Kapitel 09 | Wilhelm
Da stand er nun und musste sein Versprechen einlösen. Natürlich war Simon dabei gewesen, als Sara ihn darauf angesprochen hatte, so dass er sich ihnen unweigerlich anschließen musste. Simon verwirrte ihn. Auf der einen Seite machte ihn dessen Gegenwart furchtbar nervös. Anderseits mochte er dessen entspannte Art und sein Lächeln.
Simon Geständnis, dass er ihn beim Schwimmen beobachtet hatte, brachte ihn total aus dem Konzept. Er hatte ihn quasi fast nackt gesehen. Ok, er war Schwimmer und das sollte ihm eigentlich nichts ausmachen... aber bei Simon war das irgendwie etwas anderes. Wille war so mit seinen Gedanken beschäftigt, dass er erst zu spät realisierte, dass er Simon, wie selbstverständlich, angeboten hatte, doch ihrer Mannschaft beizutreten. Innerlich schlug er sich mal wieder mit der Hand vor den Kopf. Spitzenidee, dann würde er bald Simon auch leichtbekleidet gegenübertreten müssen. Dass er darüber überhaupt nachdachte, verunsicherte ihn sehr.
Schnell schlug er den Weg zum Keller ein. Er führte die beiden herum, zeigte ihnen noch die Sauna und den Fitnessraum, die sich ebenfalls im Keller befanden. Danach gingen sie wieder nach oben. „Wo ist denn dein Zimmer?", fragte Sara. Wilhelm fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Eigentlich hatte er nicht vorgehabt, mit ihnen in die obere Etage zu gehen, wo die Privaträume der Familie lagen. Aber dieser erwartungsvolle Blick, mit dem Simon ihn ansah, ließ ihn seine Zweifel über Bord werfen.
„Oben. Interessiert euch das wirklich?" „Natürlich", sagte Simon mit einem Funkeln in den Augen. Wilhelm ging voran und die beiden folgten ihm die Treppe hinauf. Er hatte gerade die Hand auf die Klinke seines Zimmers gelegt, als Saras Handy klingelte. „Oh, geht schon mal vor, ich komme gleich nach."
Er öffnete die Tür und war froh darüber, dass er ein eher ordentlicher Typ war. Simon sah sich wirklich interessiert um und ging dann zu dem Regal, auf dem seine Pokale aufgereiht waren. Mit seinen Fingerspitzen fuhr er über die einzelnen Plaketten, auf dem seine Titel standen. „Du bist gut, oder?" „Naja, ganz ok würd ich sagen." „Also nach ganz ok sieht das hier nicht aus", entgegnete Simon und zeigte auf die Auszeichnungen.
Simon trat näher an ihn heran und in Wilhelm kämpften zwei Instinkte um die Oberhand. Wegrennen oder Simon an sich zu ziehen. Bevor sein Hirn zu einer Entscheidung gekommen war, fragte Simon: „Wenn ich zu euch in die Mannschaft käme, würdest du mir dann private Trainingsstunden geben?" Mit einem hinreißendem Lächeln sah Simon ihn an und Wille konnte einfach nur nicken, traute er gerade seiner Stimme nicht. Noch ein Schritt näher kam Simon auf ihn zu, ohne ihren Blickkontakt zu unterbrechen. Wilhelm glaube, Simon riechen und seine Körperwärme spüren zu können. Er hob seine Hand und...
„Da bin ich wieder." Sara schaute irritiert zwischen den beiden Jungs hin und her, die gerade nur Augen füreinander hatten. „Ähm, hallo? Alles ok bei euch?" Simon fand als erster wieder zurück ins Hier und Jetzt. „Klar. Warum nicht?" Wilhelm räusperte sich. „Wir sollten auch mal wieder runter. Der Schneider müsste gleich da sein."
Tatsächlich wartete dieser bereits im Salon auf die drei. „Wo seid ihr denn gewesen?" Seine Mutter warf ihnen eine missbilligenden Blick zu. „Ich hab sie herumgeführt, Mutter." „Wo denn? Ich hab euch gesucht." „Wir... wir waren in meinen Zimmer." „Ach... darüber reden wir später noch." Der säuerliche Ausdruck auf ihrem Gesicht ließ ihn ahnen, was er später zu hören bekommen würde. „Sara, du bist die erste. Jungs, ihr wartet bitte draußen." Simon und Wille stellten sich nebeneinander vor die Tür. Und wieder schenkte ihm Simon dieses Lächeln, dass seine Knie weich werden ließ.
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Be My Prince
FanfictionWilhelm ist der Sohn von Kristina Hillberg, der Bürgermeisterin von New York. Dadurch führt Wilhelm ein Leben in der Öffentlichkeit und steht im Rampenlicht, was das Erwachsenwerden nicht immer einfach macht. Er triff auf Simon, dessen Mutter die ne...