~ Enzo ~
Die Atmosphäre war bedrückend. Keiner im Zimmer sagte etwas. Keiner von uns gab auch nur einen Laut von sich. Aislinns Tod lastete schwer auf uns. Sogar auf Wren. Die beiden konnten sich zwar von Anfang an nicht ausstehen - das war uns allen bewusst gewesen - und dennoch trauerte auch sie.
Archer versuchte sich auf die Suche nach Belial zu konzentrieren, nur gelang es ihm nicht so wie er es gerne gewollt hätte. Mit jeden gescheiterten Versucht stieg seine Wut immer mehr an, ich konnte es spüren. So hatte ich ihn noch nie erlebt. Zwar war es nicht das erste Mal, dass er einen Freund verloren hatte, doch es war das erste Mal, dass er jemanden verloren hatte, der ihm alles bedeutet hatte.
Er hatte Aislinn geliebt. Damit meinte ich nicht, wie eine Schwester. Auch, wenn er es nie laut ausgesprochen hatte, hatte er sie vom ganzen Herzen geliebt.
Ich konnte nur erahnen, was er gerade durchmachen musste. Es reichte nur, wenn ich zu der Hexe rüber sah, die über ihren Laptop gebeugt saß und intensiv darin las. Wenn ich darüber nachdachte, dass ich in Archers Lage stecken könnte, spürte ich, dass ich mich vermutlich nicht so zusammenreißen könnte, wie es der Gestaltwandler gerade tat.
Wren richtete sich auf und wandte sich mir zu. Sie hatte gespürt, dass ich sie ansah, doch ich dachte nicht mal daran meinen Blick von ihr abzuwenden.
Ich musste zugeben, dass mich die Wahrheit über sie, wie eine Ohrfeige getroffen hatte. Ich hatte die Geschichten gehört, dass das größte und brutalste Monster der Hölle, vor dem sogar der Teufel persönlich seinen Respekt hatte, ihre Familie ausgelöscht hatte. Dass er seitdem sein Unwesen auf dieser Welt trieb. Doch nie hätte ich mir vorstellen können, dass es gerade Wren war, die Belial aus der Hölle befreit hatte.
Und trotz alldem, trotz der Wahrheit und dem Ärger und Leid, der dadurch verursacht wurde, konnte ich nicht aufhören mir Sorgen um sie zu machen. Die Begegnung hatte bei ihr so viele alte Wunden aufgerissen. Ich merkte, wie sich etwas an ihrer spirituellen Energie verändert hatte. Sie wurde matter und ein wenig düsterer.
Wren versuchte sich an einem Lächeln, doch sie scheiterte daran. Sie versuchte mir zu zeigen, dass sie in Ordnung war, aber sie schaffte es nicht. Ganz egal, wie oft sie es mir sagen würde, ich konnte spüren, dass es nicht so war.
Zwischen uns war eine Verbindung entstanden – eine neue und ich wusste noch nicht so richtig, wie ich damit umgehen sollte. Ich fühlte, die Veränderungen in ihr, fühlte, dass es ihr nicht gut ging – obwohl sie es hinter ihrer Maske zu verbergen versuchte. Ich konnte alles wahrnehmen, was sich in ihren Inneren abspielte, ohne es überhaupt zu wollen.
Als ich sie dort am Brunnen gefunden hatte, als ich ihren Zustand gesehen hatte, zerbrach etwas in mir. Ich hatte ihren Schmerz so deutlich gespürt, als wäre es mein eigener und ich merkte, wie es mir mein Herz in Stücke riss. Doch als sie in meine Arme fiel, fühlte es sich ein wenig so als, als wäre eine große Last von mir gefallen. Ich hatte die halbe Stadt nach ihr abgesucht und als ich sie dann endlich gefunden hatte, konnte ich nur voller Erleichterung durchatmen.
Archers Hände knallten laut auf den Boden und damit auf die Karte, die vor ihm ausgebreitet war. Er fluchte laut und stieß die Karte von sich. >>Es bringt alles nicht!<<, fauchte er zornig. Ich lenkte meine Aufmerksamkeit zu ihm. Archer fuhr sich frustriert mit beiden Händen durch die Haare und stand auf. Mit einem mal zog er sich seine Schuhe und Jacke an.
>>Wo willst du hin?<<, fragte ich verwirrt.
>>Raus<<, zischte er und verließ das Hotelzimmer, ohne dass ich ihn fragen konnte, wohin. Er knallte die Tür laut zu und dann war er weg.
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The evil's game ✔️
FantasySupernatural meets Constantine Magie, Geister und Dämonen sind in der Gesellschaft längst kein heikles Thema mehr. Die heutige Zeit ist für Wren ein Segen. Als Naturhexe verdient sie ihr Geld indem sie Elixiere verkauft, andere heilt oder manchnal...