Kapitel 10 | Simon

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Kapitel 10 | Simon

„Das ist ja ein riesiger Pool", kreischte Sara, nachdem sie im Keller angekommen waren

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„Das ist ja ein riesiger Pool", kreischte Sara, nachdem sie im Keller angekommen waren. Simon hingegen war nicht ganz so euphorisch. Das lag zu einem daran, dass er den Pool schon gesehen hatte und zum anderen, dass er noch genau die Bilder von Wilhelm in seiner blauen Badehose im Kopf hatte. Genau dieser stand nun neben ihm und erklärte, wo sich alles befand und ihm schien die Hitze in dem Raum gar nichts auszumachen. Oder war es gar nicht so warm, wie es Simon vorkam?

Als sie den Keller verlassen hatten, fragte Sara tatsächlich, ob sie auch noch Wilhelms Zimmer sehen könnten. Simon war zwar sehr interessiert, aber gewagt Wilhelm zu fragen, hätte er sich nicht. Als dieser dann unsicher erwiderte, ob sie denn wirklich Interesse hätten, konnte er seine Freude nicht mehr zurückhalten.

Eine glückliche Fügung des Schicksals war es, als Saras Handy, kurz vor Betreten des Raumes, klingelte und er sich wenige Momente später tatsächlich alleine mit Wilhelm in dessen Zimmer wiederfand. Fasziniert strich er über die einzelnen Pokale, die im Regal standen und er war wirklich beeindruckt. Er schätze es sehr, wenn ein Mensch seine Ziele verfolgte. Solange er dabei nicht über Leichen ging. Aber Wilhelm kam ihm nicht wie so jemand vor. Auf eine gewisse Weise wirkte er sogar zerbrechlich auf ihn. Als er dann auch noch seine Siege mit einem „Naja, ganz ok würd ich sagen" runterspielte, war sich Simon sicher, dass Wilhelm ein total bodenständiger Typ war, obwohl dieser doch alles hatte, was man sich wünschen konnte. 

Deshalb wagte er es auch ihn nach Privatstunden fürs Schwimmen zu fragen, denn er wollte unbedingt mehr Zeit mit ihm verbringen, um ihm näher zu kommen. Als ihm dieser daraufhin ein Lächeln schenkte, schmolz Simon regelrecht dahin und er vergaß für einen Moment, dass sie sich eigentlich gar nicht kannten und dass er der Sohn der Chefin seiner Mutter war. Er verringerte den Abstand zwischen ihnen und wollte Wilhelm eine Haarsträhne aus der Stirn streichen, um dessen schönes Gesicht genauer betrachten zu können, als Sara plötzlich im Zimmer stand. Peinlich berührt erwachte er aus seiner Trance und vergrub seine Hand schnell in der Hosentasche.

Nachdem sie Wilhelms Zimmer verlassen hatten, wurde Sara als Erste zum Schneider gebeten und er und Wilhelm blieben vor dem Zimmer zurück. Wilhelm lehnte neben ihm an der Wand, hatte seine Arme verschränkt und starrte geradeaus, bevor er Simon mit einem kurzen Blick bedachte. Simon lächelte ihm aufmunternd zu, denn ihm war der gereizte Unterton von dessen Mutter nicht entgangen. „Bekommst du unseretwegen jetzt Ärger?", fragte Simon. „Mach dir deshalb mal keine Sorgen." „Ich möchte aber nicht, dass du deshalb Stress mit deiner Mutter bekommst."

Simon konnte den Drang nicht widerstehen, seinen Worten mit einer Berührung an Wilhelms Oberarm noch mehr Ausdruck zu verleihen. Wilhelm schaute nur auf die Hand, die einen Moment zu lang auf seinen Arm ruhte, bis sich er von der Wand abstieß und in der Diele auf und ab schritt. „Ist nicht so, als wäre es das erste Mal", presste dieser hervor und Simon konnte erkennen, dass die Wärme in seinen Augen für eine Moment erloschen war. Im nächsten Moment wurde auch schon die Tür aufgerissen und eine überglückliche Sara kam auf sie zu. „Ihr seid dran." „Wer von uns beiden?", fragte Wilhelm. „Ihr beide zusammen", sagte sie nur, bevor sie in der kleinen Einliegerwohnung verschwand. „Nach dir", sagte Simon und machte eine Handbewegung Richtung Tür.

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