~ Wren ~
Auf unseren Weg zurück zum Hotel, blieb ich mitten auf dem Gehweg stehen, als mich eine Idee überkam.
>>Wisst ihr was?<<, begann ich und beide drehten ihre Köpfe zu mir herum, wobei der Kater nun auf Enzos Schulter saß. >>Wieso geht ihr nicht alleine zurück und denkt nach, wie wir diesen Schlamassel wieder wegbekommen?<<
>>Was ist mit dir?<< Der Exorzist wurde misstrauisch, als ich zu grinsen begann.
>>Wir sind in Amsterdam. Es wäre zu schade, wenn ich mir die Gelegenheit entgehen lassen würde mir einen durchzuziehen.<<
>>Es ist mitten in der Nacht<<, bemerkte er trocken, doch mein Grinsen wich keine Sekunde.
>>Denk daran, dass es nicht mein erstes Mal hier ist. Ich kenne hier ein paar Ecken und Leute.<<
Nun kam er einen Schritt auf mich zu. Ich machte einen zurück.
Der Exorzist verstand, dass er sich mir gerade lieber nicht nähern sollte, denn er behielt den Abstand wieder. >>Ich halte das für keine gute Idee.<<
Ich lachte. >>Was glaubst du, wie egal mir das ist?<< Dann merkte ich, wie Enzo leicht mit der Schulter zuckte und sich der Kater aufrichtete. Warnend streckte ich meinen Arm aus. >>Wage es bloß nicht ihn hinter mir rumschnüffeln zu lassen.<< Ich sah de Kater an. >>Solltest du mir folgen, stopfe ich dich aus.<< Augenblicklich zog er den Kopf ein. Der Gestaltwandler wusste, dass ich es ernst meine.
Da ich keine weiteren Widerworte von ihnen hörte, drehte ich mich um und winkte ihnen zum Abschied, ehe ich mich auf dem Weg ins Innere der Stadt machte.
Natürlich wollte ich nicht wirklich kiffen gehen – auch wenn ich es nach dem Szenario dringend gebraucht hätte. Anissa war jetzt meine Priorität. Sie war noch immer hier irgendwo in der Stadt und ich musste sie finden. Dazu brauchte ich nun mal keine zwei testosteronbeladenen Idioten, die mir nur im Weg standen. Außerdem besaß Anissa keinerlei spirituelle Energie in sich, also hätte Archer sie auch nicht aufspüren können. Ich brauchte hier jemanden, der darauf spezialisiert war Menschen zu finden.
Auf meiner kleinen Weltreise in den letzten Jahren, hatte ich alle möglichen Leute kennengelernt. Menschen mit verschiedenen Talenten und Fertigkeiten. Andere Hexen, Druiden, Alchemisten und andere übernatürlichen Wesen, die hier ihr Unwesen trieben. Einige von ihnen waren mir sehr nützlich gewesen, während andere wiederum nicht gerade freundlich gesonnen waren. Aber diejenigen, mit denen ich mich angefreundet hatte, boten mir ihre Hilfe an – was natürlich auch auf Gegenseitigkeit beruhte. Es gab allerdings auch welche, die mir noch den einen oder anderen Gefallen schuldig waren.
Nachdem ich weit genug von dem Exorzisten entfernt war und seine Energie auch nicht mehr fühlen konnte, zückte ich mein Handy und durchsuchte die Kontakte. Hier in der Nähe fiel mir nur eine Person ein, die mir helfen könnte, Anissa zu finden.
>>Hallo?<<, meldete sich seine überraschend wache Stimme.
>>Tomas. Hier ist Wren Stone. Erinnerst du dich an mich?<<
Kurz herrschte Stille am anderen Ende, so als würde er nachdenken, doch dann schien er sich zu fangen. >>Wren. Was für eine Überraschung. Wir haben uns ja Jahre nicht mehr gesprochen.<< Er klang noch immer freundlich und voller Leben, selbst mitten in der Nacht.
>>Ich weiß. Wie geht es dir?<<
>>Gut. Aber da es hier mitten in der Nacht ist, nehme ich nicht an, dass du aus reiner Freundlichkeit anrufst. Was kann ich für dich tun?<< Es lag kein schroffer Unterton in seiner Stimme, oder sowas in der Art. Er schien tatsächlich erfreut über diesen Anruf zu sein. Doch leider wurde ich gezwungen ihm diese Freude zu vermiesen.
DU LIEST GERADE
The evil's game ✔️
FantasíaSupernatural meets Constantine Magie, Geister und Dämonen sind in der Gesellschaft längst kein heikles Thema mehr. Die heutige Zeit ist für Wren ein Segen. Als Naturhexe verdient sie ihr Geld indem sie Elixiere verkauft, andere heilt oder manchnal...