen die beiden Jungen zur Schwimmhalle, verlangsamten aber ihren Schritt, als sie dort ankamen und schlichen dann regelrecht um das Gebäude herum. Dann warf Wilhelm einen Blick um die Gebäudeecke und tatsächlich stand dort August mit einem dubios wirkenden Typen. Dummerweise trat Simon in dem Moment auf einen Ast und dieser brach laut knackend in der Mitte in zwei. Schnell zog Wilhelm seinen Kopf ein und presste sich an die Hauswand. „Was war das?", hörten sie den unbekannten Typen fragen. „Da war doch jemand?" Dann hörten sie Schritte und Simon gefror das Blut in seinen Adern.

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