Kapitel 34 | Simon
„...und vor allem wollte ich dich nicht bedrängen. Tut mir-", hörte er den Blonden flüstern. Wusste dieser denn nicht, wie sehr er ihn wollte und dass er sich niemals von ihm bedrängt fühlen würde? Voller Leidenschaft drückte er seine Lippen auf die von Wilhelm, um ihm eben dies zu zeigen.
Nach und nach fiel auch das letzte Kleidungsstück. Er sah, wie Wilhelm zögerte, seine Hand weiter abwärts gleiten zu lassen, aber Simon wollte so sehr, dass er diese Erfahrung mit ihm teilte. Als sich Wilhelms Finger um seine Erregung legten, wurde sein ganzer Körper von einem wunderbaren Kribbeln durchflutet. Wilhelm lag dann schließlich komplett nackt auf ihm und er konnte nicht anders, als diesen perfekten Körper zu betrachten und seine Finger über dessen Haut gleiten zu lassen. Dieser Junge brachte ihn um den Verstand. Ihre Schäfte, die kontinuierlich aneinander rieben, brachten sie schließlich zum Höhepunkt. Simon lag noch eine Weile wach, strich durch Willes Haare und versuchte diesen Moment in sich aufzusaugen.
„Guten Morgen", gähnte Wilhelm und schaute im nächsten Moment auf seinen nackten Körper, bevor er die Decke über diesen zog. „Guten Morgen, Schlafmütze." Simon stand bereits vor dem Bett und zog sich soeben den Pullover über den Kopf. „Warum hast du mich nicht geweckt?" Simon grinste und kabbelte dann über das Bett auf Wilhelm zu, um ihm einen zarten Kuss zu geben. „Weil du dich dann sofort zugedeckt hättest. So konnte ich die Aussicht noch etwas genießen." Simon warf Wilhelm seine Boxershorts zu, während er selbst seine Schlafsachen in seinem Rucksack verstaute. „Du gehst schon?", fragte Wilhelm. „Ich muss noch meine Schultasche packen, aber wir sehen uns ja gleich schon wieder." Noch ein schneller Kuss und Simon schlüpfte aus der Zimmertür.
Unten in der Wohnung saß Sara bereits am Frühstückstisch, aber Simon wollte nichts essen, denn die Schmetterlinge in seinem Magen verdrängten jedes Hungergefühl. „Na, gut geschlafen?", fragte Sara grinsend. „Ja, allerdings. Warum sagst du das so seltsam?" „Weil ihr echt komisch seid. Meint ihr, ich bin blind?" „Keine Ahnung, was du meinst", sagte Simon, aber er konnte einfach nicht aufhören zu grinsen. „Sogar Mama hat schon gefragt, ob ihr zusammen seid." Nun wurde Simons Miene doch ernst.
„Und was hast du gesagt?" Nun ließ Sara ihn zappeln und kaute erst noch in aller Seelenruhe zu Ende. „Dass ihr Freunde seid." Simon atmete erleichtert aus. „Warum das Versteckspiel? Ist doch sonst nicht deine Art." „Ich will Wille erst die Möglichkeit geben, sich zu outen. Ich will nicht, dass er sich unter Druck gesetzt fühlt. Also tu bitte so, als wüsstest du von nichts." „Das verstehe ich. Euer Geheimnis ist bei mir gut aufgehoben. Du hast so ein Glück", sagte sie, während sie den Schulrucksack schulterte. „Ich weiß. Ach Schwesterchen, ich bin so verknallt."
„Hey ihr zwei", sagte Wilhelm, der mit seinem Handy am Ohr die Treppe runter kam. „...Echt hartnäckig deine Grippe und es liegt auch wirklich nicht am Mathetest?...Okay, ich hoffe, wir sehen uns bald. Ich muss dir etwas erzählen und zwar persönlich. Gute Besserung. Tschüss!" Wilhelm beendete das Telefonat. „Ist Felice immer noch krank?", fragte Simon ihn. „Ja, angeblich 'ne Grippe, aber ich bin mir da nicht so sicher."
Die ganze Fahrt zur Schule war Simon damit beschäftigt, Sara in die Seite zu kneifen, die ihr Dauergrinsen nicht unterdrücken könnte. Als Geheimniswahrerin war sie gänzlich ungeeignet. Deshalb war Simon froh, als sich ihre Wege im Schulgebäude trennten und sie sich nach dem Unterricht vor der Aula verabredeten, denn neben Wilhelm wollte natürlich auch Sara zum Daumendrücken vorbeikommen.
Der Unterricht zog sich wie Kaugummi und die ganze Zeit wippte Simon nervös mit seinem Fuß, bis Wilhelm schließlich eine Hand auf sein Knie legte. „Du brauchst nicht nervös sein. Du hast es echt drauf." Aber auch Willes Worte konnten ihn nicht beruhigen. So stand er schließlich mit schweißnassen Händen und den anderen Interessenten vor der Aula und wartete auf Einlass. Zusammen mit Wilhelm und Sara setzte er sich in eine der vorderen Reihen, bis er schließlich aufgerufen wurde. „Du schaffst das", sagte Wilhelm und aus seinem Blick sprach die volle Überzeugung.
Simon betrat die Bühne, ließ seinen Blick über das Publikum schweifen und verpasste just den Einsatz. „Fang einfach nochmal von vorne an", tönte es über die Lautsprecher. Nun suchte Simon das Publikum nach dem braunen Augenpaaren ab und als er Wilhelm erblickte, wurde er sofort ruhiger und verpatze den Einsatz dieses Mal nicht. Er sang nicht für die anderen Teilnehmer und das Publikum. Dieses Lied war nur für den Mann seines Herzens.
Als er die letzten Töne gesungen hatte und der Applaus einsetzte, hielt ihn nichts mehr auf der Bühne und er rannte sofort zu Wilhelm, der ihn in eine feste Umarmung zog. Simon war so voller Adrenalin, dass er Wilhelm fast geküsst hätte. Aber Sara ließ ihn wieder zu sich kommen, als diese ihn ebenfalls überschwänglich umarmte. Doch auf die Freude des gelungenen Vorsingens folgte die Nervosität des Wartens, bis schließlich der Zettel mit den glücklichen neuen Teilnehmern für das Musical aufgehängt wurde.
Es herrschte großes Gedränge vor der Liste und so konnte Simon keinen Blick darauf erhaschen. „Lass mich mal gucken gehen", sagte Wilhelm, da dieser um einiges größer als Simon war. Mit ernster Miene kam er schließlich zurück. „Ich habe es nicht geschafft, oder?", fragte Simon traurig.
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Be My Prince
FanfictionWilhelm ist der Sohn von Kristina Hillberg, der Bürgermeisterin von New York. Dadurch führt Wilhelm ein Leben in der Öffentlichkeit und steht im Rampenlicht, was das Erwachsenwerden nicht immer einfach macht. Er triff auf Simon, dessen Mutter die ne...