Kapitel 30 | Simon

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Kapitel 30 | Simon

Als sich Wilhelm mit einem entnervten Gesichtsausdruck zurück ins Wasser gleiten ließ, konnte Simon einfach nicht anders, als seine Lippen auf die des Blonden zu legen

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Als sich Wilhelm mit einem entnervten Gesichtsausdruck zurück ins Wasser gleiten ließ, konnte Simon einfach nicht anders, als seine Lippen auf die des Blonden zu legen. Er war dem Körper seines Gegenübers so nah und er zog ihn regelrecht, wie einen Magneten, an ihn. Wieder und wieder fanden ihre Lippen zueinander und es überraschte Simon, als Wilhelm die Initiative ergriff und die Hände an seinen Hintern legte. Was dann geschah, hatte Simon so nicht geplant, aber seine Mitte verlangte nach Reibung und brachte Wilhelm noch schneller über die Klippe als ihn selbst.

Total berauscht von diesem Moment kehrte er in sein Zimmer zurück. Doch seine Laune schlug schnell um, als er daran dachte, dass Wilhelm ein schweres Gespräch mit dessen Mutter bevorstand. Gerne hätte er ihm dieses abgenommen, aber er war schließlich der Grund für den ganzen Schlamassel. So blieb ihm nichts anderes übrig, als zu warten. Er nahm die Texte für das Vorsingen zur Hand, aber konnte sich nicht wirklich konzentrieren. Was, wenn Mrs. Hillberg Wilhelm verboten hatte, sein Zimmer zu verlassen? Und ihm sogar das Handy weggenommen hatte?

Simon lag frustriert auf seinem Bett, als es plötzlich an seiner Zimmertür klopfe. „Wille? Was machst du denn hier?" Verlegen lächelte ihn der Blonde an. „Soll ich wieder gehen?" Schnell zog Simon Wilhelm an sich. „Nein, auf keinen Fall. Aber was wird deine Mutter dazu sagen?" Langsam strich Simon eine blonde Strähne aus dessen Gesicht, verlor sich in Wilhelms Augen und realisiert nur langsam, was dieser sagte. „Sie weiß Bescheid und hat es erlaubt?" Nervös fuhr sich Wilhelm durch die Haare. „Ja, also sie weiß von dem ganzen Scheiß mit August und dass du mir gut tust. Naja, sie weiß nicht, dass ich... dich toll finde." Simon bekam sein Lächeln gar nicht mehr aus dem Gesicht, obwohl ihm natürlich schon irgendwie klar war, dass Wilhelm Gefühle für ihn hatte.

„Und sie findet es okay, dass wir befreundet sind?" „Ja, sie hat euch sogar morgen zum Essen eingeladen." Simon ließ sich aufs Bett fallen. „Vielleicht hatte ich ein falsches Bild von deiner Mutter. Jetzt schäme ich mich, dass ich so schlecht über sie gedacht habe." „Musst du nicht. Sie kann echt fies sein, wenn sie Stress hat", sagte Wilhelm und hockte sich vor Simon vors Bett und gab diesem einen zärtlichen Kuss. „Und was tun wir zwei jetzt? Vielleicht machen wir da weiter, wo wir vorhin aufgehört haben?" Simon ließ seine Finger über Wilhelms Pullover wandern. „Ich habe eine bessere Idee. Du singst für mich." Wilhelm nahm die Noten vom Bett und überreichte sie Simon. „Das soll besser sein?", fragte Simon schmunzelnd, konnte Wilhelm die Bitte dann aber nicht abschlagen.

Der nächste Schultag startete aufregend. Sara verstand die Welt nicht mehr, als sie nun doch wieder mit dem Auto zur Schule mitgenommen wurden. Der Unterricht zog so schnell an Simon vorbei, dass er selbst nicht glauben konnte, dass das Aufnahmetraining des Schwimmteams schon bevorstand. Zusammen mit Wilhelm machte er sich auf den Weg zum Schwimmbad. Dieser wurde davor aber von August aufgehalten. „Du wartest draußen. Keine Zuschauer heute", sagte dieser nur mit einem kalten Blick und schmiss hinter Simon die Tür ins Schloss. Simon warf noch einen kurzen Blick zurück durch die Glastür und sah, wie Wilhelm ein „Viel Glück" mit den Lippen formte.

Nachdem er sich umgezogen hatte, ging er zum Beckenrand, wo sich bereits August, der Trainer und ihm zwei unbekannte Jungen versammelt hatten. „So, ihr tretet gegeneinander an. Wir haben nur noch einen Platz im Schwimmteam frei. Möge der Beste gewinnen", verkündete der Trainer und Simon und die beiden anderen begaben sich zu den Startblöcken. Wenn doch nur Wilhelm hier wäre, dann wäre er nicht so nervös.

„Auf die Plätze! Fertig!...", begann der Trainer, doch den Bruchteil einer Sekunde, bevor der Trainer „Los" sagte, stieß August Simon unauffällig vom Startblock und somit verpatzte er völlig den Start. Schnell versuchte er sich wieder an die beiden anderen Jungen ranzukämpfen und überholte einen von ihnen tatsächlich nach der ersten Bahn. Simon gab alles, aber konnte den in Führung Liegenden nicht mehr einholen. Total frustriert stieg er schließlich aus dem Wasser und warf August einen hasserfüllten Blick zu. „Sieht wohl so aus, als müsste sich unser Dreamteam trennen", sagte dieser vergnügt.

Simon zog sich um und trottete trübselig nach draußen. „Und, wie ist es gelaufen?", fragte Wilhelm überschwänglich. „Bin nicht dabei." „Was? Warum nicht? Im Training warst du super." „August hat mich geschubst und ich habe den Start somit vermasselt." „Das müssen wir melden." „Bitte Wilhelm, hör auf. Du weißt, dass das nichts bringen wird, außer noch mehr Stress."

Simon wagte es gar nicht, Wilhelm anzugucken, denn er wusste, wie enttäuscht dieser sein musste. Wahrscheinlich noch mehr, als er selbst. „Ich gehe noch zur ersten Runde des Vorsingens. Ich bin zwar erst morgen dran, aber ich will die Konkurrenz abchecken." „Okay, aber du denkst an das gemeinsame Essen?" „Natürlich, ich werde da sein." Dann winkte er Wilhelm nochmal zu und ging mit hängenden Kopf seines Weges.

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