Kapitel 9

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~ Enzo ~

Ich vertrieb mir die Zeit mit ein paar Recherchen, über die Familie, sie so übel zugerichtet wurde, als Archer in seiner Menschengestalt und vollständig angezogen das Badezimmer verließ.

Noch immer von seinem inneren Kater beeinflusst, setzte er sich im Schneidersitz aufs Bett und begann sich hinter den Ohren zu säubern.

>>Und?<<, fragte ich, ohne meine Augen von dem Laptop abzuwenden.

>>Sie war nicht begeistert und ist in ihr Zimmer abgerauscht<<, schnurrte er.

Trotz ihrer Warnung hatte ich Archer auf Wren angesetzt. Verdammt noch mal, sogar ein Blinder hätte ihr ansehen können, dass es ihr nicht gut ging und sie in dem Augenblick zu jeden Scheiß imstande war. Es hatte sie einiges an Überwindung gekosten zuzugeben, dass sie diese Familie gekannt hatte und dass eine Person aus dieser Familie vielleicht noch immer am Leben war und vermisst wurde.

Ich hingegen war nicht der gleichen Überzeugung, wie Wren. In den letzten Jahren hatte ich bereits zu viel gesehen, um Hoffnung auf Überlebende nach solch einen Dämonenangriff zu besitzen. Dieser Dämon war nicht dumm und er war verdammt blutrünstig. Es bestand auch die Möglichkeit, dass die Überlebende selbst von ihm eingenommen wurde, ihre eigene Familie abgeschlachtet hatte und noch immer auf freien Fuß war.

Zuerst war ich besorgt gewesen, dass die kleine Hexe auf einen Alleingang aufbrechen würde, doch als Archer mir berichtete, dass sie sich nur mit jemanden getroffen und um Hilfe gebeten hatte, war ich ein wenig beruhigt. Leider hatte der Gastaltwandler keinen Zutritt ins Innere des Gebäudes gehabt, also hatten wir keine Ahnung, was hinter dieser Tür besprochen wurde.

>>An deiner Stelle würde ich sie eine Zeit lang aus dem Weg gehen. Sie war sehr angepisst<<, meldete sich mein Begleiter und schlüpfte unter die Bettdecke.

>>Ist mir egal. Wir haben eine Aufgabe zu erledigen, da kann ich mich nicht von solchen Schwachsinn aufhalten lassen.<<

>>Wie du meinst.<< Mit diesen Worten drehte mir Archer den Rücken zu und ich wusste, dass dieses Gespräch vorbei war.

Es würde nicht mehr lange dauern und die Nacht würde dem Tag weichen, dennoch verspürte ich einfach keine Müdigkeit. Ich meine, wie hätte ich mich jetzt ausruhen können, wenn dieser Dämon noch immer sein Unwesen in dieser Stadt trieb und sich vermutlich in diesen Moment ein neues Opfer aussuchte.

~

Am nächsten Morgen machten wir uns gleich wieder an die Arbeit. Archer begann erneut nach dem Dämon zu suchen, während ich mich für den Kampf ausrüstete und dabei war mir zu überlegen, wie wir vielleicht mehr Details über diesen Fall von der Polizei bekommen könnten. Es war ja nicht so, dass wir dort einfach reinspazieren und einfach so von Dämonen und Besessenheit sprechen konnten. Es mochte sein, dass heutzutage viele an diese Dinge glaubten, doch sogar für mich hörte sich diese Geschichte verrückt an.

Während der Gestaltwandler seine Gaben nützte, entschloss ich mich letztendlich das Zimmer zu verlassen und zu dem Zimmer nebenan zu gehen. Bereits im Flur konnte ich die düstere und bedrückende spirituelle Energie spüren, die von Wrens Zimmer ausging. Sie war nicht gut drauf und es hing eindeutig damit zusammen, dass ich sie hatte verfolgen lassen, aber es war mir egal. Ich würde alles tun, um diese Ausgeburt der Hölle wieder dorthin zu schicken, wo sie hingehörte.

Ich klopfte an die Tür und es dauerte einige Augenblicke, ehe die kleine Hexe die Tür öffnete. Ein eisiger und sehr mörderischer Blick traf mich, genauso wie die düstere Energie, die sie verstreute. Wren sah mich nur an, gab jedoch kein Ton von sich.

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