Kapitel 20

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~ Enzo ~

Dieser Kampf zerrte an meinen Nerven. Keine Ahnung wie, doch diese verdammte Hexe schien von Minute zur Minute stärker zu werden.

Ich spürte, wie sich die Luft um uns herum auflud, wie der Himmel von Gewitterwolken durchzogen wurde, doch diese Magie kam nicht von Wren. Nein. Es war die Donnerhexe selbst. Dabei hatte ich gedacht, dass sie zu so etwas nicht in der Lage waren.

Als sie Aislinn und Archer zu Boden befördert hatte, stand ich ihr als einziger gegenüber. Schnell checkte ich, ob es ihnen gut ging. Sie atmeten noch, das war gut, doch leider waren beide außer Gefecht gesetzt. Demnach blieb nur noch ich übrig.

Meine Fäuste umschlossen die Tigerkrallen noch fester. In dem ganzen Kampf gegen die Hexe hatte ich es geschafft nur wenige Treffer zu landen. Sie war schnell, das musste ich zugeben.

Die Hexe sah mich an und ihre Augen wurden von Blitzen durchzogen. Sie sammelte Energie, um einen weiteren Schlag auszuführen und ich hatte so das Gefühl, dass dieser Schlag kein schwacher sein würde. Das musste ich verhindern. Also raste ich auf sie zu und holte aus. Die Spitzen meiner Tigerkralle verfehlten sie um Haaresbreite. Sie hatte sich nur ein wenig bewegt und war dem Schlag dennoch ausgewichen. Ich versuchte noch meinen Arm in eine andere Richtung zu lenken, um meinen Ellbogen gegen ihr Gesicht zu treffen, doch die Hexe packte meinen Oberarm, verhinderte damit, dass ich sie schlug und zog mit gleichzeitig die Beine unter meinem Körper weg. Ich verlor meinen Halt und krachte mit dem Rücken auf dem Boden.

Die Hexe hatte gute Karten, um mich K.O zu schlagen, doch ich hatte nicht umsonst so viele Jahre mit allen möglichen Kampfmeistern trainiert, um jetzt zu verlieren. Also riss ich meine Beine hoch und wickelte sie schnell um ihren Nacken, wobei ich ihren ausgestreckten Arm ergriff und sie so in einem Klammergriff festhielt und nicht mal daran dachte sie so schnell loszulassen.

Beinahe geräuschlos schnappte sie nach Luft, die ich ihr mit der Technik immer mehr abschnürte. Ganz ehrlich, mir widerstrebte es so richtig gegen diese Hexe zu kämpfen. Es reichte nicht nur, dass sie eine Frau war, sondern auch noch ein Teenager. Andererseits konnte ich in dem Augenblick keine besonders große Rücksicht darauf nehmen, da sie gerade dabei war uns zu töten.

Mit ganzer Kraft versuchte sich die Donnerhexe zu befreien, doch sie schaffte es nicht. Dummerweise gab sie nicht so einfach auf, selbst wenn sich ihr Gesicht bereits dunkelrot verfärbt hatte. Sie legte ihre freie Hand auf meine Seite, dort wo meine Verletzung noch immer vorhanden war, und entließ einen Blitz. Er durchzog meinen gesamten Körper und lähmte mich, sodass ich nicht mal in der Lage war aufzuschreien. Dabei aber gelang es ihr sich aus ihrer Lage zu befreien.

Wie sehr ich die Donnerhexen doch hasste.

>>Enzo!<<

Sogar durch die Blitze, die meinen Körper in Anspannung hielten, konnte ich spüren, wie sich dieser bei ihrer Stimme noch mehr anspannte. Irgendwie schaffte ich es den Kopf so weit nach hinten zu bewegen, dass ich sie sehen konnte.

Scheiße, sie konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Und wieso hatte sie die Schutzbarriere verlassen?

Schnell versuchte ich mich wieder zu fassen, versuchte irgendwie aufzustehen und merkte, wie sich die Donnerhexe an Wren wandte. Irgendetwas tauchte in ihren von Blitzen durchzogenen Augen auf. War es erstaunen? Nun ja, so wie ich Wren aufgefunden hatte, dachte die Hexe vermutlich, dass sie ihre Gegnerin erledigt hätte.

Dass sie Wren vorhin nicht bemerkt hatte, lag nur daran, dass die anderen sie abgelenkt hatten. Vielleicht aber hatte sie nur nicht wahrgenommen, dass sie am Leben war, weil sie beinahe bewusstlos auf meinem Rücken hing. Es war aber auch unwichtig, denn jetzt hatte die Hexe Wren erneut im Visier und wie es aussah, brannte sie darauf die Sache zu Ende zu bringen.

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